über Viscontis Mus. Pioclement. 429
und dem Schrank, der die Form eines Kapellchens
hat. Die Maske, welche darin steht, hak den
Mund geschloffen, statt der Augen zwey große Löcher.
Der Schleyer bedeckt nur das Hinterhaupt und den
Hals, und über der Slirne unterscheidet man ein
BacchischeS Diadem und einen Epheukranz, und auf
den Schläfen Haarkräusel. Das Gesicht sehr ver-
letzt. Hinter dem Schranke kreuzen sich zwey um-
bänderte Thyrsen, so daß man zu beyden Seiten des-
selben die Spitzen sieht 97). Unter dem Bett lie-
gen ein Paar mir einem Band vereinigte Kymbaten,
(ANsLcbere a bacino) eine grade und eine krumme Ti-
bia mit Mundstücken und ein Tympanon, worauf
ein Dreyeck abgesondert ist, was ich für nichts an-
ders halte, als die Schlinge, um es aufzuhängen.
Das Weib, welches auf dem Bert liegt, wendet die
Augen von dem vor ihr stehenden Schatten weg,
hebt den rechten Arm nach ihm auf, und scheint,
erschreckt vor der nächtlichen Erscheinung sie so zu sa-
gen verjagen zu wollen. Der Mann, der zu ihren
Füßen auf dem Bett sitzt, scheint von einem unedle-
ren Charakter, als die andern Figuren. Das etwas
zernagte Gesicht, und das ungeordnete, kurze und
dichte Haar haben etwas bäuerliches. Er sieht sehr
betrübt aus, und ist vielleicht ein Pädagogos, wiewohl
er nicht bärtig scheint 98). Von den drey, die nach
dem Belt folgen, hat der erste einen großartigeren
Charakter, als alle andern Figuren dieses Marmors;
doch fehlt das Gesicht, welches bärtig gewesen zu
seyn scheint, die Haare in schönen Locken um den
Nacken
97) Zm Stich hat der eine eine Lanzenspitze. W.
*8) Nach Visconti der Schwiegervater HphtkleS. W.
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und dem Schrank, der die Form eines Kapellchens
hat. Die Maske, welche darin steht, hak den
Mund geschloffen, statt der Augen zwey große Löcher.
Der Schleyer bedeckt nur das Hinterhaupt und den
Hals, und über der Slirne unterscheidet man ein
BacchischeS Diadem und einen Epheukranz, und auf
den Schläfen Haarkräusel. Das Gesicht sehr ver-
letzt. Hinter dem Schranke kreuzen sich zwey um-
bänderte Thyrsen, so daß man zu beyden Seiten des-
selben die Spitzen sieht 97). Unter dem Bett lie-
gen ein Paar mir einem Band vereinigte Kymbaten,
(ANsLcbere a bacino) eine grade und eine krumme Ti-
bia mit Mundstücken und ein Tympanon, worauf
ein Dreyeck abgesondert ist, was ich für nichts an-
ders halte, als die Schlinge, um es aufzuhängen.
Das Weib, welches auf dem Bert liegt, wendet die
Augen von dem vor ihr stehenden Schatten weg,
hebt den rechten Arm nach ihm auf, und scheint,
erschreckt vor der nächtlichen Erscheinung sie so zu sa-
gen verjagen zu wollen. Der Mann, der zu ihren
Füßen auf dem Bett sitzt, scheint von einem unedle-
ren Charakter, als die andern Figuren. Das etwas
zernagte Gesicht, und das ungeordnete, kurze und
dichte Haar haben etwas bäuerliches. Er sieht sehr
betrübt aus, und ist vielleicht ein Pädagogos, wiewohl
er nicht bärtig scheint 98). Von den drey, die nach
dem Belt folgen, hat der erste einen großartigeren
Charakter, als alle andern Figuren dieses Marmors;
doch fehlt das Gesicht, welches bärtig gewesen zu
seyn scheint, die Haare in schönen Locken um den
Nacken
97) Zm Stich hat der eine eine Lanzenspitze. W.
*8) Nach Visconti der Schwiegervater HphtkleS. W.
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