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Wurzbach, Alfred von [Bearb.]
Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen (Band 2): L - Z — Amsterdam, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.18167#0090
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7S

Maarel — Mabuse.

M.

Maarel. Marius van der Maarel,
Genremaler, geb. 1. Sept. 1857 im Haag.
Gemälde: Amsterdam.

Maas. Siehe M a e s.

Maaskamp. E. Maas kamp, Maler,
Zeichner von Titelvignetten, Buch- und
Kupferstichhändler zu Amsterdam zu An-
fang des 19. Jahrh. Auf der von H. Hodges
überarbeiteten Platte von Vorstermans
Abnahme vom Kreuz nach Rubens, lautet
die Adresse: Maaskamp zu Amsterdam.
(1805.)

Nach ihm gestochen: Portrait des Admirals
de Winter. Fol. E. Maascamp pinxit et delin. Hod-
ges sculp.

Kramm. IV. 1031; — II y m a n s. Vorstermann. N. 34.

Maaten. Jacob Jan van der Maa-
t e n, Maler u. Radierer, geb. zu Elburg
1820, f zu Apeldorn 16. April 1879. Schü-
ler von H. van den Sande - Bakhuyzen.
Gemälde: Haag: Gem.-Mus.

Hip. u. Lin. II.

Mabuse. Jan Gossart, genannt Ja n
Mabuse (von Maubeuge in Hennegau).
auch Malbodius, Mabusius, Mal-
ta o g i e u. M e 1 b o d i e, berühmter Historien-
u. Portraitmaler. geb. angeblich um 1472, f
um 1533 in Middelburg. Eine ältere Bio-
graphie des Künstlers existiert nicht und
die Mitteilungen van Manders sind be-
langlos. Wir haben nur vereinzelte urkund-
liche Nachrichten, auf Grund deren die
Lebensumstände des Künsters ermittelt
werden können. Er war angeblich der
Sohn eines Buchbinders namens Simon
Gossart (der aber erst 1514 urkundlich
in Maubeuge erwähnt ist) und in Maubeuge
geboren. Sein Meister ist nicht bekannt,
auch nicht, wo er vor dem Jahre 1503
arbeitete, zu welcher Zeit er angeblich
als Meister in die Antwerpner Gilde trat.
Es ist aber lediglich eine Vermutung,
daß der als Jennyn vanHenegauwen
im Jahre 1503 in Antwerpen erscheinende
Maler mit Jan Mabuse identisch sei und
die Herausgeber der Antwerpner Liggeren
selbst schwächen die Glaubwürdigkeit
dieser Vermutung durch Beisetzung eines
Fragezeichens. 1508 begleitete Mabuse

seinen Gönner, den Bastard Philipp
von Burgund, der von der Erzherzogin
Margaretha als Gesandter zu Papst Ju-
lius II. nach Rom geschickt worden war,
nach Italien. Die Gesandtschaft verließ
Mecheln am 26. Okt. 1508; sie besuchten
Verona und Florenz und verweilten bis
22. Juni 1509 in Rom, wo Mabuse für
Philipp verschiedene Denkmäler antiker
Kunst zeichnete und kopierte. Ger. Novio-
magus (van Nimwegen, der Almosenier, Se-
kretär und Biograph Philipps von Bur-
gund) sagt: Nihil magis eum Romae de-
lectabat quam sacra illa vetustatis monu-
menta, cmae per claidssimum pictorem
Ioannem Gossardum Malbodium de-
pingenda sibi curavit. Es ist auffallend,
daß nicht eine einzige derartige Zeichnung
oder Nachbildung auf uns gekommen ist.
Mabuse war damals kaum ein Jahr lang
in Italien, nicht wie vielfältig behauptet
wird, zehn oder viele Jahre; es ist aber
sehr wahrscheinlich, daß er schon früher
einmal dort gewesen. Sein Gönner Philipp
von Burgund (geb. 1465, f 7. April 1524)
war der natürliche Sohn des Herzogs Phi-
lipp des Guten und der Margaretha van
der Post. Er bekleidete die Würde eines
Admirals von Holland und war Abt der
Prämonstratenserabtei in Middelburg, bis
er auf den Wunsch Karls V. das Bistum
Utrecht übernahm. Er hatte sich in
Suytburg und später als Bischof von Ut-
recht in Duersteden üppige Residenzen
geschaffen, war ein Bewunderer schöner
Frauen und, was erwähnt zu werden ver-
dient, ein Freund von Fontänen, Brunnen
und Wasserkünsten. Mabuse lebte bei ihm
in Middelburg, aber gewiß nicht ohne
Unterbrechungen und es ist möglich, daß
er im Jahre 1515, als Philipp die Infan-
tin Isabella (Schwester Karls V.) als
Braut des Königs Christian II. nach
Kopenhagen führte, seinen Gönner nach
Dänemark begleitete. Als Philipp von Bur-
gund am 19. Mai 1517 Bischof von Ut-
recht wurde, war Mabuse in seinem Ge-
folge und lebte von da an wahrscheinlich
 
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