Martens — Martszen.
109
Martens. Willy Martens. Maler,
geb. 1856 in Java; er lebte in Paris und
ist noch im Haag tätig.
Gemälde: Amsterdam. Heilige Familie.
Martin. Martin de Malines, flämi-
scher Goldschmied, 1571—1612 im Dienste
König Heinrichs III. von Frankreich.
Gaz. d. B. Arts. 1883. II. 169.
Martiniis. Marti uns de Ho 11 an de.
Siehe Martin van Heemskerk, I. p. 660,
oder Jekan Martins, II. p. 109 oder Nabor
Martins.
Martin. Andre Martin, Kunstfreund,
dessen Kupferstiche im Mai 1763 in Brüs-
sel verkauft wurden.
Martini. B. Martini, Kupferstecher u.
Kunstfreund in Amsterdam zu Ende des
18. Jahrh., von dem eine Anzahl von Hand-
zeichnungsimitationen nach holländischen
Meistern bekannt ist. Weigel erwähnt ein
Exemplar von 40 Blatt mit dem Portrait
des Stechers in farbiger Kreide und ver-
mutet, daß auch unter den sogenannten
Byprenten von Ploos van Amstel Blätter
von seiner Hand sind.
Von ihm gestochen: 1. Stehender Bauer, vom
Rücken gesehen. Kreide. H. 110—60; — 2. Stehendes
Weib mit Hut, anscheinend weinend. Rotstein. H. 125—
60; — 3. Ein Bauer, die Violine spielend. In Ostades
Manier. Rotstein oder Kreide. H. 85—15. (Auch in
den Byprent van Ploos van Amstel); — 4. Stehende
Bäuerin, gegen links gewendet. In J. Callots Manier.
Feder. H. 76—50; — 5. Trinkender Bauer, en face,
auf einem Fasse sitzend. Nach einem Kupferstich
von P. Xolpe. H. 60—18; — 6. Ein laufender Hase.
Radiert; — 7. Ein stehender Fuchs. Radiert; — Über-
dies noch einige Blätter nach A. Bloemaert, J. Luyken,
C. Troost etc.
Weigel. Die Werke der Maler in ihren Hand-
zeichnungen p. 65, 384; — Kramm. IV. 1066.
Martini. Pieter Martini. Siehe
Mericinus oder Miricenus.
Martins. Jean Martins, auch Mar-
tens und Marten van Gent od. van
Antwerpen genannt, Maler, angeblich
Schüler des v. Eyck. Er arbeitete 1419
für die Schöffenkammer in Gent und malte
die Portraits der Grafen von Flandern,
von Baudouin Bras de Fer bis Jean sans
peur, in Ölfarben. Bald allein, bald mit
Guillaume van Axpoel oder Guillaume de
Kitsere, war er auch in der Kapelle der
Schöffen beschäftigt. 1430 war er an den
Arbeiten für den Einzug der Prinzessin
Isabella von Portugal tätig und scheint
noch 1467 in Brügge an den Feierlichkeiten
für die Hochzeit Karls des Kühnen gear-
beitet zu haben. Vasari nennt ihn Martin
cl'Hollande oder clAiiverse, unter wel-
chem Namen man in der Pegel Martin
Schongauer vermutet.
D i e r i c x. Memoires de la ville de Gand. 1813. II.
p. 73, wo der Vertrag mit den Schöffen abgedruckt
ist; — C r o w e u. C a v a 1 c. Deutsche Ausg. p. 199;
— Kramm. II. 560; IV. 1067; — N agier. VIII.
356; — Mi chi eis. II. 129.
Martins. Nabor (Nabu cadon o z or)
Martins, Maler, um die Mitte des 15.
Jahrh. einer der angesehensten Meister in
Gent; Sohn eines Malers Jan aus Tournai,
der in Gent tätig war. 1434 für die Stadt
beschäftigt, . 1443 malte er das Hochaltar-
bild der Kirche St. Walburga zu Aude-
naercle und 1444 ein anderes für Notre
Dame Saint Pierre zu Gent und ein
drittes für die Kirche zu Lede in Flan-
dern, 1453 ein Altarbild für St. Martin
zu Eckerghem bei Gent; man schreibt ihm
auch ein in der Grand Boucherie in Gent
entdecktes Wandgemälde, eine Geburt
Christi, zu. Er scheint sehr sorgfältig u.
langsam gearbeitet zu haben, denn in ver-
schiedenen Kontrakten ist die richtige
Ablieferung zu bestimmter Zeit besonders
stipuliert. Man identifiziert ihn auch mit
dem sogenannten Meister von Flemale, den
man gegenwärtig für Jacques Dar et (s.
I. p. 379) hält. Es werden auch ein Bru-
der Baudouin 1432—1475, ein Gerard
1398, ein Gilles 1396, ein Laurent I.
1364 und ein Laurent II. 1380 u. a. in
Gent erwähnt, aber in Anbetracht der
systematisch gefälschten Urkunden, ist es
schwer, sich hier zurecht zu finden.
Victor v. d. Hagen. Memoire sur des docu-
ments faux. Bruxelles 1899. p. 25, 55, 125, 126, 133;
Schnaase. VIII. p. 212; — Michiels. IV. 459;
— Crowe u. Cavalc. Deutsche Ausg. p. 200.
Martsz. Jan Maertsz Engels man.
Glasmaler eines Fensters der Hauptkirche
zu Alkmaar vom Jahre 1643.
Galland. 490.
Martszen. Jan (od. Jacob)Martszen,
Marssen oder Martens de Jonge,
Maler und Kadierer von Pferden, Leitern
und Gefechten in der Art des Palamedes,
geb. angeblich zu Haarlem um 1609. f nach
3 M DI J\ A &
1647. Er heiratete angeblich 26. Nov. 1633
zu Amsterdam Philippina Torel, aber all
diese Angaben sind höchst unsicher, da
sein Vorname Jan nicht einmal sicher-
gestellt ist und er nach Bezeichnungen
auf Kupferstichen Jacob geheißen haben
und sein Name de Jonge» gewesen sein
soll. Martszen ist nur so viel wie Martins-
zoen. Ein Jan Marsse de jonge ,.caertaf-
zeter", der am 13. Sept. 1669 zu Amster-
dam heiratete, scheint nicht mit ihm iden-
tisch zu sein. Hoet (I. 329) erwähnt ein
Reiterportrait der Prinzen Moritz und
Friedrich Heinrich von Miereveit, in
welchem die Pferde von Jan Martssen ge-
malt waren, welcher Umstand auf einen
Aufenthalt in Delft schließen ließe. Er
lieferte auch Zeichnungen für die ,,Medicea
hospes" von Caspar Barlaeus, die Be-
109
Martens. Willy Martens. Maler,
geb. 1856 in Java; er lebte in Paris und
ist noch im Haag tätig.
Gemälde: Amsterdam. Heilige Familie.
Martin. Martin de Malines, flämi-
scher Goldschmied, 1571—1612 im Dienste
König Heinrichs III. von Frankreich.
Gaz. d. B. Arts. 1883. II. 169.
Martiniis. Marti uns de Ho 11 an de.
Siehe Martin van Heemskerk, I. p. 660,
oder Jekan Martins, II. p. 109 oder Nabor
Martins.
Martin. Andre Martin, Kunstfreund,
dessen Kupferstiche im Mai 1763 in Brüs-
sel verkauft wurden.
Martini. B. Martini, Kupferstecher u.
Kunstfreund in Amsterdam zu Ende des
18. Jahrh., von dem eine Anzahl von Hand-
zeichnungsimitationen nach holländischen
Meistern bekannt ist. Weigel erwähnt ein
Exemplar von 40 Blatt mit dem Portrait
des Stechers in farbiger Kreide und ver-
mutet, daß auch unter den sogenannten
Byprenten von Ploos van Amstel Blätter
von seiner Hand sind.
Von ihm gestochen: 1. Stehender Bauer, vom
Rücken gesehen. Kreide. H. 110—60; — 2. Stehendes
Weib mit Hut, anscheinend weinend. Rotstein. H. 125—
60; — 3. Ein Bauer, die Violine spielend. In Ostades
Manier. Rotstein oder Kreide. H. 85—15. (Auch in
den Byprent van Ploos van Amstel); — 4. Stehende
Bäuerin, gegen links gewendet. In J. Callots Manier.
Feder. H. 76—50; — 5. Trinkender Bauer, en face,
auf einem Fasse sitzend. Nach einem Kupferstich
von P. Xolpe. H. 60—18; — 6. Ein laufender Hase.
Radiert; — 7. Ein stehender Fuchs. Radiert; — Über-
dies noch einige Blätter nach A. Bloemaert, J. Luyken,
C. Troost etc.
Weigel. Die Werke der Maler in ihren Hand-
zeichnungen p. 65, 384; — Kramm. IV. 1066.
Martini. Pieter Martini. Siehe
Mericinus oder Miricenus.
Martins. Jean Martins, auch Mar-
tens und Marten van Gent od. van
Antwerpen genannt, Maler, angeblich
Schüler des v. Eyck. Er arbeitete 1419
für die Schöffenkammer in Gent und malte
die Portraits der Grafen von Flandern,
von Baudouin Bras de Fer bis Jean sans
peur, in Ölfarben. Bald allein, bald mit
Guillaume van Axpoel oder Guillaume de
Kitsere, war er auch in der Kapelle der
Schöffen beschäftigt. 1430 war er an den
Arbeiten für den Einzug der Prinzessin
Isabella von Portugal tätig und scheint
noch 1467 in Brügge an den Feierlichkeiten
für die Hochzeit Karls des Kühnen gear-
beitet zu haben. Vasari nennt ihn Martin
cl'Hollande oder clAiiverse, unter wel-
chem Namen man in der Pegel Martin
Schongauer vermutet.
D i e r i c x. Memoires de la ville de Gand. 1813. II.
p. 73, wo der Vertrag mit den Schöffen abgedruckt
ist; — C r o w e u. C a v a 1 c. Deutsche Ausg. p. 199;
— Kramm. II. 560; IV. 1067; — N agier. VIII.
356; — Mi chi eis. II. 129.
Martins. Nabor (Nabu cadon o z or)
Martins, Maler, um die Mitte des 15.
Jahrh. einer der angesehensten Meister in
Gent; Sohn eines Malers Jan aus Tournai,
der in Gent tätig war. 1434 für die Stadt
beschäftigt, . 1443 malte er das Hochaltar-
bild der Kirche St. Walburga zu Aude-
naercle und 1444 ein anderes für Notre
Dame Saint Pierre zu Gent und ein
drittes für die Kirche zu Lede in Flan-
dern, 1453 ein Altarbild für St. Martin
zu Eckerghem bei Gent; man schreibt ihm
auch ein in der Grand Boucherie in Gent
entdecktes Wandgemälde, eine Geburt
Christi, zu. Er scheint sehr sorgfältig u.
langsam gearbeitet zu haben, denn in ver-
schiedenen Kontrakten ist die richtige
Ablieferung zu bestimmter Zeit besonders
stipuliert. Man identifiziert ihn auch mit
dem sogenannten Meister von Flemale, den
man gegenwärtig für Jacques Dar et (s.
I. p. 379) hält. Es werden auch ein Bru-
der Baudouin 1432—1475, ein Gerard
1398, ein Gilles 1396, ein Laurent I.
1364 und ein Laurent II. 1380 u. a. in
Gent erwähnt, aber in Anbetracht der
systematisch gefälschten Urkunden, ist es
schwer, sich hier zurecht zu finden.
Victor v. d. Hagen. Memoire sur des docu-
ments faux. Bruxelles 1899. p. 25, 55, 125, 126, 133;
Schnaase. VIII. p. 212; — Michiels. IV. 459;
— Crowe u. Cavalc. Deutsche Ausg. p. 200.
Martsz. Jan Maertsz Engels man.
Glasmaler eines Fensters der Hauptkirche
zu Alkmaar vom Jahre 1643.
Galland. 490.
Martszen. Jan (od. Jacob)Martszen,
Marssen oder Martens de Jonge,
Maler und Kadierer von Pferden, Leitern
und Gefechten in der Art des Palamedes,
geb. angeblich zu Haarlem um 1609. f nach
3 M DI J\ A &
1647. Er heiratete angeblich 26. Nov. 1633
zu Amsterdam Philippina Torel, aber all
diese Angaben sind höchst unsicher, da
sein Vorname Jan nicht einmal sicher-
gestellt ist und er nach Bezeichnungen
auf Kupferstichen Jacob geheißen haben
und sein Name de Jonge» gewesen sein
soll. Martszen ist nur so viel wie Martins-
zoen. Ein Jan Marsse de jonge ,.caertaf-
zeter", der am 13. Sept. 1669 zu Amster-
dam heiratete, scheint nicht mit ihm iden-
tisch zu sein. Hoet (I. 329) erwähnt ein
Reiterportrait der Prinzen Moritz und
Friedrich Heinrich von Miereveit, in
welchem die Pferde von Jan Martssen ge-
malt waren, welcher Umstand auf einen
Aufenthalt in Delft schließen ließe. Er
lieferte auch Zeichnungen für die ,,Medicea
hospes" von Caspar Barlaeus, die Be-