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Was ist des Preus;en Vaterland?
(Von einem Süddeutschen aus Anlaß der Recke'schen Vereinsgesetznovelle gedichtet.)
was ist des Preußen Vaterland?
Ist's, wo man schätzt des Volkes Glück
Als höchstes Ziel der Politik?
Der Staatsmann wirkt mit voller Kraft
Für Schule, Kunst und Wissenschaft,
Und daß vermindre sich die Roth
Und Jeder hab' sein täglich Brot?
Ist's, wo genießt ein gleiches Recht
Der Arme, Reiche, Herr und Unecht?
wo den Beamten scharf man rügt.
Der Volkes Rechte kürzt und biegt?
wo frei die Presse, frei das Wort,
weil als des Staates stärkster Hort
Geübt wird streng Gerechtigkeit,
Die sich vor der Uritik nicht scheut?
wo trachtet stets die Polizei,
Daß wohl geschützt der Schwache sei.
Die Armuth leide nicht Gewalt,
wenn Uebermuth die Fäuste ballt?
wo man nicht ansieht die Person
Nach Rang, Besitz und Uonfession?
Lin Sand, wo es für Iud' und Lhrist
Und Heide Lust zu leben ist?
V nein, das kann das Preußenland nicht
, sein.
Das ist des Preußen Vaterland:
wo zu Uanonen, Panzerschiffen,
Lief in die Tasche wird gegriffen,
Indeß für Zwecke der Uultur
Ls knapp und dürftig tröpfelt nur.
wo man noch häuft des Volkes Last,
wenn es zusammenbricht schon fast.
Doch denen giebt, die viel schon haben.
Als Prämien oder Liebesgaben.
wo Uniform und Wappenschild
Und Gold mehr als die Arbeit gilt.
Die Proletarierklasse wird
von den Behörden drangsalirt.
wo mancher wackre Volkstribun,
Rein in Gesinnung wie im Thun,
Wird vor das Strafgericht gezerrt
Und mit Verbrechern eingesperrt,
Indeß der Mörder im Duell
Gefangen lebt wie im Hotel,
wo hohe Priester der Justiz
Die Sporen geben ihrem Witz,
Um aus Gesetzesparagraphen
Herauszupressen harte Strafen,
wo Schräder duldet Zuchthausqual,
Tausch wandelt frei im Sonnenstrahl,
wo blühn die Majestätsprozesse,
wo man verfolgt die freie presse.
Das freie Wort, des Geistes Licht,
Das Dunkel aber hindert nicht.
Vielmehr man eifrig sich befleißt.
Dicht zu verfinstern Volkes Geist,
wo Buhlschaft um der Junker Gunst
Gilt als die höchste Staatsmannskunst,
Und vor dem frechen Protzen Stumm
Sich duckt das Ministerium,
Und brütet, wie man mit Gesetzen
Die Freiheit und das Recht kann Hetzen,
wo feierlich etwas verspricht
Lin Kanzler, aber hält es nicht,
wo Denunzianten, Spitzel wachsen.
Das Land, das sogleich kommt nach
Lachsen.
Kurzum: ein Hohn auf den verstand —
Das ist des Preußen Vaterland.
Sittlichketts-Apostel.
In Westphalen haben die Pfaffen das Schwimmen der Damen
als „unsittlich" verboten. Man sollte nun dafür die Pfaffen schwimmen
lassen. __
Dir Königsberger Wahl.
Stadt der reinen Vernunft, der Kant und Jacoby, wie wacker
Hat ihren Ruf sie bewährt. Recke, was sagst du dazu?
Hobrlspshne.
Die deutschen Reichstagswähler sind
Gar eine verwegene Rotte,
Sie hörten, wie sich der Reichstag schwer
Versündigt gegen die Flotte,
Doch statt bei jeder Nachwahl nun
Vernichtend ihr Urtheil zu füllen,
So wühlen sie statt eines Flottenmanns
Nur vaterlandslose Gesellen!
Nachdem der eifrige Befürworter der Umsturz-
gesetze. der König Stumm, das Uebel der sozia-
listischen Propaganda vorzugsweise auf den Uni-
versitäten und in den Kreisen der Pastoren
entdeckt hat, so muß man sich ernstlich darauf gefaßt machen, daß in der
nächsten Umsturzvorlage die Schließung der Universitäten und der
Kirchen gefordert wird.
Der Miquel, er ist der kommende Mann,
Ist aller Krisen Heiler,
Es brauchen den Kommunisten ja
Des Volksvermögcns Theiler.
Jetzt hat man Mausergewehre erfunden, die sich selbst laden.
Wenn man diese Gewehre auch ohne Begleitung von Soldaten auf das
Schlachtfeld hinaussendcn könnte, so wäre endlich ein nützlicher Fortschritt
in der Waffentechnik zu verzeichnen.
Dem Hollmann hat man's nicht geglaubt,
Daß Panzerschiffe fehlen,
So wird es jetzt der Tirpitz uns
Mit großem Ernst erzählen.
Und glaubt man's auch dem Tirpitz nicht,
Bestätigt es der Miquel,
Dann endlich wird gewährt das Geld
Bis auf den letzten Nickel.
In Württemberg sind, wie der Minister verkündigte, zwar nicht rothe
Fahnei?, aber rothe Nelken erlaubt. Wer eine rothe Nase hat, muß
also darnach trachten, daß dieselbe mehr das Aussehen einer Nelke erhält.
Ihr getreuer Säge, Schreiner.
Der Wanxrrich.
(Frei nach Heine.)
Es saß ein brauner Wanzerich
Auf einem Pfennig und spreizte sich
Und rcnommirte: „Wer viel Geld hat,
Auch Ehr' und Ansehn in der Welt hat.
Es müssen die offiziellen Wanzen
Alle nach seiner Pfeife tanzen.
Kathedersozialisten erzittern,
Sobald sie meinen Odem wittern.
Duftet im Herrenhaus mein Gestank
Erbebt sogar die Regierungsbank,
Und versetz' ich einem Minister den Biß,
So ist sein baldiger Sturz gewiß."
Die Rothen nur haben keinen Respekt
Vor diesem geschwollenen Insekt,
Gehn ihm mit Insektenpulver zu Leib
Und kitzeln es zum Zeitvertreib.
Sie haben keine Religion
Und sprechen dem dicksten Wanzerich Hohn.
Attentate auf Lieferung.
Da so manche große Politiker einer Auf-
frischung ihrer Popularität bedürfen, so hat sich in
London, ivic uns von zuverlässiger Seite gemeldet
wird, eine Gesellschaft für Attentats-Lieferungen
gebildet, von der zu hoffen ist, daß sie gute Ge-
schäfte machen wird.
Die Gesellschaft hat eine Menge gewandter
Agenten angeworben, die ihr Handwerk gründlich
verstehen. Wenn Jemand mehr Popularität
braucht, so wird ihm auf Wunsch ein Trupp
dieser Agenten zugesandt. Diese nehmen eine
Schlüsselbüchse und lassen sie losgchen, wenn die
popularitätsbedürftigc Person vorbeifährt. Wenn
dabei ein Paar Anarchisten oder Sozialisten ein-
gesteckt werden, so erhöht das den Reiz und die
Agenten der Gesellschaft haben es leicht, von dem
Attentat recht viel Aufhebens zu machen.
Die Houoraransprüchc der Gesellschaft sind
natürlich nicht müßig. Das letzte „Attentat" auf
den Präsidenten der französischen Republik soll
10 000 Francs gekostet haben. Der Zweck wurde
vollständig erreicht. Herr Faure konnte seine
Todesverachtung öffentlich ausstellcn, wodurch
seine Popularität bedeutend erhöht worden ist.
's is weeß Gnebbchen änne Schmach UN Schande!
Geene Ruhe giebd de Rasselbande,
Die mer 'nausgegehrt mid schdrubbgen Besen.
An mer dachden schon in unsern Wahn,
Diese Rohden wären abgedahn
An se wollden gar nich mehr nach Dräsen.
Lenzelne, die war'n schon ausgedreden
An mer dachde, dasse schdreiken dehden
An sich gar nich mehr um'n Landtag gimmern
Das verschdockde, niederdrächdge Gohr --
wärd das Sachsens Lage nich verschlimmern?
Groß un gleen hammse in unsern Ländchen
Leider Goddes nur zu sehr an Bändchen —
wie das ausgehd, das gann Geener wissen!
Jedes Mal, wemmer ins Ausland gomm'n,
Fiehl'n mer armen Ludersch uns beglomm'n,
weil mer uns als Sachsen schämen missen.
„Li, Herrjemerschnee, Sie sein aus Sachsen,
wo de Rohden uff de Beeme wachsen.
Massenweise, wie de Vogelgerschen?"
An denn heeßd es (das is noch mei Dod!).'
,,Hoffendlich sein Le nich selwer rohd?
Dord muß ja ä scheener Zuschdand herrschen!"
was soll unsereens uff solche Fragen
Als ä dreier weißungriener sagen?
's is ja ähm bei uns in Sachsen draurig.
Mid der Zeid, da wärd's noch reene bohlsch;
Außer'n wenden (un die sein gadohlsch!)
Is ja alles rohd — is das nich schaurig?
Bin ich ooch nach Menschenblud nich dorschdig -
Diese Rohden machen mich noch borschdig.
Denn beseeld bin ich von Grdnungsdrange.
Na, ich drinke, gehd de Sache gladd.
Mich in Braunbier mit Musieke sadd.
Denn mir isses wärglich sehre bange!
An den gallischen Hahn.
Stell' dein Revanchekrähen
Doch endlich ein.
Bedenk', welche Winde wehen
Bei uns; wie die Junker sich blähen,
Das Volksrccht nicdermähen,
Der Freiheit den Hals umdrchen,
Vernunft und Wissenschaft schmähen.
Dein Rachedurst könnte gesättigt sein!
Pariser Bomben.
Erst eine Röhre war geplatzt,
Sodann ein Kochtopf kam zum Krachen —
Wirkt weiter so die Polizei,
Dann platzt zuletzt das Volk— vor Lachen.
Der Heutigen ttummer liegt ein Prospekt der Buchhandlung des „Aorwiirts" in Berlin bei, die „Freien Ztunden" betreffend.
Was ist des Preus;en Vaterland?
(Von einem Süddeutschen aus Anlaß der Recke'schen Vereinsgesetznovelle gedichtet.)
was ist des Preußen Vaterland?
Ist's, wo man schätzt des Volkes Glück
Als höchstes Ziel der Politik?
Der Staatsmann wirkt mit voller Kraft
Für Schule, Kunst und Wissenschaft,
Und daß vermindre sich die Roth
Und Jeder hab' sein täglich Brot?
Ist's, wo genießt ein gleiches Recht
Der Arme, Reiche, Herr und Unecht?
wo den Beamten scharf man rügt.
Der Volkes Rechte kürzt und biegt?
wo frei die Presse, frei das Wort,
weil als des Staates stärkster Hort
Geübt wird streng Gerechtigkeit,
Die sich vor der Uritik nicht scheut?
wo trachtet stets die Polizei,
Daß wohl geschützt der Schwache sei.
Die Armuth leide nicht Gewalt,
wenn Uebermuth die Fäuste ballt?
wo man nicht ansieht die Person
Nach Rang, Besitz und Uonfession?
Lin Sand, wo es für Iud' und Lhrist
Und Heide Lust zu leben ist?
V nein, das kann das Preußenland nicht
, sein.
Das ist des Preußen Vaterland:
wo zu Uanonen, Panzerschiffen,
Lief in die Tasche wird gegriffen,
Indeß für Zwecke der Uultur
Ls knapp und dürftig tröpfelt nur.
wo man noch häuft des Volkes Last,
wenn es zusammenbricht schon fast.
Doch denen giebt, die viel schon haben.
Als Prämien oder Liebesgaben.
wo Uniform und Wappenschild
Und Gold mehr als die Arbeit gilt.
Die Proletarierklasse wird
von den Behörden drangsalirt.
wo mancher wackre Volkstribun,
Rein in Gesinnung wie im Thun,
Wird vor das Strafgericht gezerrt
Und mit Verbrechern eingesperrt,
Indeß der Mörder im Duell
Gefangen lebt wie im Hotel,
wo hohe Priester der Justiz
Die Sporen geben ihrem Witz,
Um aus Gesetzesparagraphen
Herauszupressen harte Strafen,
wo Schräder duldet Zuchthausqual,
Tausch wandelt frei im Sonnenstrahl,
wo blühn die Majestätsprozesse,
wo man verfolgt die freie presse.
Das freie Wort, des Geistes Licht,
Das Dunkel aber hindert nicht.
Vielmehr man eifrig sich befleißt.
Dicht zu verfinstern Volkes Geist,
wo Buhlschaft um der Junker Gunst
Gilt als die höchste Staatsmannskunst,
Und vor dem frechen Protzen Stumm
Sich duckt das Ministerium,
Und brütet, wie man mit Gesetzen
Die Freiheit und das Recht kann Hetzen,
wo feierlich etwas verspricht
Lin Kanzler, aber hält es nicht,
wo Denunzianten, Spitzel wachsen.
Das Land, das sogleich kommt nach
Lachsen.
Kurzum: ein Hohn auf den verstand —
Das ist des Preußen Vaterland.
Sittlichketts-Apostel.
In Westphalen haben die Pfaffen das Schwimmen der Damen
als „unsittlich" verboten. Man sollte nun dafür die Pfaffen schwimmen
lassen. __
Dir Königsberger Wahl.
Stadt der reinen Vernunft, der Kant und Jacoby, wie wacker
Hat ihren Ruf sie bewährt. Recke, was sagst du dazu?
Hobrlspshne.
Die deutschen Reichstagswähler sind
Gar eine verwegene Rotte,
Sie hörten, wie sich der Reichstag schwer
Versündigt gegen die Flotte,
Doch statt bei jeder Nachwahl nun
Vernichtend ihr Urtheil zu füllen,
So wühlen sie statt eines Flottenmanns
Nur vaterlandslose Gesellen!
Nachdem der eifrige Befürworter der Umsturz-
gesetze. der König Stumm, das Uebel der sozia-
listischen Propaganda vorzugsweise auf den Uni-
versitäten und in den Kreisen der Pastoren
entdeckt hat, so muß man sich ernstlich darauf gefaßt machen, daß in der
nächsten Umsturzvorlage die Schließung der Universitäten und der
Kirchen gefordert wird.
Der Miquel, er ist der kommende Mann,
Ist aller Krisen Heiler,
Es brauchen den Kommunisten ja
Des Volksvermögcns Theiler.
Jetzt hat man Mausergewehre erfunden, die sich selbst laden.
Wenn man diese Gewehre auch ohne Begleitung von Soldaten auf das
Schlachtfeld hinaussendcn könnte, so wäre endlich ein nützlicher Fortschritt
in der Waffentechnik zu verzeichnen.
Dem Hollmann hat man's nicht geglaubt,
Daß Panzerschiffe fehlen,
So wird es jetzt der Tirpitz uns
Mit großem Ernst erzählen.
Und glaubt man's auch dem Tirpitz nicht,
Bestätigt es der Miquel,
Dann endlich wird gewährt das Geld
Bis auf den letzten Nickel.
In Württemberg sind, wie der Minister verkündigte, zwar nicht rothe
Fahnei?, aber rothe Nelken erlaubt. Wer eine rothe Nase hat, muß
also darnach trachten, daß dieselbe mehr das Aussehen einer Nelke erhält.
Ihr getreuer Säge, Schreiner.
Der Wanxrrich.
(Frei nach Heine.)
Es saß ein brauner Wanzerich
Auf einem Pfennig und spreizte sich
Und rcnommirte: „Wer viel Geld hat,
Auch Ehr' und Ansehn in der Welt hat.
Es müssen die offiziellen Wanzen
Alle nach seiner Pfeife tanzen.
Kathedersozialisten erzittern,
Sobald sie meinen Odem wittern.
Duftet im Herrenhaus mein Gestank
Erbebt sogar die Regierungsbank,
Und versetz' ich einem Minister den Biß,
So ist sein baldiger Sturz gewiß."
Die Rothen nur haben keinen Respekt
Vor diesem geschwollenen Insekt,
Gehn ihm mit Insektenpulver zu Leib
Und kitzeln es zum Zeitvertreib.
Sie haben keine Religion
Und sprechen dem dicksten Wanzerich Hohn.
Attentate auf Lieferung.
Da so manche große Politiker einer Auf-
frischung ihrer Popularität bedürfen, so hat sich in
London, ivic uns von zuverlässiger Seite gemeldet
wird, eine Gesellschaft für Attentats-Lieferungen
gebildet, von der zu hoffen ist, daß sie gute Ge-
schäfte machen wird.
Die Gesellschaft hat eine Menge gewandter
Agenten angeworben, die ihr Handwerk gründlich
verstehen. Wenn Jemand mehr Popularität
braucht, so wird ihm auf Wunsch ein Trupp
dieser Agenten zugesandt. Diese nehmen eine
Schlüsselbüchse und lassen sie losgchen, wenn die
popularitätsbedürftigc Person vorbeifährt. Wenn
dabei ein Paar Anarchisten oder Sozialisten ein-
gesteckt werden, so erhöht das den Reiz und die
Agenten der Gesellschaft haben es leicht, von dem
Attentat recht viel Aufhebens zu machen.
Die Houoraransprüchc der Gesellschaft sind
natürlich nicht müßig. Das letzte „Attentat" auf
den Präsidenten der französischen Republik soll
10 000 Francs gekostet haben. Der Zweck wurde
vollständig erreicht. Herr Faure konnte seine
Todesverachtung öffentlich ausstellcn, wodurch
seine Popularität bedeutend erhöht worden ist.
's is weeß Gnebbchen änne Schmach UN Schande!
Geene Ruhe giebd de Rasselbande,
Die mer 'nausgegehrt mid schdrubbgen Besen.
An mer dachden schon in unsern Wahn,
Diese Rohden wären abgedahn
An se wollden gar nich mehr nach Dräsen.
Lenzelne, die war'n schon ausgedreden
An mer dachde, dasse schdreiken dehden
An sich gar nich mehr um'n Landtag gimmern
Das verschdockde, niederdrächdge Gohr --
wärd das Sachsens Lage nich verschlimmern?
Groß un gleen hammse in unsern Ländchen
Leider Goddes nur zu sehr an Bändchen —
wie das ausgehd, das gann Geener wissen!
Jedes Mal, wemmer ins Ausland gomm'n,
Fiehl'n mer armen Ludersch uns beglomm'n,
weil mer uns als Sachsen schämen missen.
„Li, Herrjemerschnee, Sie sein aus Sachsen,
wo de Rohden uff de Beeme wachsen.
Massenweise, wie de Vogelgerschen?"
An denn heeßd es (das is noch mei Dod!).'
,,Hoffendlich sein Le nich selwer rohd?
Dord muß ja ä scheener Zuschdand herrschen!"
was soll unsereens uff solche Fragen
Als ä dreier weißungriener sagen?
's is ja ähm bei uns in Sachsen draurig.
Mid der Zeid, da wärd's noch reene bohlsch;
Außer'n wenden (un die sein gadohlsch!)
Is ja alles rohd — is das nich schaurig?
Bin ich ooch nach Menschenblud nich dorschdig -
Diese Rohden machen mich noch borschdig.
Denn beseeld bin ich von Grdnungsdrange.
Na, ich drinke, gehd de Sache gladd.
Mich in Braunbier mit Musieke sadd.
Denn mir isses wärglich sehre bange!
An den gallischen Hahn.
Stell' dein Revanchekrähen
Doch endlich ein.
Bedenk', welche Winde wehen
Bei uns; wie die Junker sich blähen,
Das Volksrccht nicdermähen,
Der Freiheit den Hals umdrchen,
Vernunft und Wissenschaft schmähen.
Dein Rachedurst könnte gesättigt sein!
Pariser Bomben.
Erst eine Röhre war geplatzt,
Sodann ein Kochtopf kam zum Krachen —
Wirkt weiter so die Polizei,
Dann platzt zuletzt das Volk— vor Lachen.
Der Heutigen ttummer liegt ein Prospekt der Buchhandlung des „Aorwiirts" in Berlin bei, die „Freien Ztunden" betreffend.