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Benz, Richard [Hrsg.]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0092
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habe den Tod mcht verdient um euern Sohn.
Tötet ihr ihn aber, so mag euch geschehen, wie
einem Ritter, der seiner Frauen Rede allzusehr
folgte, daß er ward gebunden an eines Rosses
Schweif und ward geschleift durch die Stadt zu
dem Galgen." Da sprach der Kaiser: „Saget
mir daSBeispiel, ob ich mich darnach hüten mö-
ge." DerMeistersprach: „Jchsagees euchnicht,
euerSohn werde denn herwieder geführt." Da
befahl der Kaiser den Sohn zurückzubringen
undderMeisterhuban:

LVondemwiederkehrendenToten

/zts war ein Kaiser zuRom, der hatte drei Rit-
^ter, die er zumal lieb und wert hielt. Nun
war daselbst auch ein alter Riner, der hatte ein
schönes junges Weib, das er sehr liebte, wie ihr,
Herr, eure Kaiserin liebt. Des Ritters Fraue
fang so wohl und zumal wohl und sang aljo süß,
daß viel Jünglinge zu ihr kamen und ihrer be-
gehrten. Nun geschah es, daß fie auf ihrem
Saal saß oben an einem Fenster gen der Stra-
ßen, damit ste die Leute sähe auf und nieder-
gehen. Und hub an zu singen also süß, daß es

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