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Zeitschrift für christliche Kunst — 27.1914

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Arntz, Ludwig: Burg- und Schlosskapellen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4362#0204
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184

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

Nr. 11/12

wie in Gutenfels bei Caub
am Rhein und Schloß G y m n i c h
(Kreis Euskirchen). Neben dem
aus dem Kreis oder dem um-
schriebenen Vieleck konstruierten
Altarerker läßt sich auch die recht-
eckige Grundform bis ins XVII.
Jahrh. hinein verfolgen. Wie ge-
schickt oft für den rechteckigen
Altar Raum gewonnen ist, dafür
biete der alte Kapellenerker im
einstigen Palas der Wilden-
b u r g (Kreis Schieiden) einen an-
schaulichen Beleg8. Auch die recht-
eckigen Kapellenerker erfahren
unter Umständen eine zierliche
Ausbildung, wie beispielsweise bei
dem 1503 erbauten Erker der
Martinsburg in Ober-
iah n s t e i n (Abb. 13). Manche
mehr oder weniger reiche, auf recht-
eckiger Grundlage erbaute Erker
des XVI. und XVII. Jahrh. haben
sich erfreulicherweise erhalten,
wenn sie auch bisweilen ihres kirch-
lichen Charakters entkleidet sind.
Dem XVIII. Jahrh. gehören u.a. an
die Kapellenvorbauten von Haus
Ingenrath (Kreis Geldern) und
Haus Rath (Kreis Düren).

Dem Bedürfnis nach Erweite-
rung wird im allgemeinen nach
zwei Richtungen entsprochen, ent-
weder (durch Anfügung eines Altarraumes (Chores), oder eines größeren Schiffes.
So ist beispielsweise auf Burg Landeck in Baden dem romanischen Haupt-
raum nach der Altarseite in gotischer Zeit ein erwei-
tertes rechteckiges Chor angefügt worden. Das Be-
streben, den eigentlichen Altarraum auch baukünstlerisch
auszubilden, macht sich wiederholt geltend. So ist
ein besonderer Chorraum nachweisbar u. a. in den
Kapellen des ehemaligen Pfalzhofes W l m p f e n , in
Burg Regenstein am Harz, im St. -Anna-
Schi o ß bei Rorschach. Von quadratischer Anlage ist
das sternenförmig gewölbte Chor in der Burgkapelle
zu Kronenburg (etwa 30 qm), Kreis Mayen

Abb. 12. Sdiloß Linn.

ytr

Vgl. Zeilschrift für christliche Kunst Heft 2, 1908.

Abb. 13. Burg Ober-
lahnstein.
 
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