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Xenophon; Ablancourt, Nicolas Perrot d' [Transl.]; Longolius, Paul Daniel [Transl.]
Xenophons Feldzug des Jüngeren Cyrus: nebst dem Rückzug derer zehentausend Griechen — Bayreuth, 1747 [VD18 14208784]

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https://doi.org/10.11588/diglit.26821#0112
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des jüngeren Txrus. 77
und nichts wegnehmen wollet, was euch nicht
unumgänglich nöthig ist, wenn man euch an-
derst solches nicht ohnedem lieffern sollte. Die-
se Bedingungen wurden von beyden Theilen
beschworen, und Tissaphernes, nebst dem Bru-
der der Königin, gaben denen Obristen und
Hauptleuten die Hande darauf, und empfien-
gen die ihrigen. Hierauf begab sich Tissr-
phernes wieder hinweg, um seine Sachen in
Ordnung)» bringen, und verspräche, auf das
eheste zurucke zu kommen, und mit uns in seine
Statthalterschafft zurücke zu kehren.
§- Z> .
Die Griechen warteten langer als zwanzig
Tage vergeblich auf ihn, und blieben unterdes-
sen in ihrem Lager bey dem ArLäus. Dersel-
be wurde osst von feinen Brüdern und ande-
ren Anverwandten, und feine Leute von andern
Persern besuchet, von denen sie die Versiche-
rung erhielten, daß der König an das vorgegan-
gene nicht mehr gedencke. Man sähe dabey
wohl, daß ihre Freundschafft gegen die Grie-
chen von Tag zu Tag kaltsinniger wurde; und
dieses gefiele vielen nicht zum besten. Einige
begaben sich deswegen zu demClenrch unddenen
anderen Feldherren, und sprachen: Was ma-
chen wir langer hier? Wissen wir etwann nicht,
daß der König wünschet, uns alle ins Verder-
ben zu ftürtzen, um dadurch anderen einen Schre-
cken einzujagen? Vielleicht suchet er uNö nur
so lange aufzuhalten, bis er seine zerstreute
Macht zusammen gezogen, oder sich der Passe
bemächtiget hat, durch die wir zurücke ziehen
müssen -
 
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