-88 Nöthige Sorge für Reinlichkeit.
Winters mit in der Stube halten: auch hieng eine
Käsehorde über dem Ofen, worauf die Käse trock-
nen mußten. Da waren nun lauter faulende Dün-
ste; auch schliefen die Frau und Kinder,-die klei-
nen in der Wiege, die andern in der Schlafbank.
Wurde nun vollends geschlachtet, Gemüse geputzt,
und so weiter: so hätte das keiner, ohne unge-
sund zu werden, aushalten können. Daher that
Georg das, daß er oft frische Luft in die Stube
ließ. Der Prediger gieng daher auch zu keinem
lieber, als zu Georgen; weil da immer die Luft
und das Zimmer rein war. Alle nun, die in
Vieser Stube bei) einander lebten, besonders aber
die Kinderchen, befanden sich sehr wohl dabey,
und es ward viel seltener einer in Georgens Hause
krank. Sie waren. alle viel frischer, munterer.
Und die Arbeit gieng ihnen auch viel besser von
Händen. Eben so sorgte die Mutter für reine
frische Wäscht, und so lange die Kinder gar klein
waren, zog sie ihnen alle Tage ein weisses Hemd
an, und das wurde nun Niemals gewärmt; wenn
die Wäsche nun trocken und nicht feucht anzufüh-
len, oder nicht gar zu kalt, sondern etwas ver-
schlagen war. Anfangs schauderten die Kleinen
wohl etwas, wenn das nicht gewärmte Hemd an
ihr Lekbchen kam: aber sie wurden es gar bald
gewohnt, weil die Altern gleich von Jugend auf
damit anfiengen. Und von der reinen Wäsche ge-
dcihten denn die Kinder auch recht. Die Win-
deln wurden den Kindern gar nicht gewärmt, und
auch gar nicht vesi um den Leib gebunden, damit
das
Winters mit in der Stube halten: auch hieng eine
Käsehorde über dem Ofen, worauf die Käse trock-
nen mußten. Da waren nun lauter faulende Dün-
ste; auch schliefen die Frau und Kinder,-die klei-
nen in der Wiege, die andern in der Schlafbank.
Wurde nun vollends geschlachtet, Gemüse geputzt,
und so weiter: so hätte das keiner, ohne unge-
sund zu werden, aushalten können. Daher that
Georg das, daß er oft frische Luft in die Stube
ließ. Der Prediger gieng daher auch zu keinem
lieber, als zu Georgen; weil da immer die Luft
und das Zimmer rein war. Alle nun, die in
Vieser Stube bei) einander lebten, besonders aber
die Kinderchen, befanden sich sehr wohl dabey,
und es ward viel seltener einer in Georgens Hause
krank. Sie waren. alle viel frischer, munterer.
Und die Arbeit gieng ihnen auch viel besser von
Händen. Eben so sorgte die Mutter für reine
frische Wäscht, und so lange die Kinder gar klein
waren, zog sie ihnen alle Tage ein weisses Hemd
an, und das wurde nun Niemals gewärmt; wenn
die Wäsche nun trocken und nicht feucht anzufüh-
len, oder nicht gar zu kalt, sondern etwas ver-
schlagen war. Anfangs schauderten die Kleinen
wohl etwas, wenn das nicht gewärmte Hemd an
ihr Lekbchen kam: aber sie wurden es gar bald
gewohnt, weil die Altern gleich von Jugend auf
damit anfiengen. Und von der reinen Wäsche ge-
dcihten denn die Kinder auch recht. Die Win-
deln wurden den Kindern gar nicht gewärmt, und
auch gar nicht vesi um den Leib gebunden, damit
das