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Zeitschrift für christliche Kunst — 28.1915

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18

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

Nr. 1

wegen der Fülle des Dargebotenen, welches
in guter Ausstattung zu einem beispiellos
niedrigen Preise erscheint, empfohlen zu
werden verdient. S.

Der Einfluß des hl. Franziskus

von Assisi auf Kultur und

Kunst von Alphons G e r m a 1 n. Le

Roue & Co., Straßburg. 50 Pf.

Dieses Heft 29 der apologetischen Samm-
lung: „Wissenschaft und Religion" ist dem
großen umbrischen Heiligen gewidmet, der
von der ganzen Welt verehrt und gefeiert,
trotzdem von manchen einseitig, ja ganz ver-
kehrt beurteilt wird. — Er war der treueste,
folgsamste Sohn der Kirche, von einer
Gottes- und Menschenliebe durchglüht, die
ihn zu den höchsten Opfern befähigte, zu
Tugenden, wie Armut, Demut, Abtötung,
die in dieser Stärke selbst im Heiligenleben
ganz ungewöhnlich sind. — Diese für den
rem natürlich denkenden Menschen schier
unbegreiflichen Eigenschaften haben ihn auch
zu dem Liebling aller gemacht in oft ge-
zwungener Deutung seiner Vorzüge, haben
ihn mit einem Nimbus umgeben, der hinüber-
gestrahlt ist auf die Poesie und Musik, auf die
Malerei und Plastik, auf die ganze Literatur
schon zu seinen Lebzeiten, und seitdem ohne
Unterbrechung bis in unsere Tage reichlicher,
wie fast bei jedem anderen Heiligen, von dem
keiner ihn an Popularität übertrifft. Diese Ge-
danken finden in dem vorliegenden Hefte ihre
belehrende und ansprechende Behandlung. S.

„Die Meister der Farbe" (12
Hefte mit je 6 farbigen Reproduktionen von
Bildern bedeutender moderner Künstler Eu-
ropas, mit 6 biographischen Studien und einer
literarischen Beilage „Die Kunstschau" zu
24 Mark) von E. A. Seemann in Leipzig haben
ihren XI. Jahrgang vollendet, dem eine
ungemeine Mannigfaltigkeit hinsichtlich der
Künstler sowie ihrer Themata, dazu ein
stetiger Fortschritt der Wiedergabe nach-
gerühmt werden darf bezüglich der Zeich-
nung wie des Kolorits, der kräftigsten wie
der zartesten Farbentöne. Feuerbach, Hof-
mann, Kaulbach, Max, Schwind, Stückelberg,
Trübner, Waldmüller, Zünd, Courbet, La-
very, Lempoels kommen zur Geltung neben
manchen andern Meistern des In- und Aus-
landes, jeder in seiner Eigenart von Gegen-
stand, Auffassung und Farbe, so daß in der
Vergleichung ein besonderer Reiz hegt. —
Für den XII.Jahrgang werden besondere,
längst vorbereitete Reize in Aussicht gestellt,
die den belgischen Galerien entnommen wer-

den sollen, das Januarheft zunächst der
Brüsseler, das Aprilheft andern Museen. —
Daß weitere Hefte einzelnen hervorragenden
beliebten Meistern ausschließlich reserviert
bleiben sollen, wie das Februarheft Ludwig
Knaus (noch nicht reproduzierte Exemplare),
das Aprilheft dem Altmeister Steinhausen,
durch den auch der religiöse Ernst seine be-
sondere Vertretung finden wird, darf als
besonderes Lock- und Empfehlungsmittei
geltend gemacht werden. S.

DievierzehnStationendeshei-
I igen Kreuzweges. Nach Origi-
nalen von Frater M. S c h malzl, C. Ss. R.
In Farbendruck. Verlag von Pustet in
Regensburg. In Mappe M. 3.50.
Diese Farbendrucke der Stationsbilder
(ohne weißen Rand 15 X 21) sind fromm-
sinnige, zur Andacht stimmende Kompo-
sitionen, die sich, ihrer Maße wegen, für den
Privatgebrauch besonders empfehlen. Sie
umfassen je vier bis sechs Personen, von denen
der Heiland die Aufmerksamkeit fesselt, ge-
staltlich und farblich. Die einzelnen Szenen
zeigen mehrfache Neuerungen sowohl in ver-
schiedenen Einzelheiten, wie namentlich in
der Behandlung des Hintergrundes. Durch
die abgetönten Farben ist jeder Mißton ver-
mieden und durch die einzelnen Köpfe ist
Charakterisierung erstrebt, die überall maß-
voll bleibt, den frommen Beter ergreifend,
ohne ihn zu schrecken, seine Gedanken sam-
melnd, statt sie zu zerstreuen. S.
Zeichnungen von Otto Hupp.
Viertes Heft: Scherenspiele. 24
Tafeln. Manz in Regensburg 1914. M. 2.
Der an korrekten Zeichnungen vorbildlicher
Art geradezu unerschöpfliche Meister liefert
hier eine Anzahl dekorativer Vorlagen, deren
Benutzung er mit Recht als eine ebenso amü-
sante wie nützhcheSpielarbeit für Erwachsene
wie für ältere Kinder bezeichnet, als eine
erfrischende Erholung nach des Tages Mühsal
und Sorge. — Es handelt sich um Aus-
schneidearbeiten mittels der Schere, zu
denen es außer dieser nur weniger leicht zu
erwerbender Locheisen und Hohlmeißel be-
darf (feiner, dünner Papierbogen), also ganz
wohlfeiler Werkzeuge, zu deren Handhabung
nur etwas Übung und Geduld erforderlich ist.
— Das Ergebnis ist ungemein lohnend, weil
sehr unterhaltend, den Geschmack bildend,
den Erfindungsgeist belebend, den Sinn
sammelnd, so daß diese billigen Vorlagen, die
von einer Gebrauchsanweisung begleitet sind,
den Benutzer durchaus befriedigen werden. S.
 
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