1080
Die Marseillaise.
Es ist ein Lied voll Sturmesdrang,
Des Volkes kühner Schlachtgrfang,
Das rin Franzos in einer Nacht
Einst voll Begeisterung erdacht.
Und als des Volkes Kampf entbrannt,
Das Lied scholl durch das ganze Land;
Die junge Mannschaft ritz es mit
Zum allgewaltigen Maffenschritt.
Und wenn des Feindes Urbermacht
Sie trafen in der blut'gen Schlacht,
So fühlte Jeder sich als Held,
Wenn dieses Lied erklang im Feld.
Die Feinde muhten fliehen all'
Bei dieses mächt'gen Liedes Schall;
Es neigte stch das Schlachtenglück
Stets zu der neuen Republik..
Jedoch es ändert stch die Zeit
Und anders sind die Enkel heut,
Als einst der Ahnen stolz Geschlecht,
Und heute gilt rin ander Recht.
Die Republik die Fahne senkt
Vor'm Zaren, der die Rüsten lenkt;
Heiht demokratisch das gefühlt?
Die Marseillaise wird gespielt.
Sein Haupt entblöht der Autokrat,
Und ob solch' welthistorischer That
Bricht in frrnrt'schem Jubel los
Der Rüste und auch der Franzos.
Auch der Kosack und der Baschkir
Drängt gurgelnd stch zum Bund hrrfür;
Der Freihritshymne Herrlichkeit,
Sie ist durch solchen Bund entweiht.
Das Hindernih.
A. : Die Bochumer Affaire begreife ich nicht.
Man sollte doch meinen, statt des Fusangel hätte
der Baare Ursache gehabt, das Weite zu suchen.
B. : O, der wäre schon längst abgereist, aber
er traut den Schienen nicht.
Spitzels Trost.
Mang strich ich brotlos durch das Land,
Die Ehrlichkeit nahm überhand.
Und Niemand mehr belohnte mich,
wenn ich herum als Horcher schlich.
Schon dacht' ich, ganz verrufen sei
Die schöne Ärmst der Spitzelet,
Doch frohe Botschaft wird gesandt
Aus Magdeburg in Preußenland.
Dort ist der Mann noch (Soldes werth.
Der schleicht und horcht und was erfährt.
Des Spitzels Heil dringt wieder durch,
Drum fröhlich auf nach Magdeburg!
Auf der Orientrrife.
Führer: Sehen Sie, das ist das rothe Meer.
Sachse: Ei, ei, ä rodes Meer? Erloobt denn
das de hiesige Bolizei?
Verspätetes Verfahren.
A. : Was sollten denn neuerdings wieder die
Haussuchungen bei den Welfen in Hannover
bedeuten?
B. : Ach, man sucht wahrscheinlich noch immer
den Mann, der im Jahre 1866 in Hannover ge-
waltsamen Umsturz herbeigeführt und Mon-
archie und Verfassung abgeschafft hat.
A. : Und hat man ihn gefunden?
B. : Nein, er ist inzwischen nach Friedrichs -
ruhe verzogen. _
Sächsische Ballade.
In Dräsen in än Restaurand
Ä Bollezist ä Witzbladd fand!
Wceß Gnebbchen!
Das Witzbladd daht er gonsiszierü
Uu Wärth un Gellner arretier'n.
Weeß Gnebbchen!
Doch Alle, die er had erwischd,
Die wußten von den Jnhald nischd.
Weeß Gnebbchen!
Drum ließ mer Alle wieder los,
Gans Dräsen schreit: Das is famos.
Weeß Gnebbchen!
Gnädiges Fräulein: Sagen Sie, Herr Baron, was ist denn eigentlich ein
sogenannter Stammbaum?
Baron: Äh — ein Stammbaum ist nämlich ein großer Baum, an dessen Aeste
der Reihenfolge nach unsere Ahnen hängen.
Gnädiges Fräulein (verwundert): Mein Gott, also ein Galgen?
Die Marseillaise.
Es ist ein Lied voll Sturmesdrang,
Des Volkes kühner Schlachtgrfang,
Das rin Franzos in einer Nacht
Einst voll Begeisterung erdacht.
Und als des Volkes Kampf entbrannt,
Das Lied scholl durch das ganze Land;
Die junge Mannschaft ritz es mit
Zum allgewaltigen Maffenschritt.
Und wenn des Feindes Urbermacht
Sie trafen in der blut'gen Schlacht,
So fühlte Jeder sich als Held,
Wenn dieses Lied erklang im Feld.
Die Feinde muhten fliehen all'
Bei dieses mächt'gen Liedes Schall;
Es neigte stch das Schlachtenglück
Stets zu der neuen Republik..
Jedoch es ändert stch die Zeit
Und anders sind die Enkel heut,
Als einst der Ahnen stolz Geschlecht,
Und heute gilt rin ander Recht.
Die Republik die Fahne senkt
Vor'm Zaren, der die Rüsten lenkt;
Heiht demokratisch das gefühlt?
Die Marseillaise wird gespielt.
Sein Haupt entblöht der Autokrat,
Und ob solch' welthistorischer That
Bricht in frrnrt'schem Jubel los
Der Rüste und auch der Franzos.
Auch der Kosack und der Baschkir
Drängt gurgelnd stch zum Bund hrrfür;
Der Freihritshymne Herrlichkeit,
Sie ist durch solchen Bund entweiht.
Das Hindernih.
A. : Die Bochumer Affaire begreife ich nicht.
Man sollte doch meinen, statt des Fusangel hätte
der Baare Ursache gehabt, das Weite zu suchen.
B. : O, der wäre schon längst abgereist, aber
er traut den Schienen nicht.
Spitzels Trost.
Mang strich ich brotlos durch das Land,
Die Ehrlichkeit nahm überhand.
Und Niemand mehr belohnte mich,
wenn ich herum als Horcher schlich.
Schon dacht' ich, ganz verrufen sei
Die schöne Ärmst der Spitzelet,
Doch frohe Botschaft wird gesandt
Aus Magdeburg in Preußenland.
Dort ist der Mann noch (Soldes werth.
Der schleicht und horcht und was erfährt.
Des Spitzels Heil dringt wieder durch,
Drum fröhlich auf nach Magdeburg!
Auf der Orientrrife.
Führer: Sehen Sie, das ist das rothe Meer.
Sachse: Ei, ei, ä rodes Meer? Erloobt denn
das de hiesige Bolizei?
Verspätetes Verfahren.
A. : Was sollten denn neuerdings wieder die
Haussuchungen bei den Welfen in Hannover
bedeuten?
B. : Ach, man sucht wahrscheinlich noch immer
den Mann, der im Jahre 1866 in Hannover ge-
waltsamen Umsturz herbeigeführt und Mon-
archie und Verfassung abgeschafft hat.
A. : Und hat man ihn gefunden?
B. : Nein, er ist inzwischen nach Friedrichs -
ruhe verzogen. _
Sächsische Ballade.
In Dräsen in än Restaurand
Ä Bollezist ä Witzbladd fand!
Wceß Gnebbchen!
Das Witzbladd daht er gonsiszierü
Uu Wärth un Gellner arretier'n.
Weeß Gnebbchen!
Doch Alle, die er had erwischd,
Die wußten von den Jnhald nischd.
Weeß Gnebbchen!
Drum ließ mer Alle wieder los,
Gans Dräsen schreit: Das is famos.
Weeß Gnebbchen!
Gnädiges Fräulein: Sagen Sie, Herr Baron, was ist denn eigentlich ein
sogenannter Stammbaum?
Baron: Äh — ein Stammbaum ist nämlich ein großer Baum, an dessen Aeste
der Reihenfolge nach unsere Ahnen hängen.
Gnädiges Fräulein (verwundert): Mein Gott, also ein Galgen?