NörhiFe Sorge für Reinlichkeit. 189
das Kind nicht so ängstlich eingebündelt war.
Denn das taugt nun und nimmermehr; weil den
Kindern dadurch nicht nur die Brust zusammen ge-
engt, sondern auch das Athemholen sehr beschwer-
lich gemacht wird. Ja, was das Aergste und Be-
jammernswürdigste ist, so hat die Anstrengung der
Windeln den erschrecklichen Schaden, daß, wenn
die Kinder schreyen, sie gar leicht einen Bruch be-
kommen , und oft lebenslang gar elende Menschen
sind, die wenigstens nie schwere Arbeit thun kön-
nen. Denn ein Bruch ist ein gar großes Un-
glück ! Das könnt ihr ja sehen, wie wohl es
dem Kinde wird, und wie sichs freut, wenn das
Gebinde aufgemacht wird; wie es dann mit Händ-
chen und Füßchen strampelt, und sich freut, hin-
gegen allemal zu schreyen und sehr übel zu thun
anfängt, wenn es wieder so unnatürlich eingebö-
ckelt wird. Auch kann ein solches Kind, das
Nicht so best eingewickelt ist, wenns noch klein ist,
viel leichter und besser und öfter reinlich gehalten
werden. Georg ließ, die Gevatterinnen mochten
sagen, was sie wollten, und ihm noch so viel
Unglück prophezeihenseine Kinder nur ganz leicht
in eine Decke eingeschlagen. Auch litt er nicht,
daß eine, mit kochendem Wasser angefüllte, Bou-
teille (Butelge) in die Wiege gelegt werden
durste. Er glaubte, daß dies das Kind gewiß
ungesund machte, und fürchtete sich sehr, daß
solch ein armes Würmchen sich gar verbrennen,
oder daß gar einmal der Pfropf oder Stöpsel her-
«usspringen, und dadurch ein großes Unglück ent-
stehen
das Kind nicht so ängstlich eingebündelt war.
Denn das taugt nun und nimmermehr; weil den
Kindern dadurch nicht nur die Brust zusammen ge-
engt, sondern auch das Athemholen sehr beschwer-
lich gemacht wird. Ja, was das Aergste und Be-
jammernswürdigste ist, so hat die Anstrengung der
Windeln den erschrecklichen Schaden, daß, wenn
die Kinder schreyen, sie gar leicht einen Bruch be-
kommen , und oft lebenslang gar elende Menschen
sind, die wenigstens nie schwere Arbeit thun kön-
nen. Denn ein Bruch ist ein gar großes Un-
glück ! Das könnt ihr ja sehen, wie wohl es
dem Kinde wird, und wie sichs freut, wenn das
Gebinde aufgemacht wird; wie es dann mit Händ-
chen und Füßchen strampelt, und sich freut, hin-
gegen allemal zu schreyen und sehr übel zu thun
anfängt, wenn es wieder so unnatürlich eingebö-
ckelt wird. Auch kann ein solches Kind, das
Nicht so best eingewickelt ist, wenns noch klein ist,
viel leichter und besser und öfter reinlich gehalten
werden. Georg ließ, die Gevatterinnen mochten
sagen, was sie wollten, und ihm noch so viel
Unglück prophezeihenseine Kinder nur ganz leicht
in eine Decke eingeschlagen. Auch litt er nicht,
daß eine, mit kochendem Wasser angefüllte, Bou-
teille (Butelge) in die Wiege gelegt werden
durste. Er glaubte, daß dies das Kind gewiß
ungesund machte, und fürchtete sich sehr, daß
solch ein armes Würmchen sich gar verbrennen,
oder daß gar einmal der Pfropf oder Stöpsel her-
«usspringen, und dadurch ein großes Unglück ent-
stehen