Die vläm. Malerei d. 17. Jahrh. C. Ant. v. Dyck u. die übrigen Schüler u. Mitarbeiter des Rubens. 447
Kopf hält, in dem gröfseren, bei der Annunziata, kann man nicht weniger als pimc^‘°^een0
elf, leider nicht alle wohl erhaltene Bildniffe des Meifters fehen. Von diefen
ziehen befonders diejenigen einer Dame in gelbem Moireekleide vor rothem
Vorhänge, einer Dame mit zwei Kindern und eines gerade vom Pferde gediegenen
Herrn mit dem Hut in der Hand die Augen auf fich.
Dem Ende der italienifchen Zeit des Meifters ') wird auch fein köftliches, .in der
... Pinakothek
wundervoll angeordnetes und zufammengeftimmtes Reiterbildnifs des Prinzen zu Turin.
Thomas de Carignan von Savoyen angehören, welches eine Hauptzierde der
Turiner Galerie bildet.
in Marfeille
in München.
nach aus
Eigenart
Bade« in
Alttefta-
mentliche
Darftellun-
gen in Wien,
Neutefta-
mentl. Dar-
Heilungen
Werke feiner
italienifchen
Zeit in
nordifchen
Galerien.
Die
religiöfen
Hiftorien-
bilder diefer
zweiten
niederlän-
difchen Zeit
van Dycks:
1) Vgl. A. Michiels: Van Dyck et ses eleves, p. 181 —i§2.
2) Vgl. jedoch oben S. 443, Anm. 5.
3) T7. y. v. d. Branden, a. a. O., p. 711.
Kriegers in
Galerie und
Heimkehr
van Dycks
nach den
Nieder-
landen.
Uebrigens find auch manche der in Italien entftandenen Werke van Dycks
in nordifche Sammlungen übergegangen. Das Bildnifs des Bildhauers Franz
Duquesnoy, welches er in Rom gemalt hatte, ift im Befitze des Königs der
Belgier; ein fchönes männliches Bildnifs von 1624, welches früher irriger Weife
für Wallenftein erklärt wurde, befindet fich in der Galerie Liechtenftein zu
Wien; ein offenbar genuefifches Gruppenbild drei reich gekleideter Kinder
befindet fich in der Sammlung des Earl de Grey in London; und auf die
italienifche Zeit des Meifters deuten auch die Bildniffe eines Herrn vor einer
Säule und rothem Vorhang im Louvre zu Paris, eines jungen
blanker Rüftung mit rother Binde um den Arm in der Dresdener
das Bruftbild eines jungen Mannes in der Münchener Pinakothek.
Am 4. Juli 1625 foll van Dyck nach neueren Angaben wieder
gelandet fein2). Gleichwohl war er am 12. December desfelben Jahres noch
nicht nach Antwerpen zurückgekehrt3). Er fcheint fich erft einige Zeit, viel-
leicht fogar einige Jahre, in anderen Orten der Niederlande, vorübergehend
auch in Holland aufgehalten zu haben, ehe er fich dauernd in feiner Vaterftadt
niederliefs. Späteftens zu Anfang 1628 aber war dies der Fall. Hier und von
hier aus entfaltete er nun einige Jahre lang, mit Rubens befreundet, vom
Brüffeler Hofe geehrt, von Kirchen, Behörden und Privatleuten mit Aufträgen
beftürmt, eine aufserordentlich reiche Thätigkeit, bis er im April 1632 einem
Rufe König Karls I. nach London folgte.
Diefer zweiten niederländifchen Periode des Meifters gehören feine meiften,
beften und eigenartigften-religiöfen Hiftorienbilder an. Es find die Bilder, welche
jenen bereits gefchilderten, von Rubens beeinflufsten und doch in einem gewiffen
Gegenfatze zu Rubens flehenden Stil van Dycks in feiner fchönften Blüthe
zeigen. Wir können nur die anziehendften und berühmteften von ihnen her-
vorheben.
Altteftamentarifche Darftellungen feiner Hand find feiten. Sein fchönes,
lebendiges Bild »Samfon und Delila« in der kaiferlichen Galerie zu Wien ift
direct von einer ähnlichen Compofition des Rubens abgeleitet, aber freilich
in den Formen wie in den Farben ganz von van Dycks gereifter
durchdrungen; und ähnlich verhält es fich mit feiner »Sufanna im
der Münchener Pinakothek.
Dafs van Dycks neuteftamentliche Darftellungen ihrer Mehrzahl
Kopf hält, in dem gröfseren, bei der Annunziata, kann man nicht weniger als pimc^‘°^een0
elf, leider nicht alle wohl erhaltene Bildniffe des Meifters fehen. Von diefen
ziehen befonders diejenigen einer Dame in gelbem Moireekleide vor rothem
Vorhänge, einer Dame mit zwei Kindern und eines gerade vom Pferde gediegenen
Herrn mit dem Hut in der Hand die Augen auf fich.
Dem Ende der italienifchen Zeit des Meifters ') wird auch fein köftliches, .in der
... Pinakothek
wundervoll angeordnetes und zufammengeftimmtes Reiterbildnifs des Prinzen zu Turin.
Thomas de Carignan von Savoyen angehören, welches eine Hauptzierde der
Turiner Galerie bildet.
in Marfeille
in München.
nach aus
Eigenart
Bade« in
Alttefta-
mentliche
Darftellun-
gen in Wien,
Neutefta-
mentl. Dar-
Heilungen
Werke feiner
italienifchen
Zeit in
nordifchen
Galerien.
Die
religiöfen
Hiftorien-
bilder diefer
zweiten
niederlän-
difchen Zeit
van Dycks:
1) Vgl. A. Michiels: Van Dyck et ses eleves, p. 181 —i§2.
2) Vgl. jedoch oben S. 443, Anm. 5.
3) T7. y. v. d. Branden, a. a. O., p. 711.
Kriegers in
Galerie und
Heimkehr
van Dycks
nach den
Nieder-
landen.
Uebrigens find auch manche der in Italien entftandenen Werke van Dycks
in nordifche Sammlungen übergegangen. Das Bildnifs des Bildhauers Franz
Duquesnoy, welches er in Rom gemalt hatte, ift im Befitze des Königs der
Belgier; ein fchönes männliches Bildnifs von 1624, welches früher irriger Weife
für Wallenftein erklärt wurde, befindet fich in der Galerie Liechtenftein zu
Wien; ein offenbar genuefifches Gruppenbild drei reich gekleideter Kinder
befindet fich in der Sammlung des Earl de Grey in London; und auf die
italienifche Zeit des Meifters deuten auch die Bildniffe eines Herrn vor einer
Säule und rothem Vorhang im Louvre zu Paris, eines jungen
blanker Rüftung mit rother Binde um den Arm in der Dresdener
das Bruftbild eines jungen Mannes in der Münchener Pinakothek.
Am 4. Juli 1625 foll van Dyck nach neueren Angaben wieder
gelandet fein2). Gleichwohl war er am 12. December desfelben Jahres noch
nicht nach Antwerpen zurückgekehrt3). Er fcheint fich erft einige Zeit, viel-
leicht fogar einige Jahre, in anderen Orten der Niederlande, vorübergehend
auch in Holland aufgehalten zu haben, ehe er fich dauernd in feiner Vaterftadt
niederliefs. Späteftens zu Anfang 1628 aber war dies der Fall. Hier und von
hier aus entfaltete er nun einige Jahre lang, mit Rubens befreundet, vom
Brüffeler Hofe geehrt, von Kirchen, Behörden und Privatleuten mit Aufträgen
beftürmt, eine aufserordentlich reiche Thätigkeit, bis er im April 1632 einem
Rufe König Karls I. nach London folgte.
Diefer zweiten niederländifchen Periode des Meifters gehören feine meiften,
beften und eigenartigften-religiöfen Hiftorienbilder an. Es find die Bilder, welche
jenen bereits gefchilderten, von Rubens beeinflufsten und doch in einem gewiffen
Gegenfatze zu Rubens flehenden Stil van Dycks in feiner fchönften Blüthe
zeigen. Wir können nur die anziehendften und berühmteften von ihnen her-
vorheben.
Altteftamentarifche Darftellungen feiner Hand find feiten. Sein fchönes,
lebendiges Bild »Samfon und Delila« in der kaiferlichen Galerie zu Wien ift
direct von einer ähnlichen Compofition des Rubens abgeleitet, aber freilich
in den Formen wie in den Farben ganz von van Dycks gereifter
durchdrungen; und ähnlich verhält es fich mit feiner »Sufanna im
der Münchener Pinakothek.
Dafs van Dycks neuteftamentliche Darftellungen ihrer Mehrzahl