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1623 IUXI
243. Notariatsprotokoll über Zeugenaussage des Pfalz, kanzleiregistrators Heberer im
processe der Augustiner gegen die Universität wegen des sapienzhauses. 1623 iuli 24.
In gottes nahmen. Amen. || Khundt und zu wissen seie hiemit iedermennig-
lichen, denen diß || offen glaubwürdig instrument zu sehen und zu hören für-
5 kombt, || das in dem iahr nach Christi unsers lieben herrn geburt sechszehen-
hundert zwanzig drei, in der sechsten Römer zinßzahl, zue Latein indictio genannt,
— —l) dienstags den vier und zwanzigsten monats iulii newen calenders, vor-
mittag zwischen zehen und eilf uhren, in der churfürstlichen statt Heidelberg im
schloß oben im newenbaw, in einer stuben mit den fenstern gegen den Neckarfluß
10 wendent, der hochehrwürdig und woledle herr Heinrich von Metternich, Rom.
kais. maiest. Statthalter daselbsten, persönlich vor mir endtsbenanten notario und
zeugen erschienen, mündtlich anzeigende. Demnach hingst verrückter zeit die
ehrwürdige und hochgelerte herrn sancti Augustini ordinis patres commissarii gene-
rales das hiesige sapientzhauß (welches aniezo sich der loblichen universitet alhie
15 incorporirt befindt) nach eroberung gedachter statt Heidelberg von ihro gnaden
ihnen patribus, alß welchen vor alten zeiten dasselbe zugehörig geweßen were,
zu restituiren embsiges fleisses gebetten, ihro gnaden aber auß erheblichen motiven
hierinnen zu willfahren nit gewust, sondern ermelter universitet uf deroselben
underthenig pitt und billiges begeren zu nothwendigem beweißthumb ihres angebens
20 eine commissio, ad perpetuam rei memoriam glaubwürdige zeugen khundtschaft
verhören zu lassen, gnedig erlaubt, alß wollten iro gnaden diesmahls obrigkheit-
lichen ambts halben mich kaiserlichen offenen notarium solcher commission mich
zu underfangen, dieselbe trewestes fleißes zu verrichten und dann instrumentum
und instrumenta darüber zu verfertigen und mitzutheillen, besster massen requirirt
25 und zu dem end den von mehrgemelter löblichen universitet ernennten zeugen,
herrn Michel Heberern, canzleiregistratorn daselbsten, mir notario mit gewhon-
lichem zeugenaid zu beladen und uf nachgesetzte von der universitet ubergebene
interrogatoria gebürender massen zu verhören, fürgestellt haben. Wann ich dann
zue solchem allem amptshalben so schuldig alß willig der Sachen selbst billigkheit
30 nach mich erkhenndt, so hab ich dasselbe mitzutheillen mich in underthenigkheit
erbotten, darauf die actuszeugen requirirt und dem zur verhör vorgestelten zeugen
den aid selbsten furgehalten, ihnen schweren lassen und uf die ubergebene inter-
rogatoria examinirt, inmassen underschiedtlich hernach folgend zue sehen.
Und erstlich tenor praestiti iuramenti: — —2).
35 Sodann inhalt der von vielgedachter universitet ubergebener interrogatorien.
Fragstuck, daruf herr Michael Heberer registrator mit ge-
gebener handtrew verhört werden soll.
Erstlich, wie lange zeug nuhnmehr bei churf. Pfalz landtcanzlei alhie regist-
rator geweßen?
40 2. Ob zeuge nit in berürter canzleiregistratur das perpetuum weiland churfürst
Friderichs des andern dieses nahmens gesehen und darinnen gelesen habe?
3. Ob zeuge nit auch unter andern in berürtem perpetuo diese wort gelesen:
babstliche bulla über etliche der universitet incorporirte clöster und gefell?
4. Ob nit zeuge gedachte bullam in originali gesehen und gelesen habe.
45 5. Ob nit in besagter bäbstlichen bullen unter andern der universitet Heide -
1623 IUXI
243. Notariatsprotokoll über Zeugenaussage des Pfalz, kanzleiregistrators Heberer im
processe der Augustiner gegen die Universität wegen des sapienzhauses. 1623 iuli 24.
In gottes nahmen. Amen. || Khundt und zu wissen seie hiemit iedermennig-
lichen, denen diß || offen glaubwürdig instrument zu sehen und zu hören für-
5 kombt, || das in dem iahr nach Christi unsers lieben herrn geburt sechszehen-
hundert zwanzig drei, in der sechsten Römer zinßzahl, zue Latein indictio genannt,
— —l) dienstags den vier und zwanzigsten monats iulii newen calenders, vor-
mittag zwischen zehen und eilf uhren, in der churfürstlichen statt Heidelberg im
schloß oben im newenbaw, in einer stuben mit den fenstern gegen den Neckarfluß
10 wendent, der hochehrwürdig und woledle herr Heinrich von Metternich, Rom.
kais. maiest. Statthalter daselbsten, persönlich vor mir endtsbenanten notario und
zeugen erschienen, mündtlich anzeigende. Demnach hingst verrückter zeit die
ehrwürdige und hochgelerte herrn sancti Augustini ordinis patres commissarii gene-
rales das hiesige sapientzhauß (welches aniezo sich der loblichen universitet alhie
15 incorporirt befindt) nach eroberung gedachter statt Heidelberg von ihro gnaden
ihnen patribus, alß welchen vor alten zeiten dasselbe zugehörig geweßen were,
zu restituiren embsiges fleisses gebetten, ihro gnaden aber auß erheblichen motiven
hierinnen zu willfahren nit gewust, sondern ermelter universitet uf deroselben
underthenig pitt und billiges begeren zu nothwendigem beweißthumb ihres angebens
20 eine commissio, ad perpetuam rei memoriam glaubwürdige zeugen khundtschaft
verhören zu lassen, gnedig erlaubt, alß wollten iro gnaden diesmahls obrigkheit-
lichen ambts halben mich kaiserlichen offenen notarium solcher commission mich
zu underfangen, dieselbe trewestes fleißes zu verrichten und dann instrumentum
und instrumenta darüber zu verfertigen und mitzutheillen, besster massen requirirt
25 und zu dem end den von mehrgemelter löblichen universitet ernennten zeugen,
herrn Michel Heberern, canzleiregistratorn daselbsten, mir notario mit gewhon-
lichem zeugenaid zu beladen und uf nachgesetzte von der universitet ubergebene
interrogatoria gebürender massen zu verhören, fürgestellt haben. Wann ich dann
zue solchem allem amptshalben so schuldig alß willig der Sachen selbst billigkheit
30 nach mich erkhenndt, so hab ich dasselbe mitzutheillen mich in underthenigkheit
erbotten, darauf die actuszeugen requirirt und dem zur verhör vorgestelten zeugen
den aid selbsten furgehalten, ihnen schweren lassen und uf die ubergebene inter-
rogatoria examinirt, inmassen underschiedtlich hernach folgend zue sehen.
Und erstlich tenor praestiti iuramenti: — —2).
35 Sodann inhalt der von vielgedachter universitet ubergebener interrogatorien.
Fragstuck, daruf herr Michael Heberer registrator mit ge-
gebener handtrew verhört werden soll.
Erstlich, wie lange zeug nuhnmehr bei churf. Pfalz landtcanzlei alhie regist-
rator geweßen?
40 2. Ob zeuge nit in berürter canzleiregistratur das perpetuum weiland churfürst
Friderichs des andern dieses nahmens gesehen und darinnen gelesen habe?
3. Ob zeuge nit auch unter andern in berürtem perpetuo diese wort gelesen:
babstliche bulla über etliche der universitet incorporirte clöster und gefell?
4. Ob nit zeuge gedachte bullam in originali gesehen und gelesen habe.
45 5. Ob nit in besagter bäbstlichen bullen unter andern der universitet Heide -