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Wurzbach, Alfred von [Bearb.]
Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen (Band 2): L - Z — Amsterdam, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.18167#0227
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Natale — Natalis.

215

Um 1666 arbeitete er längere Zeit am kur-
fürstlichen Hofe in Berlin, sonst dauernd
im Haag, wo er 1688 noch erwähnt ist.
Im Jahre 1691 wird bereits seine Witwe
genannt. Seine Arbeiten tragen den Cha-
rakter seiner Zeitgenossen Miereveit, Mo-
reelse, Ravesteyn und finden sich noch
zahlreich in den Familienschlössern der
alten holländischen Geschlechter. Auf
Grund eines Portraits Karls II. vermutet
man, daß er auch in England gewesen
ist. Nason kann aber den König auch
in Holland porträtiert haben. Weder bei
Houbraken, noch bei van Gool oder einem
anderen älteren Biographen ist sein X amo
erwähnt, nur Weyerman nennt ihn.

Gemälde: Amsterdam. Verst. Fr. Muller u. Cie.,
1904. Portrait von II. Thibaut. P. Nason. f. 1661; —
Verst. H. C. du Bois, Nov. 1906. Portrait eines Feld-
herrn. Kniestück. P. Nason f. 1667. (Lichtdruck im
Kat. von Fr. Muller u. Cie.)

Berlin. Stilleben. Frühstück. Bez. P. Nason f.:
— Bildnis eines jungen Mannes mit Allongeperücke,

in schwarzem Mantel mit Spitzenkragen, in einem
Parke. Bez. P. Nason f. 1668; — Kab. des Kaisers.
Der große Kurfürst mit seiner Gemahlin Luise Hen-
riette von Oranien. Lebensgroß; — Der große Kur-
fürst, stehend in ganzer Figur. Bez. P. NASON f.
Ao. 1666.

Brüssel. Johan Moritz, Prinz von Nassau-Siegen.
General in Brasilien, hinter ihm ein Neger, der eine
Landkarte hält.

C ö 1 n. Bildnis eines jungen Mannes in gelbem
Brokatrock mit gestreifter Schärpe. An einer Leine
hält er zwei Windhunde. Waldiger Hintergrund mit
einer Hirschjagd. Bez. P. Nason fec. 1675.

Haag. Graf Wilhelm Friedrich Kasimir IL von
Nassau, bez. Nason f. 1662. (Gestochen von A. Blootc-
ling.) Eine Kopie ist in Mainz; — Koll. Baron
Huyssen van Kattendyke, 1903. Hieronymus Tuyll
van Serooskerke (f 1669). Kniestück. Bez. und 1657;

— Koll. Baron van Wassenaer van Rosaride, 1903.
Arent van Wassenaar-Duivenvoorde (1610—1674). Halb-
figur. Bez. und 1665; — Schloß Moyland. Koll.
Baron Steengracht, 1904. (Ausst. Düsseldorf, 1904.)
Bildnis eines bartlosen alteren Mannes. Halbfigur. Aus-
blick in einen Park. Bez. P. NASON f. 1668; — Bild-
nis einer Dame in dunklem Seidenklcide und Pelz,
eine Uhr in der Hand. Ausblick in einen Park. Bez.
P. NASON FEC. 1668.

Hannover. Koll. Hausmann. Männliches Por-
trait. 1646.

Haar lern. Barbara Schas, Gattin des Will. Fa-
bricius. Bez. 1670.

Kopenhagen. Stilleben. Bez.
P. Nason; — Koll Graf Moltke. CjA)
Männliches Portrait. Bez. u. 1658; Cs&V (XSO fl~

— Damenportrait. Ebenso bez.

London. Portr. Gal. Karl II. Brustbild. (Nicht
sicher.)

Rotterdam. Männliches Fortrait und Damenpor-
trait. Bez. Nason f. 168.

Utrecht. Koll. J. Bredius 1903. (Ausst. Haag,
1903.) Hendrik van der Does. Kniestück. Bez. und

1665; — Cornelia Reynst, Gattin des vorigen. Bez.
und 1665.

Nach ihm gestochen: 1. Wilhelm Friedrich
Casimir II. von Nassau (f 1664. Act. 51). Kniestück.
P. Nason pinxit. A. Blootelingh sculp. P. Tonger-
loo exc.; — 2. Kaiser Leopold I. in Rüstung. Nason p.
C. v. Dalen jun. sc; — 3. Karl II. von England. P.
Nason pinx. C. v. Dalen sc. (Später wurde der Kopf
in den Wilhelms III. verändert); — 4. Prinz Moritz,
Gouverneur von Brasilien. P. Nason p. J. Houbraken sc.
(In Wagenaers VaderL Historie.)

Weyerman. IV. 333; — Nagler. X. 137; —
Kramm. IV .1188; — Obreen. II. 79; III. 263; IV.
59; V. 82; — Jahrb. d. k. pr. Kunsts. 1890. p. 131.

Natale. FlaminioNatale, Edelstein-
schneider aus Lüttich, f. zu Rom 1596,
55 J. alt.

Nagler. X. 138.

Natalis. HenriNoelNatalis, Kupfer-
stecher und Münzgraveur des Kurfürsten
von Cöln und des Bischofs von Lüttich,
tätig zu Lüttich um 1637; Vater des Mi-
chael Natalis.

Von ihm gestochen: Portrait des Bürgermeisters
von Lüttich, la Ruelle, in dem Berichte über seine
Ermordung: Histoire tragique ou relation veritable de
tout ce qui se passa au tragique banquet Warfu-
zecn etc. etc. Liege 1637. 4°.

I m m e r z e e L II. p. 253.

Natalis. Michael Natalis. Kupfer-
stecher und Zeichner, geb. zu Lüttich um
1609. f daselbst 1670. _ ,

Er war ein Schüler ,e(, Jft]/*! £

seines Vaters, des " '
bischöflichen Medailleurs Noel Hendrik
Natalis und war 1640 Meister in Antwer-
pen. Angeblich war er ein Schüler des
Ch. de Mallery, arbeitete in Paris und
längere Zeit in Rom, wo er in Sandrart
einen Gönner fand und mit C. Bloemaert,
Th. Matham und R, Persyn für die Galleria
Giustiniana und die Aedes Barbarinae etc.
tätig war. Mit Pontius, Galle jun. und P.
Neefs arbeitete er an den ..Marques d'hon-
neurs de la maison de Tassis par Jul.
Chifletium. Anvers 1645." 1642 kehrte er
nach Lüttich zurück. Anläßlich der Krönung
Leopold I. wurde er nach Frankfurt be-
rufen, um ein Portrait des Kaisers zu ste-
chen. Ludwig XIV. versuchte es, ihn nach
Paris zu ziehen; als er aber auf der Reise
dahin krank wurde, war er genötigt, nach
Lüttich zurückzukehren, wo er im Jahre
1670 starb. Er war Münzgraveur des Bi-
schofs von Lüttich Ferdinand von Bayern.
Als Stecher ist ihm eine hohe künstlerische
Begabung nicht abzusprechen, aber seine
Blätter vermögen nicht zu erwärmen und
zu interessieren und sind, wie alles, was
die Lütticher Schule hervorgebracht hat,
besser gemacht als empfunden. Er war
mit Maria de Falcaumont verheiratet,
welche ihm mehrere Kinder gebar. Ein
Sohn war anfangs Kupferstecher, wurde
aber später Maler und starb zu Hamburg.

Portrait: L. Fines del. (Natalis sc?) Oval.
 
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