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Zeitschrift für christliche Kunst — 28.1915

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Schröder, Alfred: Pazaureks Prachtwerk über kirchliche Goldschmiedekunst (mit Tafel 3)
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https://doi.org/10.11588/diglit.4335#0068

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Nr. 4

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

55

der ästhetische Feinschmecker sozusagen, dem jede Einzelform etwas Besonderes
zu sagen hat, noch auf seine Rechnung kommen, so tadellos sind die Aufnahmen,
so scharf die Abdrücke.

Der Titel des Werkes bedarf einer kleinen Erläuterung, um den landschaft-
lichen Bezirk näher zu bestimmen, dem die dargestellten Werke entnommen sind.
Unter „schwäbischen Kirchenschätzen
sind solche aus dem heutigen Königreich
Württemberg zu verstehen, mit Ausschluß
also des bayerischen Schwabens und mit
Einschluß des fränkischen Teiles von
Württemberg.

Es lag ursprünglich in der Absicht
Pazaureks, als Einführung in das Tafel-
werk eine vollständige Geschichte der
Goldschmiedekunst in Württemberg zu
geben. Aber eine solche durfte sich
freilich nicht allein an die, wenn auch
zahlreich, doch einigermaßen zufällig in
der Ausstellung vereinigten Werke halten;
und zudem verhehlte sich ein so gründ-
licher Arbeiter wie Pazaurek nicht, daß
überhaupt außer den Werken auch die
„Urkundenforschung", wie er sich aus-
drückt, d. 1. doch wohl die archivahsche
Forschung im weitesten Sinne, dieGrund-
lage eines solchen Unternehmens bilden
müsse; und da drohte schon bald der weit-
schichtig anwachsende Stoff den Rahmen
einer Gelegenheitsschrift zu sprengen.
So entschloß sich Pazaurek, die Verwirk-
lichung jenes Planes einem selbständigen
Werke vorzubehalten, dem man gern ein
sicheres Erscheinen wünscht. Nicht als
wäre das, was nun in der Einleitung ge-
boten wird, allzu dürftig — es ist vielmehi
dem Zweck recht wohl entsprechend —
sondern gerade weil dieser Einleitungstext
den Verfasser mit den Eigenschaften aus-
gestattet zeigt, die in besonderem Maße
Erfordernis sind für eine solche Arbeit.
Engere Fühlungnahme mit den geschichtlichen Quellen möchte man freilich
manchmal wünschen, sie wird sich mit der „Urkundenforschung" von selbst
einstellen. — In zwei Teilen entledigt sich der Einleitungstext seiner Auf-
gabe: der erste Teil dient der Einführung, der zweite gibt eine genaue

1 Für die Erlaubnis zu weitgehender Herübernahme von Abbildungen sei dem Verlag
und dem Herrn Herausgeber, der überdies die unseren Abbildungen zugrunde liegenden Photo-
graphien überlassen hat, der gebührende Dank gesagt.

Abb. 1. Armreliquiar des Iil. Vitus in Ellvi'angcn.
Um 1500'.
 
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