Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 2. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783166]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49046#0100
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Lächerliche Ralenderaberglaube.
Leben vertieren, wenn mein ihnen am unrechten
Tage zur Ader ließe.
Georg. Ja, ja! da sehe er nur! Nichts
davon, gar Nichts! und weiß er was? es wäre
ja wohl überall besser, wenn die Leute vernünfti-
ger würden, und nicht mehr so viel zur Ader
ließen : wenigstens diejenigen, welche sich noch nicht
daran gewöhnt haben ; denn die Natur wird doch
allemal dadurch geschwächt — und ich lasse oft
besseres Blut weg, als ich wieder bekomme; und
in einem Paar Tagen ist es ja so wieder da, und
dann Hilst mir eine Aderlaß auch einmal zur Zeit
der Noch nicht, wenn es schon eine Gewohnheit
bey mir geworden ist. Wer gesund ist, sollte,
denk ich, weder Arznei) einnehmen, noch zur A-
der lassen, und (nehm er es mir nicht übel) das
Letztere gar nicht, wenn es der Doktor nicht be-
fiehlt; denn ihr Herren laßt ja zu Ader, es
mag dienlich seyn oder nicht. —
Bader. Nun das ist wahr, Herr Richter.
Er scheints gut willens zu seyn. Was wollten
wir armen Leute alsdann doch anfangen? Das
Aderlässen ist ja das beste Accidenzium (Accidens).
Georg. Ja für euch — aber nicht für
die Leute; Es gibt ja sonst genug für euch M
chnn.
Rhode,
 
Annotationen