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Witting, Felix
Die Anfänge christlicher Architektur: Gedanken über Wesen und Entstehung der christlichen Basilika — Zur Kunstgeschichte des Auslandes, Band 10: Straßburg: Heitz, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.45327#0070
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VORBASILIKALE ANLAGEN DER CHRISTEN

eberschaut man, was die vorgeführten Theorien zur Er-
klärung der altchristlichen Basilika beigebracht haben, so
stellt sich heraus, dass eine das Letzte gebende Erklärung
noch aussteht. Gibt es überhaupt eine Theorie, so könnte man vor
allem fragen, die die Basilika im Sinne der oben besprochenen er-
klären könnte ? Ist man überhaupt auf dem rechten Wege, wenn
man meint, unter dem grossen Schatz antiker Bautypen einen zu
finden, welcher mit der christlichen Basilika sozusagen eine harmonia
praestabilita besässe, oder aus der auch nur ein direkter Weg in die
christliche Anlage führte ? Wohl begegnen in der Antike Gebäude,
deren Grundriss allein, deren Querschnitt oder Längsschnitt allein
mit der christlichen Basilika manches gemeinsam haben, allein das
Ganze, auf das es doch ankommt und dessen Erklärung gesucht
werden muss, lässt sich nicht konstatieren.
In Abweichung von den besprochenen Theorien suchten nun
Andere den Zusammenhang der christlichen Basilika mit vorbasilikalen
Anlagen zu betonen, dieselbe also als eine höhere Stufe innerchrist-
licher Entwicklung hinzustellen,1 und ohne Frage war damit ein
erfolgreicher Weg betreten. Dass die Christen, ehe die Basilika ins
Leben trat, bereits Kultgebäude errichtet haben, steht fest,2 ebenso,
dass diese Anlagen einfacherer Art waren.
Dies bestätigen zunächst litterarische Quellen. Eusebius berichtet3
über die Bauthätigkeit der Christen seit Gallienus, vor der diokle-


1 Martigny, dict. des ant. ehret.1 p. 97.2 p. 88; Kraus, die ehr. K. i. ihren
Anfängen, 1872, S. i5i f. Neuerdings besonders auch Hauck, R.-E. f. prot. Theol.
3. Aufl. S. 780 f. (s. u. Kirchenbau).
2 s. Kirsch, die ehr. Kultusgeb. i. Altertum, i8g3, S. 1 f. — V. Schultze.
Archaeol. d. altchr. Kunst, S. 2g f. S. 45. Anm. 2.
s Euseb. hist. eccl. VII. 1. 6.
 
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