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Zeitschrift für christliche Kunst — 28.1915

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Arntz, Ludwig: Der Feldaltar in Vergangenheit und Gegenwart (mit Tafel 8)
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https://doi.org/10.11588/diglit.4335#0121

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Nr. 6

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

103

der Ausführung auf die gerade verfügbaren technischen und künstlerischen Mittel
angewiesen sein. Auch wird der Feldgeistliche stets mit den zur Verfügung
stehenden Arbeitskräften und mit einer oft knapp bemessenen Frist zu rechnen
haben. Um Zeit zu gewinnen, erscheint es daher sehr zweckmäßig, die notwendige
Altarausrüstung (Altargerät und -gefäße, Altartücher und -wasche) in einem
handlichen Koffer unterzubringen und mit der günstigsten Gelegenheit zur
Stelle zu schaffen, wobei für die Beförderung naturgemäß ein Feldautomobil
besonders erwünscht sein kannL>().

Schon die Aufstellung des
Altartisches kann unter Um-
ständen schwierig sein, so daß
man für den vorliegenden
Zweck nach passenden Er-
satzmitteln (Kisten, Trom-
meln,Geschoßkörben) greifen
muß. Da sich ein mitgeführ-
tes, zusammenlegbares Tisch-
gestell aus Nickel dem Ver-
nehmen nach nicht bewährt
hat, empfiehlt es sich zutref-
enden Falles, eine längere
Tischplatte aus vorhandenen
Dielen oder Brettern auf zwei
Tragböcken und auf dem
nötigen Stufenuntersatz zu
zimmern. Mit demselben
Material läßt sich sehr wohl
der weitere Altaraufbau durch
eine durchgehende Stufe von
angemessener Höhe bewerk-
stelligen. Ein schlichter, an
die altchristliche Sitte er-
innernder Altartisch, mit fri-
schen,weißen Linnen bedeckt,
darauf ein kräftiges Kreuz
und zwei brennende, vor
dem Winde durch Glashüllen

geschützte Kerzen, ist gerade das, was erfahrungsgemäß auf die zur Andacht
versammelten Krieger einen tiefen, nachhaltigen Eindruck zu machen selten
verfehlt. Zur Seite dieses Feldaltares ist im allgemeinen erwünscht, einerseits
einen kleinen Kredenztisch mit dem Gerät zur Abendmahlfeier, anderseits einen
Abstelltisch oder ein Pult für die Ansprache des Geistlichen aufzustellen.

Die feierliche Wirkung des Feldaltares kann wesentlich erhöht werden durch
einen den örtlichen Verhältnissen angepaßten, würdigen Altarrahmen, mag es
sich dabei um einen Innenraum oder Außenraum handeln. Diese Rahmung der

80 Ausnahmsweise wird wohl auch ein kleines, tragbares Harmonium in einem starken,
wasserdichten Kasten milgeführt.

f-H-

-M

Abb. 21.
 
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