Säugen und Stillen der Rinder, r 8 z
vas Allerwichtigste ist. — Die gelehrten und
denkenden Männer, welche den Menschen genauer
zu beobachten sich Mühe geben , haben das als un-
widersprcchlich richtig gefunden, daß schlechte und
gute Gemüthsbeschaffenheiten , gute und fehlerhafte
Neigungen, gute und unordentliche Leidenschaften
Den Menschen mehr durch die Muttermilch, als durch
die Geburt selbst , mitgetheilt werden, und daß die
Mutter dadurch / daß sie das Kind unter ihrem Her-
zen trug , nicht so viel zu seiner nachfolgenden Ge,
müthsbeschaffenhcit beträgt, als durch die Milch,
Die sie dem Sägling darreicht. Und wer mags wis-
sen , ob daher nicht soviel schlechte , unordentliche,
lasterhafte, besonders unkeusche Leute unter den
«Stadtleuten getroffen werden? Denn was sind
Denn das für Frauenpersonen, die man gewöhnlich
zu Säugarnmen, nimmt ? Meistens sind es Weibs,
Zeute von sehr schlechter Erziehung, aus dem nie,
Lrigsien Stande, von sehr rohen iLeidettschaftett,
-oll dummen Aberglaubens; ja, meistens find es
sogar sehr liederliche leichtsinnige und wollüstige
Personen, die ihre Ehre verloren haben und zu Faste
gekommen sind. Auch pflegen sie wohl, welches sehr
oft geschieht, ihren liederlichen Umgang mit unzüch-
tigen Mannspersonen und Soldaten, auch wenn sie
Ammen sind, fortzusetzen, weil sie alsdann ihre
Wollust und Geilheit mit welliger Gefahr, aber,
mals schwanger zu werden, befriedigen können. Das
Sprichwort ist ja bekannt; Er hats mit der Mut-
termilch eingesogen. Nun, alle diese unordent-
lichen Begierden, Wollust, Unkeuschheit, unbän,
M 4 diger
vas Allerwichtigste ist. — Die gelehrten und
denkenden Männer, welche den Menschen genauer
zu beobachten sich Mühe geben , haben das als un-
widersprcchlich richtig gefunden, daß schlechte und
gute Gemüthsbeschaffenheiten , gute und fehlerhafte
Neigungen, gute und unordentliche Leidenschaften
Den Menschen mehr durch die Muttermilch, als durch
die Geburt selbst , mitgetheilt werden, und daß die
Mutter dadurch / daß sie das Kind unter ihrem Her-
zen trug , nicht so viel zu seiner nachfolgenden Ge,
müthsbeschaffenhcit beträgt, als durch die Milch,
Die sie dem Sägling darreicht. Und wer mags wis-
sen , ob daher nicht soviel schlechte , unordentliche,
lasterhafte, besonders unkeusche Leute unter den
«Stadtleuten getroffen werden? Denn was sind
Denn das für Frauenpersonen, die man gewöhnlich
zu Säugarnmen, nimmt ? Meistens sind es Weibs,
Zeute von sehr schlechter Erziehung, aus dem nie,
Lrigsien Stande, von sehr rohen iLeidettschaftett,
-oll dummen Aberglaubens; ja, meistens find es
sogar sehr liederliche leichtsinnige und wollüstige
Personen, die ihre Ehre verloren haben und zu Faste
gekommen sind. Auch pflegen sie wohl, welches sehr
oft geschieht, ihren liederlichen Umgang mit unzüch-
tigen Mannspersonen und Soldaten, auch wenn sie
Ammen sind, fortzusetzen, weil sie alsdann ihre
Wollust und Geilheit mit welliger Gefahr, aber,
mals schwanger zu werden, befriedigen können. Das
Sprichwort ist ja bekannt; Er hats mit der Mut-
termilch eingesogen. Nun, alle diese unordent-
lichen Begierden, Wollust, Unkeuschheit, unbän,
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