Vom Xenophon.
gelehret, nicht so wohl durch seine Gesprä-
che, als durch sein Beyspiel. Denn dadurch,
daß er ein Schüler des Socrates gewesen,
ist er nur desto geschickter worden,dieStadte
zu erretten, und Kriegsheere anzuführen.
Und ob gleich ein stilles Lebenvielleicht das
aller glückseligste ist, so verachtet doch ein
Weltweiser dasjenige nicht, welches im
Handeln bestehet,wenn sich eine Gelegenheit
findet, da man sich selbst oder andern nutzen
kan, und wird alles, was er unternimmt,
sehr geschickt ins Merck richten. Denn
wenn er seine Leidenschafften besieget; kam
so kan er auch wohl seiner; Feind überwin-
den, welcher bet) weitem nicht so fürchterlich
ist; da man täglich flehet, wie die Sieger
unter dem Geitz und unter unmäßigen Be-
gierden erliegen. Ich hoffe demnach durch
Erlernung der Tugend nicht nur besser,
sondern auch tapfferer zu werden, und den
falschen Schein der Tapfferkeic zu vermei-
den. Ich habe euch dieses mahl genug ge-
schrieben, der Wind nöthiget mich
zu Schiffe zu gehen.
G G G
gelehret, nicht so wohl durch seine Gesprä-
che, als durch sein Beyspiel. Denn dadurch,
daß er ein Schüler des Socrates gewesen,
ist er nur desto geschickter worden,dieStadte
zu erretten, und Kriegsheere anzuführen.
Und ob gleich ein stilles Lebenvielleicht das
aller glückseligste ist, so verachtet doch ein
Weltweiser dasjenige nicht, welches im
Handeln bestehet,wenn sich eine Gelegenheit
findet, da man sich selbst oder andern nutzen
kan, und wird alles, was er unternimmt,
sehr geschickt ins Merck richten. Denn
wenn er seine Leidenschafften besieget; kam
so kan er auch wohl seiner; Feind überwin-
den, welcher bet) weitem nicht so fürchterlich
ist; da man täglich flehet, wie die Sieger
unter dem Geitz und unter unmäßigen Be-
gierden erliegen. Ich hoffe demnach durch
Erlernung der Tugend nicht nur besser,
sondern auch tapfferer zu werden, und den
falschen Schein der Tapfferkeic zu vermei-
den. Ich habe euch dieses mahl genug ge-
schrieben, der Wind nöthiget mich
zu Schiffe zu gehen.
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