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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 5.1931

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Nr. 3 (18. Januar)
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WELTKDNST

Jahrg. V, Nr. 3 vom 18. Januar 1931

Aufftionsdorberichte

Gemälde und Graphik
Berlin, Vorb. 19. Jan.
Am 19. Januar veranstaltet Max Perl eine
Auktion von Graphik, Handzeichnungen und
Gemälden des 16. bis 20. Jahrhunderts, sowie
von Büchern aus Sammlerbesiß. Unter diesem
vielseitigen Material heben wir einige Haupt-
stücke hervor. So ein niederländisches Blatt
um 1510, Mariens Besuch bei Elisabeth, — Erh.
Schön, Porträt des Johannes Huß. Unter den
Gemälden stehen zwei Arbeiten von Lovis
Corinth: Blumenstilleben und Bildnis
seiner Frau, beide um 1905, in erster Reihe.
Im Nachtrag findet man bekannte Werke von
Moreau le Jeune und Restif de la Bretonne,
Voltaire usw. aufgeführt.
Kunstgewerbe, Mobiliar,
G emälde
Berlin, 2./3. Febr.
Das Internationale Kunst- und
Auktionshaus in Berlin versteigert
am 2./3. Februar ostasiatisches und euro-
päisches Kunstgewerbe, jüdisches Kultsilber
aus dem 18. und 19. Jahrhundert, alte Möbel,
Bild- und Knüpfteppiche, darunter einen
schönen kleinen figürlichen Aubusson des
18. Jahrhunderts, sowie Gemälde, von denen
wir Werke von Bakhuizen, Everdingen, Govaert
Flinck, Honthorsf, Lingelbach, Mieris, Pala-
medes, v. d. Venne, von Hoguet, Kaulbach,
Knaus, Kobell u. a. namentlich aufführen.
Am, 24. Februar folgt dann eine be-
deutende Sammlung aus ausländischem Besiß,
darunter signierte Bildteppiche des 17. und
18. Jahrhunderts von Cozefte und van der
Hecke, signierte französische Möbel des
18. Jahrhunderts, Tafelsilber, Porzellan und
alte Gemälde, deren Hauptstück neben süd-
deutschen Porträts des 16. und niederländi-
schen Kleinmeistern des 17. Jahrhunderts, van
Dycks „Salvator mundi“, von uns auf Seite 3
abgebildet wird.
Altes englisches Mobiliar
Slg. W. F. R a 11 i g a n - London
New York, 23.-24. Jan.
Eine ausgezeichnete Sammlung alfeng-
lischer Möbel, vor allem von Arbeiten der
Queen Anne-, Chippendale- und Sheraton-
Epochen, aus dem Besiß von Mr. W. F. Ratti-
gan in London, wird am 23. und 24. Januar in
den American Art Association An-
derson Galleries in New York ver-
steigert werden. Das Material zeichnet sich
durch außergewöhnliche Erlesenheit und die
Mannigfaltigkeit der Typen aus. Eingestreut
sind kleinere Abteilungen englischer und kon-
tinentaler Fayencen, persischer Majoliken und
einige dekorative Gemälde, als Hauptstück ein
Gruppenporträt von Largilliere.
Möbel, Teppiche,
Kunstgewerbe
Köln, Vorb. 27./30. Jan.
Vom 27. bis 30. Januar findet durch Math.
L e m p e r t z die Versteigerung der Waren-
bestände der Möbel- und Ausstattungsfirma
Heinrich Pallenberg in Köln statt — die Auk-
tion wird im Hause Pallenberg (Kaiser-
Friedrich-Str. 23) stattfinden. Das umfang-
reiche Material, das wegen Aufgabe des allzu
repräsentativen und kostspieligen Aus-
stellungshauses auf den Markt gebracht wird,

enthält Möbel, Teppiche und Kunstgewerbe:
Beleuchtungskörper, Kissen, Fensterdekora-
tionen, Dekorations- und Möbelbezugstoffe.
Der Katalog gibt auf zwölf Abbildungstafeln
mit Innenaufnahmen einen anschaulichen
Überblick über ein Material, dessen Qualität
allen Ansprüchen gewachsen ist.

Gemälde, Kunstgewerbe,
Möbel
Köln a. Rh„ Nachb. 16.-19. Dez. 1930
(Vorb. in Nr. 49, S. 9)
Die viertägige Versteigerung bei Mat h.
Lempertz in Köln begann am 16. Dezember
mit dem Ausgebot
französischer und deut¬
scher Gemälde des
19 u. 20. Jahrhunderts.
Bemerkenswert hoch
waren die Preise von
4800 und 4500 M. für
eine Madonna von Ga¬
briel von Max (Nr. 49,
100:67 cm) und die
„Hirsche im Harz“ von
Christian Kröner (Nr.
45, 124 : 178 cm). Für
Deikers „Schwarzen
Hühnerhund“ (Nr. 93,
56 : 69 cm) wurden 1000
Mark geboten, während
sich eine kleine Land¬
schaft von Courbet
(Nr. 24, 32 : 46 cm) mit
530 M., die „Spieler“
von Tito Lessi (Nr. 48,
24 : 30 cm) mit 700 M.,
Verschuurs „Rast vor
der Schenke“ mit 560
Mark und Hugo Kauff¬
manns „Bauerndirndl“
mit 680 M. begnügen
mußten. — Die kunst¬
gewerblichen Arbeiten,
Möbel und Teppiche
gingen glatt und zu
normalen Preisen ab,
aus dem Nachlaß Max
Grattum erwähnen wir
vor allem 600, 500 und
400 M. für Schweizer
Scheiben des 16. und
17. Jahrhunderts mit
figürlichen Darstel-
lungen.
Ausführlicher Preis¬
bericht (über 100 M.)
folgt.

hei „Schloß mit vielen Türmen am See“,
25,5 : 44,5 cm; Nr. 127, L. Doomer, „Fel-
sige Landschaft mit Brücke", 19:30 cm;
Nr. 153, C. Dusart, „Die Tric-Trac-Spieler“,
signiert und datiert 1694, 25 : 19 cm; Nr. 137,
A. van Dyck, „Ausblick vom Walde auf einen
Hügel“, signiert und datiert 1634, 15,5 : 22 cm;
und Nr. 356, R. Nooms gen. Zeeman, „Meeres-
ufer mit Schiffen“, 22,8 : 37,7 cm.

Von weiteren Preisen nennen wir:
Nr. hfl.
30 Fr. Galli gen. II Bibiena, „Trinker¬
gruppe“, 12,5 : 17 cm.200
100 J. Cats, „Landschaft in Geldern",
sign. u. dat. 1790, 26,2 : 36,1 cm . . 260
112 M. Cock, „Felsige Landschaft mit
Gebäuden“, 21 :32 cm.200
139 A. van Dyck, „Vier Studien zu einem
Mönch“, 19,7 : 13 cm.200
184 H. Golßius, „Jupiter und die Wissen-
schaften", 23,5 : 17,5 cm.245


Carl Spitz weg, Der Philosoph
Leinwand — toile — canvas, 37 : 28 cm — Sign.
Collection Max Böhm, Berlin — Kat.-Nr. 59
Versteigerung — Vente — Sale:
Rudolph Lepke, Berlin, 28. Januar 1931

Handzeichnungen
alter Meister
Amsterdam, Nachb. 9./10. Dez.
(Vorb. in Nr. 48, S. 9)
Am 9. und 10. Dezember veranstaltete
R. W. P. de Vries in Amsterdam die Ver-
steigerung einer umfangreichen Sammlung
von Handzeichnungen alter Meister des 15.
bis 19. Jahrhunderts. Nr. 12, F. Baroccio,
„Kopf eines bärtigen alten Mannes“, 42:29
Zentimeter, und Nr. 393, Rembrandt van Rijn,
„Die Bekehrung Pauli“, Skizze, 10: 10
Zentimeter, erzielten beide den höchsten
Preis von 350 hfl. Wenig blieb Nr. 134,
C. Dusart, „Bauernfest“, signiert und datiert
1694, 34 : 50 cm, dahinter mit 325 hfl. zurück.
Fünf Blätter brachten den Preis von 300 hfl.,
und zwar die Nummern 160, Samf-Brueg-

188 H. Golßius, „Brustbild einer jungen
Frau und Handstudie", 12,3 : 8,8 cm 200
304 N. Maes, „Lasset die Kindlein zu mir
kommen", 11 : 6,7 cm.250
437 S. van Ruysdael, „Strohhütte am
Fluß“, 8,8 : 14,6 cm.200
517 M. van Valkenborgh, „Gebäude auf
einem Hügel", 24,2:30 cm . . . . 200
548 A. de Vos, „Lesender Jüngling“,
13,2 : 13,8 cm.225

Persische, indische,
hebräische Manuskripte
und Miniaturen
London, Nachb. 2. Dez.
(Vorb. in Nr. 47, S. 8)
Sotheby & Co. veranstaltete am 2. De-
zember eine höchst interessante Versteigerung

von persischen und indischen Handzeichnun-
gen und Manuskripten und Miniaturen, wie
auch hebräischen Manuskripten und gedruck-
ten Büchern aus englischem Privatbesiß-
Weitaus den höchsten Preis brachte Nr. 69,
eine hebräische, auf Pergament geschriebene
Bibel mit vielen Initialen, datiert 29. Mai
1477, die Maggs für 290 £ erwarb. — Nr. 101,
ein persisches Manuskript des Fir-
dousi, „Shak-ramak“, mit prachtvollen Minia-
turen, ging für 180 .£ in den Besiß Mackenzie
über, und Nr. 114, ein persisches, reich
mit Miniaturen der indischen Delhi-Schule
versehenes Manuskript, Jalal’d-Din-Rumi:
„Mathnawi", wurde Heister für 150 .£ zu-
geschlagen.
Weiter seien erwähnt:
Nr. £
68 Bibel, hebräisches Manuskript, da¬
tiert 1334 (Käufer: Maggs) .... 90
103 F i r d o u s i, „Shah-namiah“, persi-
sches Manuskript, 18. Jahrhundert, mit
Miniaturen (Goldman).48
116 Persische Miniatur: Krieger
einen Mann mit dem Schwert er-
schlagend, 28:24 cm (G. Tabbagh) 60
119 Persische Miniatur: Engel
den schwarzen Stein des Kaaba nach
Mekka tragend, 17: 10 cm (G.
Tabbagh).32
127 Zwei ganzseitige Miniaturen aus
„Laila u. Majnun“, 23 : 38 cm (G.
Tabbagh).40
Das Gesamtergebnis betrug rund
1422
Den Preisbericht geben wir später.

Antike Möbel, Porzellane
London, Nachb. 28. Nov.
(Vorb. in Nr. 47, S. 7)
Sotheby&Co. veranstaltete am 28. No-
vember eine interessante Versteigerung von
antiken signierten französischen Möbeln und
englischem und festländischem Porzellan aus
verschiedenem englischen Privatbesiß. Den
höchsten Preis brachte Nr. 66, ein prachtvoller
flämischer Gobelin des späten 16. Jahrhunderts,
455:230 cm, den Mr. Roffe für 295 £ erwarb.
Wenig hinter diesem Preis blieb Nr. 141, eine
Adam-Kommode aus Maulbeerholz, H. 86 cm,
Breite 175 cm, die Mr. Mailet mit 230 .£ zuge-
schlagen wurde. Anschließend sind besonders
zu nennen: Nr. 111, ein Queen Anne Bureau
aus Nußholz, H. 180 cm, Breite 55 cm, das für
200 £ in den Besiß von Sir E. Phipps überging
und Nr. 120, zwölf Queen Anne Nußbaum-
Speisezimmerstühle, die Mr. Thurlow für eben-
falls 200 .£ ersteigerte. Dann folgen Nr. 133,
ein Sheraton Mahagoni Sideboard, H. 165 cm,
Breite 157 cm, das von Mr. M. Harris für 195 £
gekauft wurde; Nr. 57, zwei besonders schöne
Stuart-Vorhänge, Wollstickerei auf Leinen,
231 : 275 cm und 152 : 203 cm, die Mr. Som-
mers für 185 £ erwarb; Nr. 112, zwei Maha-
goni-Kommoden mit Schnißereien, H. 152 cm,
Breite 175 cm, die für 150 £ in Mr. Hoffmann
ihren Besißer fanden; und Nr. 29, ein Wor-
cester Dessert-Service, das Mr. I. R. Thomas

für 120»£ kaufte.
Wir nennen ferner:
Nr. £
122 Früher Georgian Bücherschrank, H.
270 cm, Breite 130 cm (Käufer: Mr.
Clements).22
123 George II Kleiderschrank, H. 225 cm,
Breite 125 cm (Mr. Kemp).25
124 Queen Anne Bureau, H. 191 cm, Breite
156 cm (Mr. Kemp).32
125 Früher Georgianischer Kartentisch,
Breite 76 cm (Mr. Connell).40
126 Chippendale Lack-Schränkchen, H.
145, Breite 76 cm (Mr. Kemp) ... 44
127 Vergoldeter Chippendale Spiegel, H.
122 cm (Mr. Joiner).10
Gesamtergebnis: 4107^1 15s.

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