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Sechstes Buch. II. Abtheilung. Zweiter Abfchnitt.
im Haag, Mufeum, die beiden Bilder mit dem Reh und mit dem Hafen in der Dresdener
in Dresden, Galerie, das grofse Jagdbeutebild mit dem Hunde in der National Gallery zu
in London, London genannt. Uebrigens befitzen faft alle bedeutenden Sammlungen das eine
oder das andere feiner Bilder; einige tüchtige z. B. noch die Akademiefammlung
in Wien, zu Wien (Fig. 555), weitaus die meiften aber die königlich bayrifchen Galerien
'"in^sXiehsi in München und Schleifsheim, in welche eben feine Gemälde aus dem Schlöffe
u.bf.’w. Bensberg zufammengetragen find.
Ginis Jan Weenix’ Grofsvater mütterlicherfeits war Gillis d' Hondecoeter, welcher,
d'Honde- J i a t
coeter. wje Savery, Willaerts, Kerrincx, zu den Antwerpener Landfehaftern gehörte,
Sein Stil, die den vlämifchen Uebergangsftil nach Holland trugen, hier aber zum Theil
eben fo viel von den Holländern beeinflufst wurden, als fie diefe beeinflufsten.
Sein Leben. Er war in Antwerpen geboren Die Nachricht, dafs er 1627 der Utrechter
Gilde beigetreten fei1), hat fich nicht beflätigt. Vielmehr ift er feit 1615 in
Amfterdam nachweisbar2), wo er auch 1638 ftarb3). Er kann daher nur, um
ihn nicht von feinen Nachkommen zu trennen, in der Utrechter Schule be-
Seine Bilder fprochen werden. Seine Bilder find fehr feiten. Das ältefle beglaubigte,
welches der Verfaffer kennt, trägt die Jahreszahl 1609 und befindet fich in der
in Schieifs- Schleifsheimer Galerie. Es ift ein Waldbild, welches fich ähnlich, wie die
heim,
frühem Bilder des Kerrincx in der Dresdner Galerie mit den Ueberlieferungen
der Brueghelfchule abfindet. Etwas freier, wenngleich im Ganzen auf ähn-
in Caffei, fichem Boden flehend, ift die Landfchaft des Meifters von 1618 in der Caffeler,
in Dresden, bedeutend freier das Bildchen von 1629 in der Dresdener Galerie4), dem fich
ein anderes in der Zfchillefchen Sammlung zu Dresden anreiht. Am intereffan-
in Berlin, teften aber ift feine gelbgraue öde Felfenlandfchaft im Berliner Mufeum; am
inhoimk' merkwürdigften feine Landfchaft mit Orpheus unter den Thieren im Stockholmer
Mufeum; doch fchliefst fich ihr das »Vogelconcert« von 1620 in der Samm-
efchingen" Fing zu Donauefchingen an5); alle diefe Bilder tragen das Monogramm des
Gysbert Meifters. Sein Sohn Gysbert d'Hondecoeter, von dem es nicht bekannt ift, ob
coeter. er fchon in Amfterdam oder noch in Antwerpen geboren ift, liefs fich in
Sein Leben. Utrecht nieder, wo er um 1653 ftarb. Er wetteiferte in landfchaftlichen Dar-
Seine Kunft. ftellungen mit feinem Vater, in Geflügeldarftellungen mit feinem Schwager
Giovanni Battifta Weenix und war auf diefem Gebiete ein würdiger Vorläufer
Seine Bilder feines berühmten Sohnes Melchior. Eine Landfchaft feiner Hand (von 1652)
. „in, befitzt das Amfterdamer Reichsmufeum, als Geflügelbild feiner Hand ift das
fchöne, frifche, mit feinem Namen bezeichnete Hühnerhofbild von 1652 im
Rotterdam. Rotterdamer Mufeum zu nennen.
d-Homie- Sein Sohn Meh hior d' Hondecoeter wurde 1636 zu Utrecht geboren und
coeter. ftarb 1695 zu Amfterdam. Er lernte bei feinem Vater Gysbert und feinem
Sein Leben. Oheim Giovanni Battifta Weenix in Utrecht, mufs feiner Vaterftadt aber bald
1) Kranim, p. 717.
2) Bredius im Berliner Verzeichnifs von 1883, S. 209.
3) Oud Holland III, S. 152.
4) Hier bisher irrthümlich als G. de Heufch, deffen Monogramm auch anders geftaltet ift.
5) Vgl. Woltmann im Verzeichnifs diefer Sammlung, 1870, S. 66. Beide zuletzt genannten
Bilder könnten ihrem Inhalte nach eher von Gysbert d’Hondecoeter herrühren; das Monogramm beider
ift daffelbe, doch hat letzterer fchwerlich 1620 fchon gemalt.
Sechstes Buch. II. Abtheilung. Zweiter Abfchnitt.
im Haag, Mufeum, die beiden Bilder mit dem Reh und mit dem Hafen in der Dresdener
in Dresden, Galerie, das grofse Jagdbeutebild mit dem Hunde in der National Gallery zu
in London, London genannt. Uebrigens befitzen faft alle bedeutenden Sammlungen das eine
oder das andere feiner Bilder; einige tüchtige z. B. noch die Akademiefammlung
in Wien, zu Wien (Fig. 555), weitaus die meiften aber die königlich bayrifchen Galerien
'"in^sXiehsi in München und Schleifsheim, in welche eben feine Gemälde aus dem Schlöffe
u.bf.’w. Bensberg zufammengetragen find.
Ginis Jan Weenix’ Grofsvater mütterlicherfeits war Gillis d' Hondecoeter, welcher,
d'Honde- J i a t
coeter. wje Savery, Willaerts, Kerrincx, zu den Antwerpener Landfehaftern gehörte,
Sein Stil, die den vlämifchen Uebergangsftil nach Holland trugen, hier aber zum Theil
eben fo viel von den Holländern beeinflufst wurden, als fie diefe beeinflufsten.
Sein Leben. Er war in Antwerpen geboren Die Nachricht, dafs er 1627 der Utrechter
Gilde beigetreten fei1), hat fich nicht beflätigt. Vielmehr ift er feit 1615 in
Amfterdam nachweisbar2), wo er auch 1638 ftarb3). Er kann daher nur, um
ihn nicht von feinen Nachkommen zu trennen, in der Utrechter Schule be-
Seine Bilder fprochen werden. Seine Bilder find fehr feiten. Das ältefle beglaubigte,
welches der Verfaffer kennt, trägt die Jahreszahl 1609 und befindet fich in der
in Schieifs- Schleifsheimer Galerie. Es ift ein Waldbild, welches fich ähnlich, wie die
heim,
frühem Bilder des Kerrincx in der Dresdner Galerie mit den Ueberlieferungen
der Brueghelfchule abfindet. Etwas freier, wenngleich im Ganzen auf ähn-
in Caffei, fichem Boden flehend, ift die Landfchaft des Meifters von 1618 in der Caffeler,
in Dresden, bedeutend freier das Bildchen von 1629 in der Dresdener Galerie4), dem fich
ein anderes in der Zfchillefchen Sammlung zu Dresden anreiht. Am intereffan-
in Berlin, teften aber ift feine gelbgraue öde Felfenlandfchaft im Berliner Mufeum; am
inhoimk' merkwürdigften feine Landfchaft mit Orpheus unter den Thieren im Stockholmer
Mufeum; doch fchliefst fich ihr das »Vogelconcert« von 1620 in der Samm-
efchingen" Fing zu Donauefchingen an5); alle diefe Bilder tragen das Monogramm des
Gysbert Meifters. Sein Sohn Gysbert d'Hondecoeter, von dem es nicht bekannt ift, ob
coeter. er fchon in Amfterdam oder noch in Antwerpen geboren ift, liefs fich in
Sein Leben. Utrecht nieder, wo er um 1653 ftarb. Er wetteiferte in landfchaftlichen Dar-
Seine Kunft. ftellungen mit feinem Vater, in Geflügeldarftellungen mit feinem Schwager
Giovanni Battifta Weenix und war auf diefem Gebiete ein würdiger Vorläufer
Seine Bilder feines berühmten Sohnes Melchior. Eine Landfchaft feiner Hand (von 1652)
. „in, befitzt das Amfterdamer Reichsmufeum, als Geflügelbild feiner Hand ift das
fchöne, frifche, mit feinem Namen bezeichnete Hühnerhofbild von 1652 im
Rotterdam. Rotterdamer Mufeum zu nennen.
d-Homie- Sein Sohn Meh hior d' Hondecoeter wurde 1636 zu Utrecht geboren und
coeter. ftarb 1695 zu Amfterdam. Er lernte bei feinem Vater Gysbert und feinem
Sein Leben. Oheim Giovanni Battifta Weenix in Utrecht, mufs feiner Vaterftadt aber bald
1) Kranim, p. 717.
2) Bredius im Berliner Verzeichnifs von 1883, S. 209.
3) Oud Holland III, S. 152.
4) Hier bisher irrthümlich als G. de Heufch, deffen Monogramm auch anders geftaltet ift.
5) Vgl. Woltmann im Verzeichnifs diefer Sammlung, 1870, S. 66. Beide zuletzt genannten
Bilder könnten ihrem Inhalte nach eher von Gysbert d’Hondecoeter herrühren; das Monogramm beider
ift daffelbe, doch hat letzterer fchwerlich 1620 fchon gemalt.