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Zeitschrift für christliche Kunst — 28.1915

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Arntz, Ludwig: Der Feldaltar in Vergangenheit und Gegenwart (mit Tafel 8)
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https://doi.org/10.11588/diglit.4335#0120

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102

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

Nr. 6

*

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Abb. 19.

ständiger Fliegergefahr zu einiger-
maßen gedeckten, womöglich ge-
wölbten Räumen (in Scheunen,
Ställen, Schulen, Feldlazaretten)
seine Zuflucht nehmen; war doch
selbst die Vornahme notwendiger
Beerdigungen vor plötzlichen An-
griffen feindlicher Flugzeuge oder
weittragender Geschütze nicht
sicher. Zur Not konnte, während
einer Gefechtspause, in gedeckten
Unterständen der Feuerlinie das
Meßopfer gefeiert oder eine kurze
Andacht verrichtet werden. In
rückwärtigen Staffelstellungen, wo
keine unmittelbare Gefahr be-
stand, durfte schon eher dem
Gottesdienst unter freiem Him-
mel, etwa auf offener Heide oder
in einer Waldlichtung, der Vor-
zug gegeben werden. Ein solcher,
oft gemeinsam gehaltener katho-
lischer und evangelischer Gottes-
dienst gestattete die Teilnahme
größerer Truppenkörper, wäh-
rend sich für den künstlerischen
Eindruck die günstige Beschaffen-
heit des Geländes und die Schön-
heit der landschaftlichen Umge-
bung verwerten ließ. Ausnahms-
weise im Bewegungskriege konn-
ten in vorgeschobener Gefechts-
stellung des Heeres kleinere und
größere Feldandachten selbst an-
gesichts eines zurückweichenden
Feindes verrichtet werden.

Schon aus diesen wenigen
Andeutungen ergibt sich eine
große Verschiedenheit der Altar-
stelle und damit die Unter-
lage für die bei dem Aufbau
des Altares, der Einfassung
des Altarraumes und der
Anordnung des Altar-
schmuckes gestellten Aufgabe. Gewiß lassen sich hierbei über-
lieferte und bewährte Formen des Feldaltares zweckmäßig verwerten und fort-
bilden oder bieten doch anregende Fingerzeige, indes wird man immerhin bei
 
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