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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783131]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49043#0202
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r8r Säugen und Stillender Rinder.
mit ihre kleine Lieblinge nähren sollten? Eine sol-
che Frau, die aus Zärtlichkeit, oder gar zu großer
Bequemlichkeit, weil sie etwa die geringen Schmer-
zen, die oft dabey in den ersten Togen Vorkommen,
nicht ausstehen, oder weil Fe gern recht ruhig schla-
fen mW nicht des Nachts geweckt seyn will, oder gar,
um ihren Lustbarkeiten und Vergnügungen desto besser
nachgehen zu können , ihr Kind einer fremden Person
zum säugen überläßt , ist, man mag sagen, was man
will, eine unnatürliche , gewissenlose Mutter, die
den Namen einer Mutter gar nicht verdient. Sie
widerstrebt sogar Gottes weiser und gütiger Ord-
nung ,die er in die Natur gelegt hat. Aber da-
für werden solche Mütter auch hart genug bestraft.
Sie berauben sich dadurch unzähliger süßer Mutter-
freuden, welche die guten Mütter genießen die ihre
Kinder selbst stillen. Denn zwischen einem Säug-
ling und seiner Mutter ist die größte und zärtlich-
ste Anhänglichkeit. O welche süße Wollust ist es
nicht so einer Mutter , wenn der kleine Liebling an
ihrer Brust liegt, scherzt, so fröhlich , so unschul-
dig sie anblickt, so vergnügt spielt, und sie ihn Her-
zen und küssen und mit Inbrunst an ihre treue müt-
terliche Brust drücken kann! Nur diejenigen, die
selbst Mütter sind, werden diese unbeschreibliche
Wollust kennen. Dabey sind jene schlechten Mütter
auch nie recht gesund, mW die selbsistillenden Frau-
en meistens viel gesunder: denn die gewaltsame
Zurücktreibung der Milch ins Blut richtet die größte
und ost sehr schädliche Unordnung in der ganzen Na.-
kur der Mutter an. Und noch Eins — was gewiß
vaö
 
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