1418 Proglin—von der Winterbach
75
1430 noch Münzmeister zu Pforzheim
(s. a. Breckelin 1380. Ein Niklas Brog-
lin ist um 1440 Canonicus an St. Bar-
tholomäus.)
Lit.: Archiv N.F. 8, S. 138. — P. Joseph,
Guldenmünze. — Joseph-Fellner,Münzen.
Mr..-»Mw. 1418 Nr. 109 a. 1421 Nr. 139;
1423 Nr. 158; 1430 Nr. 273, 275. — Kopialb.
1418, VII. 116b. - H.R. 1428-59.
von der Winterbach, Voß II., Münz-
meister, 1418—1464 f. Kam 1418 mit
dem zweifelhaften Vater Voß I. nach
Frankfurt, wurde 1420 Bürger gegen
Zahlung von 10 Pfund. (Also nicht als
Bürgersohn angenommen!). Im selben
Jahre wird auch Erwin Voß von
Friedberg Bürger, der bisher mit den
Niederländern Voß von der Winter-
bach verwechselt wurde (A. Dietz!).
Da 1409—1418 und noch einmal 1426
der Erzbischof von Trier in Offenbach
a. M. Gulden schlagen läßt, hat die
Familie von der Winterbach vielleicht
erst in Offenbach gesessen? War bis
1423 (Ablauf des Privilegs für den
Vater) königlicher Münzmeister in
Frankfurt, 1424 Münzmeister des
Bayern Graf Johan von Holland-
Hennegau in Luxemburg, 1427 ober-
ster Münzmeister des Erzbischof von
Mainz'. Oft in schwere Münzhändel
verstrickt. Berater Frankfurts in
Münzsachen. 1424—1429 zahlt er 28
Pfund Steuer. 1420 ist Voß II. mit
Adelheid verheiratet, die 1423 im
Dom begraben wird. 1424 Ehe mit
Kathrina Becker, Tochter des Clas
Becker zum Esslinger(Vater des Bür-
germeisters Hartman Becker), der
1427 mit Lisa von Thiele in zweiter
Ehe lebt. 1420 kauft V. v. d. W.
„Münzmeister zu dieser Zeit bei uns
zu Frankfurt“ und Frau Adelheid den
Knoblauchshof (Kühornshof) für 2600
Gulden von Rudolf Humbracht d. J.
Gerade diese Urkunde spricht sehr
gegen die Existenz eines 1421 (Kaiser-
brief!) verstorbenen Voß d. Ä„ da
dieser ältere dann ja der Münzmeister
gewesen wäre und der Jüngere mit
Frau Adelheid sicher dann durch
einen Zusatz wäre unterschieden wor-
den ! Dagegen spricht auch ein Ge-
richtseintrag: Dilman von der Win-
terbach übergibt seinem Bruder Voß
v. d. W., Münzmeister des Königs zu
Frankfurt, 1420 sein Guthaben bei
Heinrich von Thiele zu Nymwegen.
Jedenfalls ist also der jüngere Voß
schon 1420 königlicher Münzmeister,
es ist aber nur einmal 1418 ein Voß
v. d. W. vom König bestellt worden!
1422 Auseinandersetzung mit Münz-
meister Henne Stockar (s. d.). 1424
wird Voß und sein Bruder Gerit (Ger-
hard) als Münzmeister in Luxemburg
vom Graf von Holland bestellt. 1426
ist V. v. d. W. vom Erzbischof vom
Mainz gefangen. 1426, 9. X., erklärt
Thielman von der Winterbach sich
und seinen Bruder Voß unschuldig an
den Münzvergehen, die ihnen nach-
gesagt werden. Die rheinischen Kur-
fürsten beschlagnahmen das Ver-
mögen des Voß. 1427 bestellt Erz-
bischof Conrad von Mainz den Voß
zu seinem Münzmeister, in Mainz darf
dieser aber sich durch sein Substitut
Johan von Thiele vertreten lassen.
1428 Prozeß mit Rudolf Humbracht
wegen beim Kauf verschwiegener La-
sten auf den Gütern des Knoblauch-
hofes (heute Kühornhof). 1428 Prozeß
mit seinen erwachsenen Söhnen Goß-
win und Jakob wegen deren Erbteile
von der 1423 f Mutter Adelheid (also
cc. schon um 1405 verheiratet! Auch
das spricht gegen die Existenz eines
Voß L). 1428 klagt Markgraf Bern-
hard zu Baden in Rottweil für seine
Münzmeister Jakob Proglin (s. d.)
und Gerhard v. d. W., den Vetter des
Voß. Dieser hat dem Gerhard eine
Verschreibung nicht gehalten. Proglin
hat Forderungen aus dem gemein-
samen Münzgeschäft in Frankfurt,
das 1418 begann. (Also auch dies
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1430 noch Münzmeister zu Pforzheim
(s. a. Breckelin 1380. Ein Niklas Brog-
lin ist um 1440 Canonicus an St. Bar-
tholomäus.)
Lit.: Archiv N.F. 8, S. 138. — P. Joseph,
Guldenmünze. — Joseph-Fellner,Münzen.
Mr..-»Mw. 1418 Nr. 109 a. 1421 Nr. 139;
1423 Nr. 158; 1430 Nr. 273, 275. — Kopialb.
1418, VII. 116b. - H.R. 1428-59.
von der Winterbach, Voß II., Münz-
meister, 1418—1464 f. Kam 1418 mit
dem zweifelhaften Vater Voß I. nach
Frankfurt, wurde 1420 Bürger gegen
Zahlung von 10 Pfund. (Also nicht als
Bürgersohn angenommen!). Im selben
Jahre wird auch Erwin Voß von
Friedberg Bürger, der bisher mit den
Niederländern Voß von der Winter-
bach verwechselt wurde (A. Dietz!).
Da 1409—1418 und noch einmal 1426
der Erzbischof von Trier in Offenbach
a. M. Gulden schlagen läßt, hat die
Familie von der Winterbach vielleicht
erst in Offenbach gesessen? War bis
1423 (Ablauf des Privilegs für den
Vater) königlicher Münzmeister in
Frankfurt, 1424 Münzmeister des
Bayern Graf Johan von Holland-
Hennegau in Luxemburg, 1427 ober-
ster Münzmeister des Erzbischof von
Mainz'. Oft in schwere Münzhändel
verstrickt. Berater Frankfurts in
Münzsachen. 1424—1429 zahlt er 28
Pfund Steuer. 1420 ist Voß II. mit
Adelheid verheiratet, die 1423 im
Dom begraben wird. 1424 Ehe mit
Kathrina Becker, Tochter des Clas
Becker zum Esslinger(Vater des Bür-
germeisters Hartman Becker), der
1427 mit Lisa von Thiele in zweiter
Ehe lebt. 1420 kauft V. v. d. W.
„Münzmeister zu dieser Zeit bei uns
zu Frankfurt“ und Frau Adelheid den
Knoblauchshof (Kühornshof) für 2600
Gulden von Rudolf Humbracht d. J.
Gerade diese Urkunde spricht sehr
gegen die Existenz eines 1421 (Kaiser-
brief!) verstorbenen Voß d. Ä„ da
dieser ältere dann ja der Münzmeister
gewesen wäre und der Jüngere mit
Frau Adelheid sicher dann durch
einen Zusatz wäre unterschieden wor-
den ! Dagegen spricht auch ein Ge-
richtseintrag: Dilman von der Win-
terbach übergibt seinem Bruder Voß
v. d. W., Münzmeister des Königs zu
Frankfurt, 1420 sein Guthaben bei
Heinrich von Thiele zu Nymwegen.
Jedenfalls ist also der jüngere Voß
schon 1420 königlicher Münzmeister,
es ist aber nur einmal 1418 ein Voß
v. d. W. vom König bestellt worden!
1422 Auseinandersetzung mit Münz-
meister Henne Stockar (s. d.). 1424
wird Voß und sein Bruder Gerit (Ger-
hard) als Münzmeister in Luxemburg
vom Graf von Holland bestellt. 1426
ist V. v. d. W. vom Erzbischof vom
Mainz gefangen. 1426, 9. X., erklärt
Thielman von der Winterbach sich
und seinen Bruder Voß unschuldig an
den Münzvergehen, die ihnen nach-
gesagt werden. Die rheinischen Kur-
fürsten beschlagnahmen das Ver-
mögen des Voß. 1427 bestellt Erz-
bischof Conrad von Mainz den Voß
zu seinem Münzmeister, in Mainz darf
dieser aber sich durch sein Substitut
Johan von Thiele vertreten lassen.
1428 Prozeß mit Rudolf Humbracht
wegen beim Kauf verschwiegener La-
sten auf den Gütern des Knoblauch-
hofes (heute Kühornhof). 1428 Prozeß
mit seinen erwachsenen Söhnen Goß-
win und Jakob wegen deren Erbteile
von der 1423 f Mutter Adelheid (also
cc. schon um 1405 verheiratet! Auch
das spricht gegen die Existenz eines
Voß L). 1428 klagt Markgraf Bern-
hard zu Baden in Rottweil für seine
Münzmeister Jakob Proglin (s. d.)
und Gerhard v. d. W., den Vetter des
Voß. Dieser hat dem Gerhard eine
Verschreibung nicht gehalten. Proglin
hat Forderungen aus dem gemein-
samen Münzgeschäft in Frankfurt,
das 1418 begann. (Also auch dies