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Zeitschrift für christliche Kunst — 2.1889

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Effmann, Wilhelm: Titelblatt des Werdener Psalteriums
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https://doi.org/10.11588/diglit.3570#0199
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343

1889. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST

Nr. 11.

au

Titelblatt des Werdener Psalteriums.

Roth und blau und grün und golden

Schimmerlen die Anfangslettern,

Reich umrankt von Blumendolden

Und von traumhaft bunten Blättern. (Dreizehnlinden.)

ereits mehrfach habe
ich Gelegenheit ge-
habt in dieser Zeit-
schrift Initialen mit-
zutheilen, welche
einem aus der Abtei
Werden stammen-
den, gegenwärtig a tif
der Pfarrbibliothek
dortselbst beruhen-
den Psalterium bzw.
einem ebenda auf-
bewahrten Missale
entnommen waren
(IJahrg.S.175,229,
281, 293, II. Jahrg.
S.19). Eswurdeauch
schon bemerkt, dafs das Missale laut inschriftlicher An-
gabe am 31. Juli 1481 von Johannes Sensenschmidt im
Kloster zu Bamberg vollendet worden ist, und dafs das
Psalterium muthmafslich derselben Zeit angehört. Die
hier dargestellte Abbildung zeigt die Randverzierung,
womit die erste, als Titelblatt dienende Seite des Psal-
teriums geschmückt ist. Dieselbe läfst, wenn auch auf
die Wiedergabe des Farbenreizes hat verzichtet werden
müssen, die edele Zeichnung des Originals zur vollen Gel-
tung kommen. Von den figürlichen Darstellungen weist
die des königlichen Sängers hin auf die Bestimmung des
Buches; die Figur rechts kennzeichnet sich durch ihre
Attribute (Werdener Kirche, Gänse) als die des hl. Lud-
gerus, des ersten Bischofes von Münster und Stifters der
Abtei Werden. Die Angabe Hüsing's („Der hl. Liudger",
Münster 1878, S. 173), dafs die Gänse erst um 1670 als
Attribute auftreten, ist hiernach zu berichtigen. Der die
Gans verschlingende Fuchs kommt m. W. sonst nicht
vor. — Die Verzierung hat im Original eine Breite von
3G cm und eine Höhe von 49 cm.

Münster. W. Effmann.

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