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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783131]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49043#0075
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predigt. Abendmahl. Rlmgelbemel. sx
tung und rechte Freude drüber hatten, daß alle
so aufmerksam waren. Um diese Aufmerksamkeit
nun nicht zu stören: so schasste der Pastor auch die
possirliche und alberne Gewohnheit ab, daß ein
Mensch mitten unter der Predigt mit einem Beutel
an einem langen Stocke in der ganzen Kirche her«
umlaufen, und eines Pfennings wegen die Leute in
der Andacht stören mußte. Er ließ ein Becken vorn
beym Eingänge in die Kirche setzen, wo ein jeder
sein kleines Almo'en nun cinlegte. Die heilige
Abcndmahlshandlung machte er so feyerlich, als
möglich, als das ehrwürdige Gedächtnißmahl des
grösten Wohlthaters der Menschen. Er hielt alle-
mal vorher eine kurze, aber sehr rührende Rede,
worinn er die Kommunikanten an die vvrseyende
heilige Handlung erinnerte, Empfindungen der
herzlichsten Liebe und Dankbarkeit für die Wohltha-
ten des menschenfreundlichen geliebten Erlösers in
ihnen zu erwecken , und sie zu allen guten Eilt-»
schliessungen und Vorsätzen anzufeuern suchte.
Auch las er eine sehr kurze rührende Geschichte
von dem Leiden und Tode des geliebten Erlösers
vor, dessen Gedächtniß man jezt begehen wollte;
und wechselte mit mehrer» Gebeten ab , damit
die Leute ja ihrer nicht gewohnt werden und also
nichts mehr dabey denken möchten. Das Singen
aber der so genannten Kollekten oder Gebete schaffte
er ganz ab, weil es etwas Unverständiges tst,
das aus dem Pabstthum um der dummen Leute
willen, die so am Aeusserlichen und Alten hangen,
in manchen Gemeinden noch beybehalten ist. Jis
D 4 vielen
 
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