Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Wurzbach, Alfred von [Oth.]
Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen (Band 2): L - Z — Amsterdam, 1910

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.18167#0106
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
94

Malou — Mau.

3Ialon. Jules Malou, Landschafts-
Dilettant, auch Staatsmann, geb. zu Ypern
1810, f zu Woluwe St. Lambert 1886.
Gemälde: Brüssel.

Malouel. Jean Malouel, Maluel
oder Joan Maelwael, Maler, in Gel-
dern an der Maas geboren, Oheim der
Brüder Linibourg. (S. II. p. 52.) 1392
bemalte er bereits im Dienste des Her-
zogs von Burgund mehrere Altarschreine,
welche Jacob de Baerse von Termonde
geschnitzt hatte. Nach Delaborde malte
er 1396 fünf Altartafeln in der Kartause
von Dijon. An einem der Altarschreine
von Malouel, einem Diptychon aus Holz
mit Maria zwischen Johannes dem Täufer,
Johannes dem Evangelisten, Petrus und
Antonius, pflegte der Herzog sein tägli-
ches Gebet zu verrichten. 1398 war er
bereits mit einer Frau aus Dijon ver-
heiratet. Er arbeitete mit Claes Sluyter
an der Kartause von Dijon und nahm
1401—1103 den Maler Herman de Cologne
für seine und Claes Sluyters Dienste auf.
1403 arbeitete er mit Melchior Broeder-
lain und mit Hue de Boulogne. 1406
unterbrach er diese Arbeiten, um für die
Turniere von Compiegne Rüstzeug zu be-
malen. Für Jean sans peur malte er dessen
Portrait, welches 1415 König Johann II.
von Portugal geschickt wurde. Er starb in
demselben Jahre und Henri Bellechose war
sein Nachfolger. Seine beiden Söhne gab
der Herzog zu einem Pariser Goldschmied
in die Eehre. Sie kehrten später in ihre
geldrische Heimat zurück.

Gemälde: Paris. Louvre. Der tote Heiland in
den Armen Gott Vaters nebst Maria und Johannes.
Rund. Wahrscheinlich dasselbe Bild, welches im In-
ventar Philipps von Burgund 1420 beschrieben ist.
Es war für dasselbe ein besonderes Behältnis gemacht:
Paye ä Gilles le coffrier, pour un estuy de cuir ä
mettre le tableau que mon dit Seigneur fait toujours
mener avec lui. (Delaborde. Ducs. II. 240; Cat.
Exp. Primitifs. 1904. N. 16; Lichtdruck in Les Arts.
1904. N: 28. p. T; A. Michiels. L'Art dans l'Est et
le Midi de la, France. 1877. p. 35); — Christus am
Kreuze und das Martyrium des hl. Denis und seiner
Gefährten St. Rusticus und St. Eleutherius wird dem
Meister zugeschrieben. (A. Michiels. LArt dans l'Est.
p. 50; Lichtdrucke in Burlington Mag. 1904. p. 295; und
in Onze Kunst. 1901. II. p. 38.)

Lyon. Koll. Ed. Aynard. Maria mit dem Kinde.
Zugeschrieben. (Paris. Cat. Exp. Primitifs. 1904.
N. 14; Lichtdruck in Les Arts. 1904. N. 28. p. 6.)

Troyes. Mus. Pieta. Maria und Johannes und
zwei den Leichnam Christi unterstützende Engel, welche
an der Stirn Kränze tragen. Tempera. Verdorben.
(Cat. Exp. Primitifs. 1904. N. 15; Lichtdruck in Bur-
lington Mag. 1904. p. 295.)

Zwei Miniaturen in der Bibliothek zu Heidelberg
werden ihm zugeschrieben. (Gaz. d. B. Arts. 1904. I. 55.)

Delaborde. Ducs. I. Introd. p. XXIII. p. 565;
— Crowe u. Cav. Deutsche Ausg. p. 18; — De-
haisnes. LArt flamand. II. 769; — Cat. Primi-
tifs. Franc. N. 13, 14, 15, 16; — Bouchot.
Primitifs. 1904. p. 154, 155, 156, 202; — Passavant
im Kunstblatte. 1831. N. 54; — Les Arts. 1904.
N. 28. p. 6, 7; — Michiels. L'Est. p. 45; — Bur-

lington Mag. V. 285; — Gachard. Collection
des documents inedites concernant l'histoire de Bel-
gique. Bruxelles. 1834. II. 98.

Malpe. Frans Malpe, Graveur, geb.
1774 zu Gent, f in der Schlacht bei
Wagram 6. Juli 1809; Schüler seines
Bruders Jan und Tiberghien's.

Er ist der Verfasser der: Notices sur les graveurs
qui nous ont laisse des estampes marquees de Mono-
grammes, chiffres, rebus, lettres initiales etc. Besancon
1807—1808. 2 vol.

Immerzeel. II. 197.

Malpe. Jan Malpe, Miniatur- und
Portraitrnaler, geb. zu Gent 1764. Er
arbeitete in Paris und kam später nach
Gent zurück, wo er 1818 starb.

Immerzeel. II. 197; — Xagier. VIII. 222.

Malsen. Jan van Malsen, Maler,

1611 in der Utrechter Gilde. Als seine
Schüler werden 1611: Pauwels Tuenissz
Cruwyn, Bernt Jansz Sael, Claes Ariaensz
v. Attevelt, Jan Jansz v. Mansvelt und

1612 Willem Buyser erwähnt.

Muller. Utr. Arch. 162.

Malthan. J. Malt hau, Maler, tätig
zu Ende des 16. Jahrh. und durch zwei
Stiche von W. Swanenburg bekannt.

Nach ihm gestochen: 1. Johannes Guilielmus
dux Juliae, Cleviae et Bergiae. Comes ä Ravensburg
(t 1609). W. Swanenburg sc; — 2. Guilielmus D.
G. Juliae et Montinus dux, comes Marchiae et Ravens-
bergii (f 1592). W. Swanenburg sc.

Kramm. IV. 1048; — X agier. VIII. 223.

Mametaeckt. M a m e t a e c h t, unbe-
kannter Maler aus Seeland, tätig um 1644.

Gemälde: Naarden. Waisenhaus. Regentenstück.
Bez. Mametaecht. 1644. (R. Redtenbacher in Kunst-
chronik. 1878. p. 703.)

Man. Anthony Willem Hendrik
Nolthenius de Man, Kunstfreund,
Radierer. Zeichner und Major,
Sohn des Maximilian Jacob de £uMjf»
Man, geb. 18. Jan. 1793 zu
Ximwegen, f 1839. Er heiratete 10. März
1824 Eugenia Coletta Theresia van de
Walle und radierte ungefähr 150 Blätter
nach Rembrandt, Ostade u. a. Er be-
zeichnete A. D. M., N. D. M., D. M.

Kramm. IV. 1018; — Hip. u. L i n. II. 698; —
X agier. Monogr. II. 1234; III. 2840.

3Ian. Cornelia de Man. Portrait-
u. Genremaler und Radierer, geb. zu Delft
1. Juli 1621. f daselbst 1706 (Houbr.);
am 1. Sept 1706 wurde sein Nachlaß ver-
kauft. 1642 war er in der
Gilde zu Delft, verweilte so-
dann ein Jahr in Paris, dann
in Lyon. Florenz, Rom, Vene-
dig und kehrte nach neunjähriger Ab-
wesenheit wieder zurück. 1654 war er
wieder in Delft und wird von 1657 bis
1696 wiederholt als Obmann der Gilde er-
wähnt. 1700 hielt er sich im Haag auf.
Er malte Portraits und Oesellschaftsstücke
und verrät nicht den geringsten italieni-
schen Einfluß. Er ist ein bedeutender
 
Annotationen