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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 5.1931

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Nr. 36 (6. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44978#0379
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Lhrg. V, Nr. 36 vom 6. September 1931

DIE WELT KUNST

den warmen Farbton der ganzen Stadt auf-
nehmenden Farbwerten anulliert. Es werden
daher z. Zt. Versuche angestellt, welche nichts
anderes beabsichtigen, als den ganzen un-
Oeheuren Marmorblock des Nationaldenkmals
''-11 färben. Die Schwierigkeit besteht
darin, eine Methode zu finden, welche der
'arbe eine unbedingte Haltbarkeit sichert.
Wan glaubt nämlich, die Hoffnung auf eine
Natürliche Patina, die man bisher hegte, auf-
9öben zu müssen, insofern die Prophezeiun-
gen, der kalkweiße Carraramarmor werde nur
eine strichiche, häßliche, grauschmufeige Patina
onseßerr, bereits in Erfüllung gehen. Weder
das Kalkweiß des reinen Marmors noch das
Grauweiß der echten Patina verbinden sich
aber mit den röteren Farbtönen, welche das
JNalerische Bild1 Roms ausmachen. Für eine
künstliche Patina, die wahrscheinlich mit einem
Silikatpräparat aufgetragen werden wird,
dürfte man einen gelblichen Ton wählen,
Welcher sich der Tivoli-Travertinpatina an-
Nahert. — So merkwürdig dieses Färbungs-
hiojekt des Nationaldenkmals auf den
Ersten Blick anmutet, so bedeutsam mu§ es
’ür die künstlerischen Reize der ewigen Stadt
Verden; und zwar um so mehr, wenn man be-

Museumsdirektor Sauerland vom Hamburgi-
schen Kunstgewerbemuseum, Vorsitzender des
Internationalen Museumsverbandes, und viele
andere Gelehrte, deren Name in Europa
Klang hat. W. K.

Galerie Tamm
Stockholm, Vorb. 15./16. Sept.
Am 15. und 16. September gelangt bei
Hoving & Winborg in Stockholm eine
der bekanntesten älteren schwedischen Kunst-
sammlungen, die des Ingenieurs C. A. Tamm,
zur Versteigerung. Ein großer Teil der
Kunstwerke stammt aus der einst so bedeu-
tenden Sammlung des Gutes Oesferby in Up-
land, eines der kultivierten Landsitze aus der
Zeit König Gustavs III. Dazu kommen Neu-
erwerbungen, die der jetzige, mit feinem Ge-
schmacks- und: Qualitätssinn begabte Samm-
ler im Laufe der letzten Zeit gemacht hat.
Zu nennen sind vor allem die schönen
Reihen niederländischer Kleinmeister, unter


Nordfrankreich oder Niederlande, I. Hälfte 16, Jahrhundert
Damenbildnis — Portrait de dame — Portrait of a woman — Collection C. A. Tamm
Versteigerung — Vente — Sale: Hoving & Winborg, Stockholm, 15.—16. Sept. 1931

v5:nkt, wie oft die gegenwärtige Grelle des
^°numemtes, seine überall schon jelst sicht-
eten Giebel und Fronten, die besten Blicke
^Nf die Stadt zerschlagen. G. R. (Rom)

„Augsburger Akademie"
. . Ein Empfang, den das Augsburger Maxi-
mian-Museum anläßlich der Tagung des
[Wseumsverbandes veranstaltete, gab Ge-
e9enhe.it, die Geburt eines neuen wissen-
N’aftlichen Instituts, der „Augsburger
j^ademie, Institut für die Ge-
hi t g e s c h i c h t e Augsburgs“, be-
Niintzugeben. Alle künstlerischen und kultu-
hPen Leistungen der Stadt Augsburg, so
(jürfe der erste Sekretär der neuen Aka-
rJ'Nüe, der Augsburger Museumsdirektor Dr.
ir ü 1 e n r o t h, in seiner Begrüßungsrede aus,
f. das Bild deutscher und europäischer Kultur-
s-Schichte einzustellen, soll Aufgabe der
A'cn Akademie sein. Sie will sammeln,
Of! en, ordnen, lebendig machen und ver-
I, Entliehen. Eine Reihe erster Fachleute
0, ^en sich als Gründungsmitglieder zusam-
Ngefunden. Das Präsidium der neuen
ß Chemie übernahm Exzellenz Geheimrat
Gv°n Kühlmann, Staatssekretär a. D., selbst
Jij1 Sammler von Format und, seit seiner
jc.end in engen Beziehungen zu Augsburg
$it dend. Unter den Gründungsmitgliedern
bk | u nennen: Geheimrat Friedländer, Berlin;
or Campbell Dodgson, Leiter des
^dferstichkabinetts am Britischen Museum in
’iiiil °.n’ e'n ehrlicher Freund Deutschlands
h,.] einer der besten Kenner der mittelalter-
deutschen Graphik; Geheimrat Dr.
d Strieder von der Universität München,
Kv bekannter Fuggerforscher und erster
t>()|.n,er des europäischen Frühkapifalismus;
ekan Päpstlicher Hausprälat Joseph
Friesenegger, Spezialist der früh-
s*‘ichen Kirchengeschichte Schwabens;

denen sich signierte und sicher beglaubigte
Werke von schöner Qualität finden. Ein In-
terieur mit einer butternden Frau, von fein-
ster Lichtwirkung, ist von A. van Ostade signiert
und 1636 datiert. Jan Steen ist mit einer
kleinen Genreszene „Der Osterochs“ vertre-
ten, die auch im Verzeichnis von Hofstede de
Groot auf geführt ist (Nr. 518) und aus der
Sammlung Thore-Bürger, Paris (1892), stammt,
— Gerrits Berck-Heyde mit einem besonders
zarten Kanalstück, — Terbruggen mit einem
starken Carravaggio-Einfluß verratenden,
Laute spielenden Mädchen. Von1 A. Hanne-
man findet man ein erstaunlich sicheres
und großzügiges Damenbildnis von 1668,
von Anthony van Croos eine 1637 datierte
Landschaft und von Mathäus van Hellemont
ein „Bauernfiest“. Beinahe alle niederländi-
sche Gemälde sind von Bode oder Gustav
Glück begutachtet.
Unter den Italienern bemerkt man ein aus-
gezeichnentes kleines Bildnis eines veneziani-
schen, B’eamten in schönem altem Renaissance-
rahmen, ferner aus dem Kreise Palma Vecchios
eine farbig besonders ansprechende Madonna.
Sehr beachtenswert das kleine Gemälde des
älteren Cranach mit einer Darstellung aus der
Moses-Geschichte, das in Zeichnung und
Farbe den ganzen künstlerichen Charme die-
ses Meisters zeigt. Von großem Interesse das
von uns obenstehend abgebildete Damenpor-
trät (20 : 15 cm), das in der Sammlung Tamm
dem Kreise des jüngeren Holbein zugeschrie-
ben wird, jedoch wohl eher der nordfranzösi-
schen oder flämischen Schule der ersten Hälfte
des 16. Jahrhunderts angehört.
Aus anderem Besitz gelangt noch das Bild-
nis einer Dame, das von dem Pariser Exper-
ten P. C. Belleuse dem Boucher zugeschrie-
ben wird,, ferner eine von demselben exper-
tisierfe kleine Landschaft von Corot und ein
von Waldmann anerkanntes Männerporträt
von Wilhelm Leibi zur Versteigerung.

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