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Zeitschrift für christliche Kunst — 28.1915

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Creutz, Max: Studien zur Kölner Plastik der romanischen Zeit (mit Tafel 2)
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https://doi.org/10.11588/diglit.4335#0037

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Nr. 2/3

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

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dings gelang es, annehmbare Aufnahmen derselben herzustellen, die hier zum
ersten Male veröffentlicht werden.

über dem Doppelportal des Westturmes der St. Apostelkirche sitzt in einer
Nische die Steinfigur des Apostels Paulus (Abb. 3). Der Apostel hält mit beiden
Händen über den
Knien eine Tafel mit
der Inschrift: S.Pau-
lus Apostolus. Die
stark umränderten
Augen sind gerade-
aus gerichtet. Das
bärtige Antlitz ist von
einem riesigen Nim-
bus umgeben, wie er
in ähnlicher weniger
großer Form bei der
genannten Gruppe
von St.Cäcilien u.a.
vorkommt. Die Ge-
wandung des Apostels
ist an Hals, Brust und
Schultern überaus
fein gefältelt, wäh-
rend die Schoßfalten
in starken Wülsten
angelegt sind. Die
Haltung des Apostels
legt den Gedanken
an die Schreinskulp-
turen nahe. Der eng
gerillte Gewandteil
erinnert an die Skulp-
turen des Maasge-
bietes, und von dort-
her wird ein gewisser
Einfluß mitsprechen.
Fraglich ist, ob die
Figur immer in dieser
neu ausgemauerten
Nische angebracht
war, auch wird die

Abb. 4.

Madonna am Giebel von St. Maria im Kapitol.

des Gesimskopfes durch den Nimbus

Überschneidung
nicht ursprünglich sein.

Die zweite, in der Abbildung bisher unbekannte Steinfigur ist die Madonna
in der Mitte des Giebels über der Ostapsis von St. Maria im Kapitol. (Abb. 4.)
Die Madonna sitzt in einem Gestühl, ihre Füße stehen auf einem Drachen. Im
Schöße hält sie das Kind, dessen Rechte segnend erhoben ist. Der Kopf des Kindes
trägt eine Krone. Die Rechte der Madonna hält einen Apfel. Der Kopf der Madonna,
 
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