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Winkelmann, Eduard [Editor]
Urkundenbuch der Universitaet Heidelberg (Band 1): Urkunden — Heidelberg, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.2746#0222
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1498 IÜNI 6. 205

indultis dicte universitati concessis ceterisque contrariis quibuscumque. Datum
Korne apud sanctum Petrum sub annulo piscatoris die xix. aprilis, m. cccc.lxxxxviii.,
pontificatus nostri anno vi.

Aus Ann. III, 385 mit der adresse: «Dilecto filio, nobili viro Philippo comiti Pala-
tino Eeni, s. R. imp. principi electori». 5

149. Philipp kurfürst bestellt den dekan und die Ordinarien der iuristen zu Mitgliedern
des hofgerichts und ordnet ihre betheiligung an den geschaffen desselben. Heidel-
berg 1498 iuni 6.

Von gots gnaden Philips pfaltzgrave bi Rheine, ertzdruchßes und kurfürst etc.
Unsern grus zuvor. Wirdiger ersamer, lieben getreuwen, nachdem wir mit euvver, 10
doctor Niclasen, rat und gutwilligen beladen us guten beweglichen Ursachen, got
zu lob, dem rechten zu mererm furgang, uns selbs, gemeinem nutz und den unsern
zu gut, ein neuwe ordenung furgenomen haben, so sachen an unsern hof zu
recht gesetzt sein, der selben acta unsern gelerten rethen der universitet zuzu-
schicken, also das ider, die so im zugeschickt worden, mit allein furtrag eigentlich 15
ergründen, ire recht dar uf ersehen, die selben mit irm ratslag in geschrift setzen
und dan vor den tagen der ußspruche ir, doctor Niclas, als dechant der facultet,
sie all zum tagen, so ir festa Iovis oder sunst vacantz habent, zu euch beruftet,
da ider casum siner Sachen, war uf die sten, sin ufgezeichet und ersehen, recht
und ratslag euch furbringen und erzelen und ir euch dan alle ob die recht sich 20
sins angebens leutern und us denselben der sententz vereinen sollent, also das in
angesetzten rechttagen ider siner sach und endbas vereinten Spruchs uf das kurtzt
der notturft mog berichten ander unser richter und weltlich rete, der urteil zu
Beschlüssen und vereinen, damit nieman unrecht geschee. Witer so haben wir
euch allen in unser hofgericht beschriben lassen us ob erzelten Ursachen und da- 25
mit die legenten sich auch in practic ersehen und destmer geursacht werden, fliß
zu thon, und doch nit der meinung, das ir alle, der dechen und ordinarii in
decretis, novorum iurium, codicis und institutionum, stets mit einander sitzend,
sunder das hinfur zu zeiten der hofgericht die, so vor essens lesen, nemlich in
codice und decretis, nach mittag sitzen und die andern, als dechen und die in 30
novis iuribus und institutis lesen, vor essens sitzen, also das zu ider zit derselben
fünf zu wenigsten zwen oder dri und zu ziten der vacantz alle sitzend. Das biten
und begeren wir mit gantzem ernst, wollent also anschicken, das es hinfur flißlieh
geschee und euch hir in erzeigen, als die wir achten und darfur halten, uns,
unserm furstenthum, gemeiner universitet und der unsern ere und nutz zu furdern 35
geneigt, des ir bi got .sunder belonung entpfahen werden* on zwifel. Darzu wollen
wir es mit besserung und furderung unser universitet und allen iglichs sonder
Person der maß gnediglich erkennen und bedencken, das ir uns darob gefallens
non befinden solt, und wollen uns des auch also zu euch verlossen. Dat. Heidel-
berg uf mittwoch den letsten pfingsten feier, anno etc. lxxxxviii. 40
Den wirdigen und ersamen unsern lieben getreuwen meister Adam '
Themar licenciaten, rectori, und doctor Nickis von Euweßheim,
dechan der iuristen facultet unser universitet hie zu Heidelberg etc.
Aus Ann. III, 381.
 
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