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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 2. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783166]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49046#0191
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Allerlei merkwürdige vierfüßige THLere, 487
Zähnen in den Schwanz, ziehen drauflos, und
— da! fährt das Fuder Heu hin, zum Bau ih-
res Winterlagers, worin» sie zu s, 7, bis 1; aAe-
mal in ungleicher Zahl den ganzen Winter hin-
durch schlafen. Siefressen Obst/Brod, Butter,
Käse und allerhand Gemüse. Ihr Fleisch wird
gegessen, und ihr Fett ist für mancherlei) Zufälle
dienlich. Das Elendthier, welches ein breites,
flachgedrücktes, schaufliges Geweih trägt, kann
sehr schnell lausen, und hat eine überaus harte
Haut, die man weder durchschießen noch durch,
siechen kann. Hieher gehören auch die Lapplän-
dische Rennrhiere, weiche von Baumblättern und
vom Moose leben, das sie des Winters aus dem
tiefsten Schnee hervor graben, und welche, zahm
gemacht, ihrem Besitzer mehr Nutzen schaffen,
als das Rindvieh, denn sie dienen ihm mit ih-
rer Milch, mit ihren Nerven, (Sennen) Beinen,
Hufen, Hörnern, Haaren, und mit ihrem deli-
katen Fleische. Mancher hält deren wol 12c» bis
soo Stück. Sie werden auch vor Wagen und
Schlitten gespannt, und laufen damit oft in Ei-
nem Tage über so Meilen. Das Faulthier in
Amerika ist desto träger, und hat seinen Namen
mit That. In 8 oder 9 Minuten kriecht es kaum
z Zoll weit, und in einem Tage kommt es nicht
viel weiter, als man mit einem Steine werfen
kann. Wenn es von einem Baume, den es völ-
lig entblättert undkahl abgefressen hat, herab steigt;
so braucht es wohl 5 bis 6 Tage, ehe es von
dem
 
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