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Zülch, Walther Karl
Frankfurter Künstler 1223 - 1700 — Frankfurt a. M.: Diesterweg, 1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.51235#0011
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EINLEITUNG

Die Anordnung der Künstler ist chronologisch, um dem Buche eine gewisse
Lesbarkeit zu geben, indem die zusammen lebenden Künstler aller Kunst-
zweige nebeneinander erscheinen. Die Register dienen zur Ergänzung und
schnellem Auffinden.
Den Begriff Künstler habe ich weiter gefaßt, als dies bisher üblich war,
zumal für die gotische Zeit. So habe ich die Frühbuchdrucker mit einbezogen,
nicht nur wegen ihrer Herkunft aus den Stempelschneidern, sondern weil ihre
Erzeugnisse Kunstwerke sind. So gehören auch die frühen Buchbinder hier-
her mit derselben Begründung. Man wird Uhrmacher und Orgelbauer hier
finden, die ihre Werke von Frankfurt aus bis Straßburg geführt haben. Aus
den Steinmetzen und Zimmerleuten habe ich die Ingenieure und Architekten
versucht nachzuweisen und hier eingeordnet. Die zunftmäßige Benennung der
frühen Zeit verbirgt oft den hohen künstlerischen Rang der Person, wenn
Münzmeister aus den Urkunden gleichzeitig als Goldschmiede, Stempelschnei-
der oder kunstvolle Konstrukteure von Bergwerksmaschinen erscheinen,
Büchsenmeister als Geschütz- und Glockengießer oder Ingenieure von weit
über das Stadtgebiet reichendem Ruhm. Auch der Stadtschmied wächst oft
aus den Urkunden zum Ingenieur, Uhrmacher und Maschinenbauer. Die Gold-
schmiede, ein besonderes Ruhmesblatt der Frankfurter Kunstübung, waren
überhaupt bisher nicht zusammengestellt, ebenso die Edelsteinschneider, Glas-
schmiede, Porzellanmaler und Juweliere. Der Begriff Maler machte die größten
Schwierigkeiten, weil mangels erklärender Urkunden die Scheidung zwischen
nur Tüncher und Künstler (der auch gelegentlich tüncht) nicht möglich ist.
Da seit dem beginnenden 14. Jahrhundert der Schilder als Schildmacher in
Frankfurt deutlich von dem Maler geschieden ist, habe ich es unterlassen, die
Schilder noch als Maler aufzunehmen.
Ich glaube auf eine gewisse Vollständigkeit Anspruch erheben zu dürfen,
soweit es die in Frankfurt lebenden Künstler betrifft. Daneben sind aber auch
möglichst alle in Frankfurter Urkunden begegnenden fremden Künstler auf-
geführt, auch wenn sie nie in der Stadt waren, oder ihnen die Aufnahme in
den Bürgerverband verwehrt wurde. Durch die Aufnahme dieser Notizen erhält
meine Zusammenstellung eine zweite Bedeutung für die Kunst anderer Städte
 
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