Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zülch, Walther Karl
Frankfurter Künstler 1223 - 1700 — Frankfurt a. M.: Diesterweg, 1935

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.51235#0339
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
1534—1535 Eulner—Pfeiffer

325

viele Arbeiten von ihm im Probier-
meisterbuch aufgeführt. 1538 erwarb
er das Haus „Klein Starckenburg“ in
der Gr. Sandgasse von dem Gold-
schmied Marx Flücke (s. d.). 1548,
25. VIII., zweite Ehe mit Florina
(f 1568), Heinrich Osteimers Tochter
aus Hanau. Ob Nürnberg der letzte
Aufenthaltsort oder der Geburtsort
des H. E. ist, bleibt fraglich, da er
häufig als H. E. von Ranstadt be-
zeichnet ist. 1556 hat er mit Gregor
Kaiser (s. d.) einen schweren Beleidi-
gungsprozeß gegen Melchior Post (s.
d.). 1566, 16. V., macht H. E. ein
Testament; aus erster Ehe überlebt
ihn Jeremias (s. d.), aus zweiter: Nico-
demus (wird evangelischer Prediger),
Grethe, Nathanael. 1566, 20. V.,
wurde H. E. begraben. 1567, 30. V.,
wurde ein Inventar aufgenommen,
dabei das Werkzeug von den Sach-
verständigen, Goldschmieden Philipp
Mußler (s. d.), Melchior Bacharach
(s. d.) und Conrad Pfeiffer (s. d.) auf
60 Gulden geschätzt. Die vielen
Schmelzarbeiten deuten auf den
Emailleur. Ein zweites Inventar ist
von 1568, 24. III., nach dem Tode der
Witwe Florina. Der Sekler Conrad
Eulner ist wohl der Bruder des H. E.
Eine Else Eulner war die Frau des
Steinmetz Reitz Vogel zu Ranstadt,
beide sind 1538 tot und ihre Erben
sind der Frankfurter Werkmeister
Steinmetz Peter Vogel (s. d.) und die
Schwestern Margarethe und Agnes.
1539 läßt Conrad Eulner eine Erb-
schaft in Ranstadt einziehen. Nun ist
der 1514 eingewanderte Steinmetz
Conrad Eulner (s. d.) auch aus Ran-
stadt. Vermutlich ist H. E. dessen
Sohn, vielleicht in Nürnberg geboren,
wo der Steinmetz etwa tätig war. Der
Steinmetz Conrad E. hatte vor 1514
die Schwester der Goldschmiede Cas-
par und Hans Brun geheiratet, war
schon 1511 in Frankfurt tätig und hat

für Mathis Gothard-Nithardt (s. d.)
1511 in Aschaffenburg gearbeitet.
Lit.: Altfrankfurt 1909, Heft 4, S. 116,
Abb. — A. Dietz i. Archiv 1913.
Ar.: B.B. 1534. - Mb. - Ugb. C. 30, D.
Prb. - Bdb. 1556 Bl. 51. - B.d.St.A. -
Gb. 1556 Bl. 243. - Tb. 1566, 16. V. - In.
1567, Nr. 8; 1568, Nr. 19. — Ma.Wäb. 1538
Bl. 332. - Gwb. 1538, 11. IX.; 1563 Bl. 27.
Comes, Hans, Seidensticker, 1534
bis 1573f. Sohn des Caspar C„ wurde
1534 Bürger, starb 1573 kinderlos.
Seine Frau Margarethe macht 1565
Testament. Haus „Zum Krebs“. Hat
keine Kinder. Ihre Erben: Melchior
und Johan Lutter zu Friedberg, Ma-
ler Mathes Schweizer (s. d.), Seiden-
sticker Hans Reuß, Johan Sensen-
schmidt zu Dörnberg. Die zweite Frau
Anna ist 1573 Witwe, nennt Johan,
Ludwig und Christof Comes, Kinder
des f Caspar Comes zu Kelberau, als
Brüder und Erbe ihres Mannes.
Ar.: Tb. 1565, 19. VIII. - B.B. 1534
Bl. 219. - Gwb. 1573, 26. X. In. 1573 Nr. 47.
- Tb. 1563, 12. VIII.; 1571, 10. XII. -
Tob. 1573, 1. VIII.
Groß, Stephan, Goldschmied in
Aschaffenburg, 1535. Die Tochter
Margaretha des Aschaffenburger St.
G. hat einen Frankfurter Steindecker
geheiratet (s. Steffan, Goldschmied,
1490).
Ar.: Gwb. 1535 Bl. 73.
Pfeiffer (Pfeffer), Baltasar, Gold-
schmied, 1535—1542'|'. Die Herkunft
ist unsicher. 1536 im Bürgerbuch
heißt er von Arnstadt, im Probier-
meisterbuch von Blors, im Traubuch
von Blaunitz, im Inventar wird sein
von der Stadt Blaw ausgestellter Ge-
burtsbrief erwähnt. 1535, 26. VIL,
heiratete er die Bürgertochter Mar-
garethe Pfister (Pistor), durch die er
das „Alte Färbhaus“, jetzt Klein
Nürnberg genannt, in der Neugasse
erwarb. Das Probiermeisterbuch zählt
seine Arbeiten bis 1542 auf. 1544,
13. VIII., heiratet seine Witwe den
Goldschmied Rudolf Kolb (s. d.). In
 
Annotationen