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Zimmermann, Karin [Editor]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 1 - 181) — Wiesbaden, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.2667#0115
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COD. PAL. GERM. 20

Die Hs. besteht aus Einzelblättern (jedes einzelne Blatt weist ein Wasserzeichen auf!), die zur Heftung an Falze
(vgl. Fragmente) gehängt wurden. Von Lauber wurden Foliobögen zur Herstellung großformatiger und somit
repräsentativerer Bücher benutzt. Hierauf weisen die bei allen Blättern vorhandenen mittigen Querknicke hin
(von der Faltung in die für den Verkauf üblichen Hefte oder Bücher; vgl. Saurma-Jeltsch, Bilderhandschriften
1, S. 78), die bereits vor der Beschriftung beziehungsweise Bemalung vorhanden waren. Fehlerhafte Foliierung
des 17. Jhs.: 1-87, 87[a, 20.Jh.], 88-116, 118-137, 137[a, 20.Jh.], 138-202, 202, 204-206, 206[a, 20.Jh.],
207-213, 213[a, 20.Jh.], 214-246, überspringt Bl. 117. Bll. 4, 121, 199, 247* mit moderner Zählung. Wz.: Och-
senkopf (verschiedene Varianten): darunter Piccard 2, Typ 1/218 (Hohenrechberg 1449); weitere Variante iden-
tisch in Cod. Pal. germ. 21, 23; Ochsenkopf mit einkonturiger Stange mit Stern (verschiedene Varianten): da-
runter Piccard 2, Typ IX/81 (Arnheim u.ö. 1439-1444); Waage, ähnlich Briquet 2425 (Marbach 1433); Krone
ohne Bügel, ohne Beizeichen (verschiedene Varianten), darunter ähnlich Piccard 1, Typ 1/317 (Frankfurt/M.,
Kleve u.ö. 1444 -1450); weitere Variante identisch in Cod. Pal. germ. 21; Anker, ähnlich Piccard 6,11/853 (Xan-
ten 1444). Schriftraum: 28,5 x 19; zwei Spalten (Initialseiten: eine Spalte), 31-33 Zeilen. Schriftraumbegrenzung
blind geritzt beziehungsweise mit Metallstift vorgezeichnet. Bastarda von einer Hand. Kapitel- und Seitenüber-
schriften und Schrift der Initialseiten in Textura. Bll. 1371—141: Seitenüberschrift Regum verbessert aus Parali-
pomenon. Rote Lombarden der Kapitelanfänge über fünf bis sieben Zeilen. Übliche Rubrizierung. Vor den
Buchanfängen ganzseitige Illustrationen (4V, 47v, 81v, 121v, 161v, 199v). Bildseite zum Prolog I Sm in Cod. Pal.
germ. 17 als Bl. 1 vorgebunden. Große Initialen mit Rankenwerk oder figürlichen Motiven auf den jeweils ge-
genüberliegenden Seiten (lr, 5r, 48r, 82r, 122r, 162r, 200r). Nach Kautzsch (Lauber, S. 70f.) von Zeichner A, nach
Saurma-Jeltsch (Bilderhandschriften 1, S. 113-120, 132 f.; 2, S. 50) von Gruppe A und den Malern A und G.
Teilweise durchgeschlagene Farben. Zu den Motiven der sechs Miniaturen und sieben Initialen s. Wegener, S. 39
(Kautzsch, Lauber, zählt nur sechs Initial- und fünf Bildseiten, Wegener übergeht die Seiten 1997200r) und
Saurma-Jeltsch, Bilderhandschriften 2, S. 50. Erheblicher Textverlust durch Tintenfraß, starke Schädigung be-
reits von Jungbluth (s. Lit.) erwähnt (vgl. die Abbildungen von Bl. 101v bei Friedrich E. Linscheid, Werkzeuge
des Geistes. Schrift und Schreibzeuge vom Altertum bis in die Gegenwart, Klagenfurt 1994, S. 52 und bei Vera
Trost, Skriptorium. Die Buchherstellung im Mittelalter, Stuttgart 1991, S.23 [mit falscher Seitenangabe]).
Blattweiser. Jungbluth (s. Lit.) erwähnt noch den römischen Einband des 17. Jhs. Restaurierung 1962 (Hans
Heiland): Blätter fast durchgehend beidseitig in Japanpapier eingebettet und neu an Falze gehängt [alte Falze
ausgelöst, s. Fragmente], Lagen gebildet und auf vier Bünde geheftet, Halblederband (Holzdeckel mit Le-
derrücken) ergänzt, alte Rückensignatur ausgeschnitten und aufgeklebt: 20/BIBLIA Sac/Tom. II. Durch den
Restaurator Hans Heiland/Stuttgart Entfernung der leeren Blätter (2s'-4*, 59a-b, 160a-b, 248*) des Codex.
Rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 20.

Herkunft: vgl. das zu Cod. Pal. germ. 19 Gesagte. l*r Exlibris Kurfürst Maximilians von Bayern (Abb. 39; s. Bib-
liotheca Palatina, Textband, S.472; Bildband mit Abb. S.300 [H 2.8]). Auf lv (ursprünglich lr) der jetzt dem
Cod. Pal. germ. 17 vorgehefteten Bildseite zum Prolog I Sm (vgl. Lagen) Capsanummer: C. 95; alte römische Sig-
natur: 1147. Vorderspiegel Inhaltsangabe (20. Jh., Bibliothekar Hermann Finke).

Schreibsprache: niederalemannisch.

Literatur: Bartsch, Nr. 14; Wilken, S. 314-316; Wegener, S.37, 39; Kat. HSA-BBAW (Günther Jungbluth,
Mai 1937,3 Bll.); Rost, S. 329 Nr. 31; Schöndorf, S. 132 Nr. 3; Traband, S. 84; Wulf, S. 25 f. (Sigle h2); KDIHM
2 (1996), S. 119-122; Saurma-Jeltsch, Bilderhandschriften 2, S.50 Nr. 32, Abb. 80: Bl. 81v, Abb. 81: Bl. 82r,
Abb. 205: Bl. lr; Volltext-Digitalisat der Handschrift unter http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg20.

lr-246rb Bibel AT (GESCHICHTSBÜCHER [2. TEIL]), deutsch:

(lr-3vb) SOPHRONIUS EUSEBIUS HIERONYMUS, PROLOGUS GALEATUS. DAs bi den
Hebreischen zwen vnd zwenzig buchstaben sin das bezugt der lute Syriorum vnd Caldeorum Spra-
che ... 3rb Vnd bin worden erstumet vnd demütig Vnd han geswigen des guten. Stegmüller, RB
323. - 4r leer.

(4v-47ra) KÖNIGE I (SAMUEL I). >Hie vohetan das erste buch derkunige<. 5r >Regum<. Ein man
was von Ramatha In [!] Sophin ab dem berge Effraym ... 47" Vnd noment ir gebein Vnd begrii-
bent sii in dem walde Jabes Vnd vastetent süben tage.

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