Platluizenbaart — Ploos,
333
Montag n e), Landschaftsmaler, Kunst-
sticker und Radierer, geb. um 1608 in
Antwerpen, f 19. Sept. 1660, 52 Jahre alt.
Er war angeblich ein Schüler von Anclries
van Ertvelt (1590, f 1652. I. p. 495) zu
Antwerpen, in den Liggeren ist er aber
nicht als solcher verzeichnet. Nach a. A.
war er ein Schüler von J. Eouquieres (I.
547). Er ging nach Italien, wo er angeb-
lich mit Jan Asselyn (I. 31) verkehrte
(f 1652) und ließ sich dann in Paris nieder.
Um 1630 (?) heiratete er Catherina Morin,
die Schwester des Malers Jean Morin. Er
soll in Paris weniger die Malerei als die
Kunststickerei betrieben und von diesem
Erwerbe gelebt haben. Einige Autoren
halten ihn für identisch mit Rinaldo della
Montagna (II. p. 183). Seine Bilder, meist
Seestürme, sind sehr selten, schwer im
Tone und nachgedunkelt. Seine Tochter
heiratete den Maler Philippe V leu-
gne ls (f 1694).
Sein Sohn Nicolas, geb. zu Paris
19. Nov. 1631, war ein Schüler von Ph.
de Champagne, Jean Morin und C. le Brun,
wurde 1683 Mitglied der Akademie und
Professor in Paris. Er war ein sehr ge-
schätzter Portrait- und Historienmaler und
starb 1706.
Portrait: Matteo van Platten, detto il montagna.
Pittore. G-io. Dom. Campiglia dcl. Carlo Gregori sc.
(Mus. Elorentinum.)
Gemälde: Augsburg, Florenz, Neapel, Pom-
mersfelde n.
Radierungen: Man kennt von ihm 30 Bl. Land-
schaften und Marinen und noch 5, welche nach a. A.
von J. Morin herrühren. Sie erinnern in der Be-
handlung an Claude Lorrain, einzelne sind von großer
künstlerischer Wirkung, einige Nachtstücke erinnern
an A. v. der Neer.
Mariette. Abecedario. IV. 185; — Immerzeel.
II. 314; — Kramm. IV. 1141; V. 1292; — Nagler.
XI. 406; — Michiels. IX. 299; — Woltmann.
III. 536; — Vit et. L'Academie. p. 329; — A. Jal.
p. 977; — Blanc. Man. III. 213; — IL Dumesnil.
Ptr. gr. V. 108.
Platluizenbaart. Bentname eines un-
bekannten Malers, von Houbraken (III.
218) erwähnt.
Plettenberg. Eerd. Graf van Plet-
tenberg, Kunstfreund, dessen Gemälde
zu Amsterdam 1738 und am 11. April 1743
verkauft wurden. Die Kataloge sind bei
Hoet (I. 495 und II. 89) abgedruckt.
Pleysier. Ary Pleysier (auch P e-
leysier), Marinemaler, Autodidakt, geb.
16. April 1809 zu Naardingen, f 1879. Ge-
mälde : Brügge.
Ploegsma. Dirk Jacobs Ploegsma,
Portrait- und Historienmaler, geb. zu Leeu-
warden 19. Febr. 1769, f 21. Mai 1791
(nach Kramm 1802, 63 Jahre alt!). Schü-
ler von Accama und Johannes Verrier.
v. Eynden. II. 461; — Immerzeel. II. 314; —
Kramm. V. 1293; — Nagler. XI. 414.
Ploos. Cornelis Ploos van Amstel,
Zeichner, Kupferstecher, Kunstfreund und
Erfinder eines neuen Verfahrens im Kupfer-
drucke, geb. 4. Jan. 1726 zu Amsterdam,
f 20. Dez. 1798 daselbst. Er war aus
sehr wohlhabender Familie und genoß eine
vorzügliche Erziehung. P. war ein Schüler
des Norbert van Bioemen und beschäftigte
sich jahrelang mit der getreuen und täu-
schenden Nachahmung von Handzeichnun-
gen durch den Kupferstich. Er bediente
sich hiebei geschickter Zeichner und
Kupferstecher, die unter seiner Leitung ar-
beiteten, wie Johannes Körnlein,
Bernard Schreuder und Ch. Josi.
Der Verkehr mit Jacob de Wit, Isaac
Moucheron und seinem Schwiegervater Cor-
nelis Troost förderte vielfältig seine künst-
lerischen Neigungen. Im J. 1765 veröffent-
lichte er sein berühmtes Werk von Hand-
zeichnungsimitationen mit einer Widmung
an den Bürgermeister Jonas Witsen und er-
regte damit das größte Aufsehen in allen
Kunstkreisen. Es erschienen 46 Blätter,
es gibt aber auch Exemplare mit mehr
Blättern in verschiedenen Abdrucken, wie
Ploos deren an seine Freunde verschenkte.
Jedes Blatt trägt auf der Rückseite die
Marke des Künstlers. Eine zweite Aus-
gabe mit 104 BL, in welcher die ursprüng-
lichen 46 Blätter durch 58 neue von
anderen Künstlern vermehrt sind, ver-
öffentlichte Ch. Josi 1821 in London
(siehe I. p. 773). Ploos war auch als
Schriftsteller tätig, schrieb über Künstler-
anatomie und hielt Vorträge über kunst-
theoretische Angelegenheiten. Er war ein
feiner Kenner und Sammler von Hand-
zeichnungen, Radierungen und Kunst-
objekten verschiedener Art. Sein künst-
lerischer Nachlaß, Zeichnungen, Gemälde,
Kupferstiche und Kuriositäten, wurde am
5. März 1800 verkauft. Der Katalog um-
faßt zwei Bände (die Sammlung der Zeich-
nungen 5000 Bl.) und die Auktion ergab
109.406 Gulden. Die Rembrandtradierun-
gen, über welche Josi einen besonderen
Katalog redigierte, waren hier nicht mit
inbegriffen und wurden erst später ver-
kauft.
Portraits: 1. Selbstportrait. 21 Jahre alt. 1747.
Krayonzeichnung. (Verst. v. d. Willigen, Haag 1876);
— 2. Portrait mit dem dreikantigen Hute. G. v.
der Myn pinx. 1747. J. van der Schley fecit 1757;
— 3. Portrait auf weißem Grunde. Marinkele pinx.
N. van der Meer de Jonge sculp.; — 4. J. Buys
pinx. R. Vinkeles sculp.
Gemälde: Verst. Snouck van Loosen in Enkhuizen,
29. April 1886. Lustspielszene in der Art des Cor-
nelis Troost. Bez. C. Ploos 1745.
Von ihm gestochen: Die nachstehend verzeichneten
46 Bl. bilden das in 350 Exemplaren gedruckte Haupt-
werk des Meisters, welches für 40 Guineen an die
Subskribenten abgegeben wurde. 1. Titelblatt. Mit
Widmung an Jonas Witsen; — 2. Der Schiffszimmer-
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Montag n e), Landschaftsmaler, Kunst-
sticker und Radierer, geb. um 1608 in
Antwerpen, f 19. Sept. 1660, 52 Jahre alt.
Er war angeblich ein Schüler von Anclries
van Ertvelt (1590, f 1652. I. p. 495) zu
Antwerpen, in den Liggeren ist er aber
nicht als solcher verzeichnet. Nach a. A.
war er ein Schüler von J. Eouquieres (I.
547). Er ging nach Italien, wo er angeb-
lich mit Jan Asselyn (I. 31) verkehrte
(f 1652) und ließ sich dann in Paris nieder.
Um 1630 (?) heiratete er Catherina Morin,
die Schwester des Malers Jean Morin. Er
soll in Paris weniger die Malerei als die
Kunststickerei betrieben und von diesem
Erwerbe gelebt haben. Einige Autoren
halten ihn für identisch mit Rinaldo della
Montagna (II. p. 183). Seine Bilder, meist
Seestürme, sind sehr selten, schwer im
Tone und nachgedunkelt. Seine Tochter
heiratete den Maler Philippe V leu-
gne ls (f 1694).
Sein Sohn Nicolas, geb. zu Paris
19. Nov. 1631, war ein Schüler von Ph.
de Champagne, Jean Morin und C. le Brun,
wurde 1683 Mitglied der Akademie und
Professor in Paris. Er war ein sehr ge-
schätzter Portrait- und Historienmaler und
starb 1706.
Portrait: Matteo van Platten, detto il montagna.
Pittore. G-io. Dom. Campiglia dcl. Carlo Gregori sc.
(Mus. Elorentinum.)
Gemälde: Augsburg, Florenz, Neapel, Pom-
mersfelde n.
Radierungen: Man kennt von ihm 30 Bl. Land-
schaften und Marinen und noch 5, welche nach a. A.
von J. Morin herrühren. Sie erinnern in der Be-
handlung an Claude Lorrain, einzelne sind von großer
künstlerischer Wirkung, einige Nachtstücke erinnern
an A. v. der Neer.
Mariette. Abecedario. IV. 185; — Immerzeel.
II. 314; — Kramm. IV. 1141; V. 1292; — Nagler.
XI. 406; — Michiels. IX. 299; — Woltmann.
III. 536; — Vit et. L'Academie. p. 329; — A. Jal.
p. 977; — Blanc. Man. III. 213; — IL Dumesnil.
Ptr. gr. V. 108.
Platluizenbaart. Bentname eines un-
bekannten Malers, von Houbraken (III.
218) erwähnt.
Plettenberg. Eerd. Graf van Plet-
tenberg, Kunstfreund, dessen Gemälde
zu Amsterdam 1738 und am 11. April 1743
verkauft wurden. Die Kataloge sind bei
Hoet (I. 495 und II. 89) abgedruckt.
Pleysier. Ary Pleysier (auch P e-
leysier), Marinemaler, Autodidakt, geb.
16. April 1809 zu Naardingen, f 1879. Ge-
mälde : Brügge.
Ploegsma. Dirk Jacobs Ploegsma,
Portrait- und Historienmaler, geb. zu Leeu-
warden 19. Febr. 1769, f 21. Mai 1791
(nach Kramm 1802, 63 Jahre alt!). Schü-
ler von Accama und Johannes Verrier.
v. Eynden. II. 461; — Immerzeel. II. 314; —
Kramm. V. 1293; — Nagler. XI. 414.
Ploos. Cornelis Ploos van Amstel,
Zeichner, Kupferstecher, Kunstfreund und
Erfinder eines neuen Verfahrens im Kupfer-
drucke, geb. 4. Jan. 1726 zu Amsterdam,
f 20. Dez. 1798 daselbst. Er war aus
sehr wohlhabender Familie und genoß eine
vorzügliche Erziehung. P. war ein Schüler
des Norbert van Bioemen und beschäftigte
sich jahrelang mit der getreuen und täu-
schenden Nachahmung von Handzeichnun-
gen durch den Kupferstich. Er bediente
sich hiebei geschickter Zeichner und
Kupferstecher, die unter seiner Leitung ar-
beiteten, wie Johannes Körnlein,
Bernard Schreuder und Ch. Josi.
Der Verkehr mit Jacob de Wit, Isaac
Moucheron und seinem Schwiegervater Cor-
nelis Troost förderte vielfältig seine künst-
lerischen Neigungen. Im J. 1765 veröffent-
lichte er sein berühmtes Werk von Hand-
zeichnungsimitationen mit einer Widmung
an den Bürgermeister Jonas Witsen und er-
regte damit das größte Aufsehen in allen
Kunstkreisen. Es erschienen 46 Blätter,
es gibt aber auch Exemplare mit mehr
Blättern in verschiedenen Abdrucken, wie
Ploos deren an seine Freunde verschenkte.
Jedes Blatt trägt auf der Rückseite die
Marke des Künstlers. Eine zweite Aus-
gabe mit 104 BL, in welcher die ursprüng-
lichen 46 Blätter durch 58 neue von
anderen Künstlern vermehrt sind, ver-
öffentlichte Ch. Josi 1821 in London
(siehe I. p. 773). Ploos war auch als
Schriftsteller tätig, schrieb über Künstler-
anatomie und hielt Vorträge über kunst-
theoretische Angelegenheiten. Er war ein
feiner Kenner und Sammler von Hand-
zeichnungen, Radierungen und Kunst-
objekten verschiedener Art. Sein künst-
lerischer Nachlaß, Zeichnungen, Gemälde,
Kupferstiche und Kuriositäten, wurde am
5. März 1800 verkauft. Der Katalog um-
faßt zwei Bände (die Sammlung der Zeich-
nungen 5000 Bl.) und die Auktion ergab
109.406 Gulden. Die Rembrandtradierun-
gen, über welche Josi einen besonderen
Katalog redigierte, waren hier nicht mit
inbegriffen und wurden erst später ver-
kauft.
Portraits: 1. Selbstportrait. 21 Jahre alt. 1747.
Krayonzeichnung. (Verst. v. d. Willigen, Haag 1876);
— 2. Portrait mit dem dreikantigen Hute. G. v.
der Myn pinx. 1747. J. van der Schley fecit 1757;
— 3. Portrait auf weißem Grunde. Marinkele pinx.
N. van der Meer de Jonge sculp.; — 4. J. Buys
pinx. R. Vinkeles sculp.
Gemälde: Verst. Snouck van Loosen in Enkhuizen,
29. April 1886. Lustspielszene in der Art des Cor-
nelis Troost. Bez. C. Ploos 1745.
Von ihm gestochen: Die nachstehend verzeichneten
46 Bl. bilden das in 350 Exemplaren gedruckte Haupt-
werk des Meisters, welches für 40 Guineen an die
Subskribenten abgegeben wurde. 1. Titelblatt. Mit
Widmung an Jonas Witsen; — 2. Der Schiffszimmer-