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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 2. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783166]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49046#0105
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Aberglauben vom Mondswrchsel. ror
Bader. Aber es ist doch ein Tag jederzeit
glücklicher oder unglücklicher vor dem andern,
Herr Richter, das muß er mir doch Recht geben.
Georg. Nein' das geb ich ihm nicht Recht.
Sieht er: jeder Tag ist gut, an welchem ich et-
was thun kann, wovon es eben Zeit ist, und
wenn ich das gehörig und ordentlich thue, und
meine Sache geschickt mache: so muß es allemal
gut gehen.
Bader. Auch nicht an den Mondschein
glaubt er? Ich möchte doch um alles in der Welt
nicht rathen, im zuhnehmenden Monde Ader zu
lassen.
Georg. Habe ich ihm doch schon gesagt,
daß es mit dem Aderlässen überall solche und sol»
ehe Sacke ist. Hätte ichs aber nöthig: so würde
ich mich gewiß nicht erst nach dem Kalender und
Monde umsehen. Mancher hat seinen Glauben
auch beym Säen, Pflanzen und dergleichen an
die Mondsvierte!. Zu einem gewißen Geschäfte
soll der Neumond, zu einem andern der Vollmond,
zu diesem das erste Viertel, zu jenem das letzte
Viertel zuträglicher und wirksamer seyn. Ich war
sonst auch ein solcher Thor. <— Aber nun mach
ichs, wie unser Herr Pastor, als derselbe noch
seinen Acker selbst bestellte. Ich kehre mich an
nichts; wenns Zeit ist, und sich das Feld gut
bestellen und der Acker traktiren laßt, und mir
sonst

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