Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Wurzbach, Alfred von [Bearb.]
Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen (Band 2): L - Z — Amsterdam, 1910

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.18167#0188
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
176

Molenaer.

sein Schüler gewesen sein (v. Eynden. I.
101). Er malte Flußufer und Winterland-
schaften mit Anklängen an Ruysdael und
R. de Vries, aber unrein im Ton und flau
in der Technik. Jan Mienze Molenaer soll
zuweilen seine Bilder mit Figuren staf-
fiert haben, aber Mienze lebte seit 1636
bereits in Amsterdam, während Klaes in
Haarlem arbeitete.

Gemälde: Braunschweig. Flußlandschaft mit Wä-
schern. K. Molenaer; — Flußlandschaft mit einer
Harke. K. Molenaer.

Cassel. Die Bleiche. / ~\

Bez K. Molenaer. J{ 0

Co In. Verst. Münchhau-
sen, 28. Okt. 1887. Bleiche und Windmühle. Bez.
K. Molenaer 1643.

Düsseldorf. Werner Dahl. (Verst Amsterdam, 1905.)
Holländisches Dorf. Bez. K....1651; — Fischerdorf;
— Der Viellespieler. K. Molenaer; — Kanalansicht.

Hamburg. Koll. Weber. Landschaft mit einer Wind-
mühle. K. Molenaer; — Wirtshaus am Eingange eines
Dorfes. K. Molenaer.

Petersburg. Ere-
mitage. Winterlandschaft.

Ii o t t 3 r d a m. Zwei
Bilder. Uferlandschaften.
Bez. K. Molenaer.

Schleiß heim. Bänkelsänger in einer Dorfstraße.
K. Molenaer. 1659.

Schwerin. Winterlandschaft und Wirtshaus. Beide
bez. K. Molenaer.

Stockholm. Mus. Winterlandschaft. Bez. K.
Molenaer; — Holländische Küstenlandschaft mit einem
Leuchtturme. K. Molenaer; u. a.; — Universität.
Tanzende Bauern. Bez. C. (?) Molenaer f.; — Musizie-
rende Bauern. Bez. K. Molenaer; — Koll. Gr. A. Tarn m,
1886. Winterlandschaft, Bez. K. Molenaer; — Koll.
L. C. F <; ron, 1886. Winterlandschaft. Bez. K. Molenaer.

Stuttgart. Bauernkirmes. Bez. K. Molenaer 1674
(die letzte Zahl unsicher); — Wagen und Reiter vor
einem Wirtshause. K. Molenaer. (Restauriert.)

AVien. F.Liechtenstein. Drei Landschaften; eine
Winterlandschaft. Sämtlich bez. K. Molenaer; — Koll.
Alfred Strasser, 1906. Große Winterlandschaft mit
zahlreichen Figuren. Bez. K. Molenaer 1641 (die Zahl
undeutlich).

Zeichnung: Haarlem. Mus. Teyler. Winterland-
schaft, K. Molenaer 1657. Kreide und Farbe.

v. Eynden. I. 101; — Immerzeel. II. 231; —
Kramm. IV. 1139; — Xagler. Lex. IX. 365; Monogr.
IV. 1484; — Hoet. L; IL; — Tcrwesten; — v. d.
Willigen. 1870. p. 225, 350; — Zeitsohr. f. b.
Kunst. 1S72. p. 352; — Kunstchronik. 1891. p. 125.

Molenaer. Cornelis Molenaer. ge-
nannt de Scheele Neel, Maler, Sohn
eines unbedeutenden Malers und Schüler
seines als Maler ebenso unbekannten
Stiefvaters; 1564 Meister in Antwerpen.
Er hatte nur ein Auge und ward daher
Schelen Neel genannt, auch Strabo. Neel
de scheeler und Corneille le louche. Er
malte meist die Hintergründe in den Bil-
dern anderer Maler, für einen Thaler pro
Tag und die Landschaften für Gillis
Congnet. Van Mander lobt seine Land-
schaften sehr; er soll sich später dem
Trünke ergeben haben und in tiefem Elend
in Antwerpen gestorben sein. Der Maler
Jan Nagel war sein Schüler (f 1616).

CM.

Gemälde: Berlin. Waldige
Landschaft mit der Parabel vom
guten Samariter. Bez. C. M.

Madrid. (1466—1468.) Drei
Marinen.

Koll. Mr. Blundell Wold, 1854. (Waagen. Treas.
III. 252.) Landschaft mit einer Jagd. Angeblich von
Cornelis Matsys und Cornelis Molenaer.

Hymans, v. Mander. II. 15, 16, 70; — v. Man-
der. 174 a; — Kramm. IV. 1133; — Nagler. Lex.
IX. 364; Monogr. IV. 822; — v. d. Branden. 272, 668.

Molenaer. E. Molenaer, unbekann-
ter Maler, von dem eine deutlich E.
Molenaer 1647 bezeichnete Landschaft in
der Koll. Graf Belgioioso in Mailand er-
wähnt wird.

Bode. Studien. 205.

Molenaer. Jan Mienze oder Johan-
nes Molenaer, Genremaler, geb. wahr-
scheinlich zu Haarlem nach 1605. f da-
selbst 19. Sept. 1668. Sein Meister ist
nicht bekannt, aber der Einfluß des Frans
Hals und auch der seines Bruders Dirk
ist in vielen Bildern nicht zu verkennen.
1636 scheint er nach Amsterdam über-
siedelt zu sein; am 1. Juli heiratete
er noch in Haarlem die Malerin Judith
Leyster. 1637 entstand das Familienbild
bei van Loon in Amsterdam, welches in
37 Figuren Amsterdamer Patrizierfamilien
darstellt und Molenaer feset 1637 be-
zeichnet ist. 1639 wohnte er in Amster-
dam und scheint ein etwas unverträglicher
Geselle gewesen zu sein, da er immer-
während Prozesse hatte. Am 1. März 1644
wohnte Jan Lievens in Amsterdam in
seinem Hause. 1648 verließ er wieder
Amsterdam und hatte Händel wegen eines
Hauskaufes in Heemstede bei Haarlem,
wo er von da an gewohnt zu haben scheint.
1654 hat er einen Streit mit einem Schnei-
der Namens Lansienck, der ein von Mole-
naer gemaltes Bild als Zahlung nehmen
sollte, aber es wurde von den Schieds-
richtern unanständig befunden, da es ,,een
boer by een Vrouw" darstellt und die
..vroutye sittende met de rocken op haer
knien". Er ist einer der charakteristi-
schesten Maler des holländischen Volks-
lebens, in Manier und Vortrag sehr ähn-
lich der Judith Leyster, oft recht frech
und vor einer Zote nicht leicht zurück-
schreckend. In den noch 1636 in Amster-
dam gemalten Bildern glaubt man den
Einfluß Rembrandts zu erkennen. Sein
Monogramm M. R. gab Veranlassung, einen
Maler namens Rolenaer in die Kunst-
geschichte einzuführen, über dessen Sein
oder Nichtsein im Repertorium (VII. 488
und VIII. 137) längere Debatten ge-
führt wurden. Man vermutet, daß die
Maler Claes und Bart hol omaeus
Molenaer seine Brüder waren. Ein
anderer Jan M o 1 e n a e r. geb. 1654, er-
 
Annotationen