Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Xenophon; Ablancourt, Nicolas Perrot d' [Transl.]; Longolius, Paul Daniel [Transl.]
Xenophons Feldzug des Jüngeren Cyrus: nebst dem Rückzug derer zehentausend Griechen — Bayreuth, 1747 [VD18 14208784]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.26821#0111
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
76 Der Feldzug
wir ihn nun einmahl in der Gefahr stecken sahen,
so schämten wir uns, daß wir ihn verlassen soll-
ten, nachdem er uns so viele Wohlthaten erwie-
sen hatte. Nun aber da er Lobt ist, sind wir von
unserem Versprechen entbunden, und begehren
weder demArtaxerxes seineKrone streitig zu ma-
chen, noch auch sein Land zu verwüsten, oder ihm
das geringste zuwider zu rhun, wenn er nur sich
unserer Rückkehr nicht widersetzet. Wenn
uns jemand angreiffet, so gcdencken wir mit dem
Beystand derer Götter uns zu wehren; aber
wir werden auch nicht undanckbar feyn gegen
diejenigen, welche uns einen Dienst geleistet ha-
ben. Tissaphernes versprach solches dem Kö^
nig zu hinterbringen, und ihnen seine Antwort
zu wissen zu thun; indessen würde man sie mit
Lebensmitteln versorgen, bis die Sache zum
Schluß kommen wäre.
Er kam den andern Tag nicht wieder, und
versetzte dadurch die Griechen in einigeUnruhe;
aber er bliebe den dritten Tag nicht aussen, und
bey seinerAnkunfft sagte er: er habe endlich,nach
vielem Widerspruch, Verzeihung vor sie ausge-
würcket. Denn, sagte er, man stellete dem Kö-
nig vor, er sollte solche Leute, welche die Kühn-
heit gehabt, ihn mit Krieg zu überziehen, nicht
wieder davon kommen lassen. Endlich, führ er
fort, nunmehr könnet ihr versichert feyn, daß
man eurer Rückkehr keine Hindernüß in den
Weg legen, und euch auch Lebensmittel geben
wird, oder doch gegen Bezahlung solche wird zu-
kommen lassen; allein ihr werdet auch schwören,
daßiihr überall ohne Unordnung durchziehen,
und
 
Annotationen