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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783131]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49043#0159
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Eine rechte gms Fmn° r p

Was ist Schuld, daß oft so wenig Verträglichkeit
unter Eheleuten ist?
Wer weiß, warum cs Kaspars Kinder hernach mit
ihm eben so machten, wie er es mit seiner Schwie-
germutter gemacht hatte ?



So gut nun Georg war: solch eine gute Frau hat-
te er auch. Marte hieß sie. Sie war fromm, liebte
ihren Mann herzlich und that ihm alle-- zu Gefallen,
so wie sic auch den alten Vater sehr gut hielt. Alles,
wovon sie wußte, daß es ihr Georg gern hätte, das
war schon geschehen, ehe er es ihr einmal sagte.
Da fteuete er sich denn herzli h , und that ihr auch
wieder alles zu Gefallen. Das Beste, Schönste,
was sie wußte, mußte ihr Georg und der alte Manu
haben. Sie aß lieber mit den Kindern Kartoffeln.
Wenn der Mann des Abends vom Felde zu Hause
kam, so war sie allemal recht weiß und reinlich an-
gezogen , stand schon lange an der Thür, und sah
sich um, ob ihr lieber Georg nicht bald käme; und
wenn er denn kam, so hatte sie ihm ein schönes ,
reinliches und wohlschmeckendes Essen gekocht —
und da wußte sie ihm denn so viel Angenehmes von
ihrer Wirthschaft zu erzehlen, wie klug, wie gut
sie dies und jenes eingerichtet hatte, daß ihm das
Essen noch einmal so gut schmeckte. Da war immer
alles so reinlich, so aufgeräumt und so ordentlich ;
die hölzernen Milchgefässe waren so weiß und blank,
daß es nur eine Lust anzufehen war. Sie war die
erste des Morgens im Hause, und die letzte, wsrm
alle
 
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