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Wadelstrumpf und Wasserstiefel.
'AIun, deutscher Freisinn, sei auf deiner Hut -
Wir fürchten sehr, dir sitzt der Tod im Racken;
Der neue Ranzler weiß wohl, was er thut
Und eine harte Ruß giebt er zu knacken.
Leit er vom Fortschritt schroff sich losgesagt.
Lind wankelmüthig viele von den Deinen;
Das Fähnlein Rickerts ist zum Tod verzagt
Und hat ein schweres Zittern in den Beinen.
Lie fühlen sich von jedem Nakel rein.
Ist Lugen auch ein borstiger Deselle;
Da ist es hart, so arg verkannt zu sein
Und noch dazu an allerhöchster Ltelle.
Rein, nein, für Richter hat man nie geschwärmt
Und ungern nur ist man mit ihm gegangen;
Man hat im Ltillen oftmals sich gehärmt,
wenn er Lkandal planmäßig angefangen.
Jetzt sind im Auge wieder ihm ein Dorn
Die paar gewünschten neuen Panzerschiffe;
Lr redet sich in einen Heidenzorn
Und übt die alten Rabulistenkniffe.
Von allen Leiten stürmt man aus ihn ein
Und baut dem Uanzler eifrig goldne Brücken —
Jetzt oder nie! jetzt gilt's — es muß ja fein!
Den groben Lugen fest aufs Aug' zu drücken!
Läßt man ihn jetzt vor aller Welt im Ltich,
Lchwenkt man mit Windthorst ab und seinen Mannen,
Lo wird der Kanzler freudig sicherlich
Das letzte Restchen von Verdacht verbannen.
Also geschah's. Ls war ein großer Tag,
Fast unerhört in unsres Reichstags Hallen;
platt aus dem Bauch das Fähnlein Rickerts lag,
Lh' Vater Windthorst völlig umgefallen.
Berlin, zu Ostern rum.
Lieber Jacob!
De Welt is rund un darum dreht se sich ooch, un darum feiern wir
jebet Jahr dieselben Feste. Immer feste uff die Weste, det is een oller
Jrundsatz, den ick ooch huldije, wenn et an't Feiern jeht. Denn Alles kann
ick leiden, blos nich, wenn Eener den Kopp hängen laßt, un weeß schließlich
selber nich warum. Un Ostern is wirklich een scheenet Fest, schon Wesen
de Ostereier. Ick weeß ja nu nich, indem ick in de Jeojraphie 'n Bisken
zurickjeblieben un in Folje dessen uff eene Backe een Bisken dämlich bin,
wie Ihr da unten in Stuttgart ieber de Ostereier denkt, aber hier in Berlin
da marschiren se Dir mit de Ostereier an de Spitze von de jesammte Zivili-
sation. Mit een Paar Bollenpellen kannste Dir de scheensten selben Oster-
eier machen, un Bollenpellen sind doch wahrhaftig nich so dheier, det man
sich die nich leisten kennte. Mit de Eier is det natierlich wat änderet, aber
ick weeß oogenblicklich nich, wie se in Preis stehen. Aber dheirer wie de
Bollenpellen werden se woll sind, det jeht wenijstens aus de Naturjeschichte
hervor, un in det Fach bin ick Meester. Darieber werden sich uu woll de
Jelehrten einig sind, det der, der heeßet Wasser und Bollenpellen hat, sich,
wenn ihn de Eier nich fehlen, zu Ostern een janz feinet Friehstick bezähmen
kann. Et is blos schade, det de Wissenschaft, die doch jetzt so Manchet leistet,
et noch nich soweit jebracht hat, det sich jeder die Eier, die er zu Ostern
braucht, selber lesen kann. Ick wenijstens wirde denn vor Verjuiejen krähen
wie een richtijer Kikerikihahn.
Na, et schad't nischt, wat nich is, kann Alles noch werden. Aber ooch
draußen macht sich de wärmere Jahreszeit beese bemerkbar. Der Majistrat
hat die ollen Sprengwagen schon schmieren lassen, damit die Leite, die in
de feine Jejenden wohnen, in'n Sommer mit Recht sagen kennen: „Nu,
blast uns mal hier den Stoob weg!" De kohlensauren Jungfrauen haben
schon de Hähne jeputzt, weil se in'n Sommer wieder kohlensauret Wasser
verkoofen missen, un sich nich blos uff de Verabfoljung von jeistije Nahrung
beschränken. Verschiedene feine Kerrels haben schon de Winterieberzieher ver-
setzt un davor de Sommerpaletots ausjeleest, un det is entschieden det sicherste
Zeichen, det wir uns mit Riesenschritte de Hundsdage nähern. Un hin un
wieder kiekt ooch schon 'ne neijierije Bliethe 'n Bisken in de Sonne, un ick
winsche, wenn ick so wat sehe, denn man immer, det ihr det nich sauer uff-
stoßen mechte, denn Alles, wat vorwitzig is, kann ick nich leiden. Alles muß
seine Zeit haben, un Alles muß richtig abjewartet werden, sonst verpfuscht
man mehr wie man jut macht. Doch ick will mir hier nich uff sonne tief-
sinnijen Splintisirereien inlassen, sonst kommt man von't Hundertste in't
Tausendste, un schließlich sinnt man darieber nach, warum woll de Padden
keene Haare haben. Un von sonne Rechtsfragen bin ick jar keen Fremd. Ick
bin blos froh, det mir diesmal det Osterfest ohne Kriegslärm un ohne Kriegs-
jeschrei feiern kennen, denn vor een paar Dage da war noch in unser jeliebtet
Vaterland een kartellbriederlichet Säbeljerassel, det ick schon Lust jehabt habe, de
silbernen Leffel in'n Jarten zu verjraben, damit se de Franzosen, wenn se
bis an'n Jörlitzer Bahnhof jekommen wären, nich mit nach Paris jeschleppt
hätten. Die Sache hatte blos den kleenen Haken, det ick keene silbernen Leffel
un natierlich erst recht keenen Jarten hatte, so det mir später erst infiel, det
Auf freiem Felde.
Bauer.
Hü, Bleß! Was das Vieh heut haben mag! —
Das war einmal ein prächtiger Tag.
Schöner Frühling, freundlicher März,
Da thaut wieder auf das alte Herz.
Sieh da, ein Märzveilchen; wie riecht das fein! —
Es wäre so schön, ein Bauer zu sein,
Aber die verwünschten Schulden, Sorgen —
Städter.
Fleißig, Bauer? Morjen, Morjen.
Bauer.
Wünsch' guten Tag. Es ist bald Abend.
Städter.
Wie ist die Luft erquickend und labend!
Bei solchem Wetter zu säen, zu pflügen,
Das ist gewiß das reinste Vergnügen.
Bauer.
Wir Bauern überließen gern
Das große Vergnügen den großen Herrn.
Städter.
Jetzt wird's immer schöner, bald kommt herbei
Der Wonnemond, der liebliche Mai.
Bauer.
Der liebliche Monat Mai, der ist
Für mich eine böse Zahlungsfrist.
Städter.
Ihr Bauern wisset gar nicht zu schätzen
Des Landmanns Beruf.
Bauer.
Wie Mögt Ihr schwätzen!
Recht schön ists, zu gehen hinterm Pflug,
Hat man dabei auch Geld genug.
Städter.
Das Geld nicht immer glücklich macht.
Bauer.
Doch jagen's die Stadtherrn Tag und Nacht.
Städter.
Mir wäre wohler in freier Natur.
Wie herrlich dehnt sich dort die Flur!
Bauer.
Die fetten Aecker, die großen Wiesen
Gehören dem Herrn Baron von Friesen.
Wir Andern haben nur etliche Ar
Und sind in Bedrängniß das ganze Jahr.
Wenig Geld und alles so theuer,
Hohe Zinsen und hohe Steuer,
Oft fehlt uns zu den Kartoffeln das Salz,
Man steckt in Schulden bis an den Hals,
Dazu die amtlichen Scherereien —
Städter.
Ei, laßt doch diese Litaneien.
Guckt froh hinein in die schöne Welt,
Seht, wie so blau das Himmelszelt.
Bauer.
Als blauer Dragoner ist tn der Ferne
Mein Christian, in der Kaserne.
Städter.
Der Frühlingssonne goldne Strahlen.
Bauer.
Ich Hab kein Gold und soll immer zahlen.
Städter.
Das frische Grün.
Bauer.
Mir oft ward's,
Vom Steuerzettel vor den Augen schwarz.
Städter.
Der Wald dort, wie hebt er die Wipfel stolz.
Bauer.
Da denk' ich an das theure Holz.
Städter.
Die Holz- und Korn- und andern Zölle
Sind für den Bauern des Wohlstands Quelle.
Bauer.
Da muß ich lachen, Herr! Der Zoll
Macht nur den Großen die Kassen voll.
Städter.
Hört, wie eben aus dem Wald
Des Kukuks traulicher Lockruf schallt.
Bauer.
Wenn doch der Zoll beim Kukuk wär',
Der macht dem Volk die Taschen leer,
Vertheuert alles, Fleisch und Brot.
Städter.
Seht nur, welch prächtiges Abendroth!
Bauer.
Ja ja, das Roth, das Roth ist schön.
Städter.
Wie soll ich dieses Wort verstehn?
Bauer.
Hm! Es bedeutet ein Morgenroth,
Das aufgeht dem Volk in seiner Noth.
Städter.
Ihr seid doch nicht am Ende gar
Ein Sozialdemokrat?
Bauer.
Ei, das ist wahr.
Städter.
Das ist nicht schön von Euch.
Bauer.
Warum?
Wir Bauern sind nicht mehr so dumm.
Wir sind aus unserm Schlaf erwacht
Und haben unsere Lage bedacht.
Mit uns geht's alle Tage schiefer.
Wadelstrumpf und Wasserstiefel.
'AIun, deutscher Freisinn, sei auf deiner Hut -
Wir fürchten sehr, dir sitzt der Tod im Racken;
Der neue Ranzler weiß wohl, was er thut
Und eine harte Ruß giebt er zu knacken.
Leit er vom Fortschritt schroff sich losgesagt.
Lind wankelmüthig viele von den Deinen;
Das Fähnlein Rickerts ist zum Tod verzagt
Und hat ein schweres Zittern in den Beinen.
Lie fühlen sich von jedem Nakel rein.
Ist Lugen auch ein borstiger Deselle;
Da ist es hart, so arg verkannt zu sein
Und noch dazu an allerhöchster Ltelle.
Rein, nein, für Richter hat man nie geschwärmt
Und ungern nur ist man mit ihm gegangen;
Man hat im Ltillen oftmals sich gehärmt,
wenn er Lkandal planmäßig angefangen.
Jetzt sind im Auge wieder ihm ein Dorn
Die paar gewünschten neuen Panzerschiffe;
Lr redet sich in einen Heidenzorn
Und übt die alten Rabulistenkniffe.
Von allen Leiten stürmt man aus ihn ein
Und baut dem Uanzler eifrig goldne Brücken —
Jetzt oder nie! jetzt gilt's — es muß ja fein!
Den groben Lugen fest aufs Aug' zu drücken!
Läßt man ihn jetzt vor aller Welt im Ltich,
Lchwenkt man mit Windthorst ab und seinen Mannen,
Lo wird der Kanzler freudig sicherlich
Das letzte Restchen von Verdacht verbannen.
Also geschah's. Ls war ein großer Tag,
Fast unerhört in unsres Reichstags Hallen;
platt aus dem Bauch das Fähnlein Rickerts lag,
Lh' Vater Windthorst völlig umgefallen.
Berlin, zu Ostern rum.
Lieber Jacob!
De Welt is rund un darum dreht se sich ooch, un darum feiern wir
jebet Jahr dieselben Feste. Immer feste uff die Weste, det is een oller
Jrundsatz, den ick ooch huldije, wenn et an't Feiern jeht. Denn Alles kann
ick leiden, blos nich, wenn Eener den Kopp hängen laßt, un weeß schließlich
selber nich warum. Un Ostern is wirklich een scheenet Fest, schon Wesen
de Ostereier. Ick weeß ja nu nich, indem ick in de Jeojraphie 'n Bisken
zurickjeblieben un in Folje dessen uff eene Backe een Bisken dämlich bin,
wie Ihr da unten in Stuttgart ieber de Ostereier denkt, aber hier in Berlin
da marschiren se Dir mit de Ostereier an de Spitze von de jesammte Zivili-
sation. Mit een Paar Bollenpellen kannste Dir de scheensten selben Oster-
eier machen, un Bollenpellen sind doch wahrhaftig nich so dheier, det man
sich die nich leisten kennte. Mit de Eier is det natierlich wat änderet, aber
ick weeß oogenblicklich nich, wie se in Preis stehen. Aber dheirer wie de
Bollenpellen werden se woll sind, det jeht wenijstens aus de Naturjeschichte
hervor, un in det Fach bin ick Meester. Darieber werden sich uu woll de
Jelehrten einig sind, det der, der heeßet Wasser und Bollenpellen hat, sich,
wenn ihn de Eier nich fehlen, zu Ostern een janz feinet Friehstick bezähmen
kann. Et is blos schade, det de Wissenschaft, die doch jetzt so Manchet leistet,
et noch nich soweit jebracht hat, det sich jeder die Eier, die er zu Ostern
braucht, selber lesen kann. Ick wenijstens wirde denn vor Verjuiejen krähen
wie een richtijer Kikerikihahn.
Na, et schad't nischt, wat nich is, kann Alles noch werden. Aber ooch
draußen macht sich de wärmere Jahreszeit beese bemerkbar. Der Majistrat
hat die ollen Sprengwagen schon schmieren lassen, damit die Leite, die in
de feine Jejenden wohnen, in'n Sommer mit Recht sagen kennen: „Nu,
blast uns mal hier den Stoob weg!" De kohlensauren Jungfrauen haben
schon de Hähne jeputzt, weil se in'n Sommer wieder kohlensauret Wasser
verkoofen missen, un sich nich blos uff de Verabfoljung von jeistije Nahrung
beschränken. Verschiedene feine Kerrels haben schon de Winterieberzieher ver-
setzt un davor de Sommerpaletots ausjeleest, un det is entschieden det sicherste
Zeichen, det wir uns mit Riesenschritte de Hundsdage nähern. Un hin un
wieder kiekt ooch schon 'ne neijierije Bliethe 'n Bisken in de Sonne, un ick
winsche, wenn ick so wat sehe, denn man immer, det ihr det nich sauer uff-
stoßen mechte, denn Alles, wat vorwitzig is, kann ick nich leiden. Alles muß
seine Zeit haben, un Alles muß richtig abjewartet werden, sonst verpfuscht
man mehr wie man jut macht. Doch ick will mir hier nich uff sonne tief-
sinnijen Splintisirereien inlassen, sonst kommt man von't Hundertste in't
Tausendste, un schließlich sinnt man darieber nach, warum woll de Padden
keene Haare haben. Un von sonne Rechtsfragen bin ick jar keen Fremd. Ick
bin blos froh, det mir diesmal det Osterfest ohne Kriegslärm un ohne Kriegs-
jeschrei feiern kennen, denn vor een paar Dage da war noch in unser jeliebtet
Vaterland een kartellbriederlichet Säbeljerassel, det ick schon Lust jehabt habe, de
silbernen Leffel in'n Jarten zu verjraben, damit se de Franzosen, wenn se
bis an'n Jörlitzer Bahnhof jekommen wären, nich mit nach Paris jeschleppt
hätten. Die Sache hatte blos den kleenen Haken, det ick keene silbernen Leffel
un natierlich erst recht keenen Jarten hatte, so det mir später erst infiel, det
Auf freiem Felde.
Bauer.
Hü, Bleß! Was das Vieh heut haben mag! —
Das war einmal ein prächtiger Tag.
Schöner Frühling, freundlicher März,
Da thaut wieder auf das alte Herz.
Sieh da, ein Märzveilchen; wie riecht das fein! —
Es wäre so schön, ein Bauer zu sein,
Aber die verwünschten Schulden, Sorgen —
Städter.
Fleißig, Bauer? Morjen, Morjen.
Bauer.
Wünsch' guten Tag. Es ist bald Abend.
Städter.
Wie ist die Luft erquickend und labend!
Bei solchem Wetter zu säen, zu pflügen,
Das ist gewiß das reinste Vergnügen.
Bauer.
Wir Bauern überließen gern
Das große Vergnügen den großen Herrn.
Städter.
Jetzt wird's immer schöner, bald kommt herbei
Der Wonnemond, der liebliche Mai.
Bauer.
Der liebliche Monat Mai, der ist
Für mich eine böse Zahlungsfrist.
Städter.
Ihr Bauern wisset gar nicht zu schätzen
Des Landmanns Beruf.
Bauer.
Wie Mögt Ihr schwätzen!
Recht schön ists, zu gehen hinterm Pflug,
Hat man dabei auch Geld genug.
Städter.
Das Geld nicht immer glücklich macht.
Bauer.
Doch jagen's die Stadtherrn Tag und Nacht.
Städter.
Mir wäre wohler in freier Natur.
Wie herrlich dehnt sich dort die Flur!
Bauer.
Die fetten Aecker, die großen Wiesen
Gehören dem Herrn Baron von Friesen.
Wir Andern haben nur etliche Ar
Und sind in Bedrängniß das ganze Jahr.
Wenig Geld und alles so theuer,
Hohe Zinsen und hohe Steuer,
Oft fehlt uns zu den Kartoffeln das Salz,
Man steckt in Schulden bis an den Hals,
Dazu die amtlichen Scherereien —
Städter.
Ei, laßt doch diese Litaneien.
Guckt froh hinein in die schöne Welt,
Seht, wie so blau das Himmelszelt.
Bauer.
Als blauer Dragoner ist tn der Ferne
Mein Christian, in der Kaserne.
Städter.
Der Frühlingssonne goldne Strahlen.
Bauer.
Ich Hab kein Gold und soll immer zahlen.
Städter.
Das frische Grün.
Bauer.
Mir oft ward's,
Vom Steuerzettel vor den Augen schwarz.
Städter.
Der Wald dort, wie hebt er die Wipfel stolz.
Bauer.
Da denk' ich an das theure Holz.
Städter.
Die Holz- und Korn- und andern Zölle
Sind für den Bauern des Wohlstands Quelle.
Bauer.
Da muß ich lachen, Herr! Der Zoll
Macht nur den Großen die Kassen voll.
Städter.
Hört, wie eben aus dem Wald
Des Kukuks traulicher Lockruf schallt.
Bauer.
Wenn doch der Zoll beim Kukuk wär',
Der macht dem Volk die Taschen leer,
Vertheuert alles, Fleisch und Brot.
Städter.
Seht nur, welch prächtiges Abendroth!
Bauer.
Ja ja, das Roth, das Roth ist schön.
Städter.
Wie soll ich dieses Wort verstehn?
Bauer.
Hm! Es bedeutet ein Morgenroth,
Das aufgeht dem Volk in seiner Noth.
Städter.
Ihr seid doch nicht am Ende gar
Ein Sozialdemokrat?
Bauer.
Ei, das ist wahr.
Städter.
Das ist nicht schön von Euch.
Bauer.
Warum?
Wir Bauern sind nicht mehr so dumm.
Wir sind aus unserm Schlaf erwacht
Und haben unsere Lage bedacht.
Mit uns geht's alle Tage schiefer.