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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 2. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783166]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49046#0127
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künstlicher Bau unsrer Augen. 12;
»ergründe des Auges auf einem von unzehligen
kleinen seinen Fäserchen gewebte Häutchen, wei-
ches das netzförmige Häutchen heißt, gleich als
auf einer ausgespannten weissen Leinwand, die
durch den Augapfel ins Auge fallenden körperli-
chen Dinge abbilden und solchergestalt der Seele
gleichsam sichtbar werden. Wobey zugleich dieses
etwas Nnerklärbares und Unbegreifliches ist, wie
es zugebe, daß, ob sich gleich alle Dinge im Au-
ge verkehrt adbilden, dennoch die Seele sich die,
selben aufrecht , und, so außerordentlich klein sie
auch im Auge erscheinen, dennoch in ihrer wah-
ren Gestalt und Größe, und das noch dazu oft
auf einmal in so großer Menge und Anzahl,
auch, ungeachtet wir sie mit zwey Augen sehen,
dennoch nur einfach vorstellen. Die Augen stehen
oben am Kopfe, damit man weit um sich sehen
könne. Mit den Ohren hören wir alsdann, wenn
die bewegte zitternde Luft, das ist, der Schall
durch die äussere Ohrmuschel ins Ohr dringt, und
daselbst in der Mitte an ein sauberes Häutchen
xrallt, welches das Trommelfell heißt, und wo-
hinter ein kleines Knöchelchen an ein andres an-
schlägt, wie ein Hämmerchen, und dadurch die
die Erschütterung den zarten Gehörnerven mit-
theilt, die bis ins Gehirn gehen. Die Ohren
stehen an beydcn Seiten, damit wir leicht jedes
Geräusch vernehmen und aufmerksam darauf wer-
den können, ob etwas uns Gefahr bringe. Wie
weise hat Gott das gemacht, daß er diese kostbar-
sten
 
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