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Uunötljiöc Vesorgnisz.
Köchin: Sonderbar! Da ruft mir meine Madam nach, ich solle ja
recht gutes, saftiges Fleisch bringen. Als ob es mir egal wäre, ob inein
Füsilier gut genährt wird oder nicht.
Männcrliebe.
„Dämmert nach
ruhloser Rächt
der Tag,
Schaue ich weinen-
den Auges zum
Hag,
Vb ihn nicht führe
her der Weg
lleber den wohl-
bekannten Steg.
T>cö Jüdinnen Abschied.
ZWkohlauf noch getrunken
Den funkelnden Wein,
Ade nun, ihr Lieben,
Geschieden muß sein!
Mich zieht's in die Ferne
So stark, wie noch nie,
Ich muß zur Kaserne,
Zur Ferienkolonie !
Touristen, Badgäste,
Ach hätten's die so!
Die würden Gott danken,
Die wären recht froh.
Denn die müssen blechen,
Daß Gott sich erbarm',
Und kommen nach Hause
Geplündert und arm.
Die Bohnen und Linsen
Und Erbsen mit Speck
Zu schmausen, das wird mir
Patriotischer Zweck.
All' die Herrlichkeiten,
Die Hab' ich umsunst,
Und fett so zu werden,
Das ist keine Kunst!
Mißglückte Ausrede.
Richter: Angeklagter, wie kamen Sie dazu, j
den Schuhmacher Müller von hinten mit einem!
Stock über den Kopf zu hauen?
Angeklagter: Ich habe mich nur geirrt
gehabt, Herr Richter; denn ich habe ihn in der
Uebereilung für den Schneider Specht gehalten, mit
bem er von hinten — viel Aehnlichkeit hat.
Indirekte Mittheilung.
Dame (zu einem Herrn) Was haben Sic denn j
so lange mit meine, Tochter zu reden gehabt?
Herr: Wir haben uns beschäftigt, Sie zu einer !
Schwiegermntter zu machen!
Anderer Ansicht.
Man lobt stets den Rhein,
Mir kann das nicht frommen,
Denn da bin ich — leider!
Zit meiner Frau gekommen.
Zeitgemähe Bestimmung.
Der Fürst eines Reiches tveit hinten in der
Türkei befahl vor einiger Zeit, daß jeder Geschäfts
mann, der um den Titel „Hoflieferant" einkommt,
eine gewisse Summe an die städtische Irrenanstalt
zahlen müsse.
Mgunerliesie.
„Zährig wird's heut, daß er von mir zog.
Der mich um Lhre und Liebe trog —
Lite, lieber murmelnder Bach
Durch die Kremde dem falschen nach.
„Rausche ihm Zauber der Lehnsucht zu.
Daß er nirgends mehr raste noch ruh';
Welle, schling' dich um seinen Kuß,
Daß er zur Mühle kehren muß."
-i-
„Krau Wirthin, dieses stille Thal,
Mir däucht, ich sah es schon einmal.
Und dort der Waldbach aus dem plan
Schaut mich wie ein Bekannter an."
Die Wirthin schlank, die Wirthin jung.
Sie bringt dem Burschen Trunk um Trunk;
Sie weiß wohl, was der Bursche fragt.
Doch schweigt sie still; hat's nicht gesagt.
Da grollt und tobt der Waldbach laut
Und ruft herbei die Mindesbraut;
Um Himmtl loht's, der Donner kracht
Und in dem Thale wird es Rächt.
„Lieh, Bürsck;lein, welch' ein Sturm und Graus
Komm, geh' mit mir hinein ins Haus!"
Die Wirthin spricht's und schmeichelnd faßt
Sie bei der Hand den fremden Gast.
Nun schwenke ich, juchhe!
Den Hut noch einmal;
Am Thor steht schon grimmig
Der Herr Korporal;
Er blickt gar so finster,
Mein Herz ist gepreßt;
Ich glaube, mir träumt schon
Vom Lattcnarrest!
(Ballade.)
eber entlaubten Wipfeln im Hag
Schimmert ein letzter sonniger Tag,
Streift das schwellende Traubenblut
Roch einmal mit sengender Gluth.
Müllers Tochter mit zuckendem Mund
Schaut in des wirbelnden Waldbachs Grund:
„Ach, wie glücklich das Herz, das tief,
Bächlein, in deinem Grunde schlief.
„Komm mit, Du liebes junges Blut,
In meinen Armen ruht stch's gut.
Mas starrst Du in die Rächt dahin?
Laß fahren sie, die Müllerin."
Sie zieht den Burschen an die Brust,
Und herzt und küßt ihn voller Lust;
Laut tobt am traulichen Gemach
Vhnmächt'gen Zorns der wilde Bach.
Uunötljiöc Vesorgnisz.
Köchin: Sonderbar! Da ruft mir meine Madam nach, ich solle ja
recht gutes, saftiges Fleisch bringen. Als ob es mir egal wäre, ob inein
Füsilier gut genährt wird oder nicht.
Männcrliebe.
„Dämmert nach
ruhloser Rächt
der Tag,
Schaue ich weinen-
den Auges zum
Hag,
Vb ihn nicht führe
her der Weg
lleber den wohl-
bekannten Steg.
T>cö Jüdinnen Abschied.
ZWkohlauf noch getrunken
Den funkelnden Wein,
Ade nun, ihr Lieben,
Geschieden muß sein!
Mich zieht's in die Ferne
So stark, wie noch nie,
Ich muß zur Kaserne,
Zur Ferienkolonie !
Touristen, Badgäste,
Ach hätten's die so!
Die würden Gott danken,
Die wären recht froh.
Denn die müssen blechen,
Daß Gott sich erbarm',
Und kommen nach Hause
Geplündert und arm.
Die Bohnen und Linsen
Und Erbsen mit Speck
Zu schmausen, das wird mir
Patriotischer Zweck.
All' die Herrlichkeiten,
Die Hab' ich umsunst,
Und fett so zu werden,
Das ist keine Kunst!
Mißglückte Ausrede.
Richter: Angeklagter, wie kamen Sie dazu, j
den Schuhmacher Müller von hinten mit einem!
Stock über den Kopf zu hauen?
Angeklagter: Ich habe mich nur geirrt
gehabt, Herr Richter; denn ich habe ihn in der
Uebereilung für den Schneider Specht gehalten, mit
bem er von hinten — viel Aehnlichkeit hat.
Indirekte Mittheilung.
Dame (zu einem Herrn) Was haben Sic denn j
so lange mit meine, Tochter zu reden gehabt?
Herr: Wir haben uns beschäftigt, Sie zu einer !
Schwiegermntter zu machen!
Anderer Ansicht.
Man lobt stets den Rhein,
Mir kann das nicht frommen,
Denn da bin ich — leider!
Zit meiner Frau gekommen.
Zeitgemähe Bestimmung.
Der Fürst eines Reiches tveit hinten in der
Türkei befahl vor einiger Zeit, daß jeder Geschäfts
mann, der um den Titel „Hoflieferant" einkommt,
eine gewisse Summe an die städtische Irrenanstalt
zahlen müsse.
Mgunerliesie.
„Zährig wird's heut, daß er von mir zog.
Der mich um Lhre und Liebe trog —
Lite, lieber murmelnder Bach
Durch die Kremde dem falschen nach.
„Rausche ihm Zauber der Lehnsucht zu.
Daß er nirgends mehr raste noch ruh';
Welle, schling' dich um seinen Kuß,
Daß er zur Mühle kehren muß."
-i-
„Krau Wirthin, dieses stille Thal,
Mir däucht, ich sah es schon einmal.
Und dort der Waldbach aus dem plan
Schaut mich wie ein Bekannter an."
Die Wirthin schlank, die Wirthin jung.
Sie bringt dem Burschen Trunk um Trunk;
Sie weiß wohl, was der Bursche fragt.
Doch schweigt sie still; hat's nicht gesagt.
Da grollt und tobt der Waldbach laut
Und ruft herbei die Mindesbraut;
Um Himmtl loht's, der Donner kracht
Und in dem Thale wird es Rächt.
„Lieh, Bürsck;lein, welch' ein Sturm und Graus
Komm, geh' mit mir hinein ins Haus!"
Die Wirthin spricht's und schmeichelnd faßt
Sie bei der Hand den fremden Gast.
Nun schwenke ich, juchhe!
Den Hut noch einmal;
Am Thor steht schon grimmig
Der Herr Korporal;
Er blickt gar so finster,
Mein Herz ist gepreßt;
Ich glaube, mir träumt schon
Vom Lattcnarrest!
(Ballade.)
eber entlaubten Wipfeln im Hag
Schimmert ein letzter sonniger Tag,
Streift das schwellende Traubenblut
Roch einmal mit sengender Gluth.
Müllers Tochter mit zuckendem Mund
Schaut in des wirbelnden Waldbachs Grund:
„Ach, wie glücklich das Herz, das tief,
Bächlein, in deinem Grunde schlief.
„Komm mit, Du liebes junges Blut,
In meinen Armen ruht stch's gut.
Mas starrst Du in die Rächt dahin?
Laß fahren sie, die Müllerin."
Sie zieht den Burschen an die Brust,
Und herzt und küßt ihn voller Lust;
Laut tobt am traulichen Gemach
Vhnmächt'gen Zorns der wilde Bach.