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Benz, Richard [Hrsg.]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0123
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keit, denn daß du sterben mußt." Da sprach
der Sohn: „Vater, ihr wisset wohl, daß ich um
das Unrecht, deß ste mich zieh, alle Tage zu dem
Galgen geführt ward. Gocr und meine Meister
haben mich behaltenbis aufdiesenTag. Sowill
ich nun mich und ste auch heute von dem Tode
erlösen." Der Kaisersprach: „O du mein aller-
liebster Sohn, ich lobe Gott, daß du mein Sohn
je wurdest, dieweil ich sehe deine große Weisheit
undBiederkeit. Nunsage auch du mireinmerk-
lich Gleichnis, daß ich wisse deiner Weisheit
einenTeil, aufdaßfich meinHerzeerfreue." Der
Sohn sprach: „Dater,gerne; so heißeschweigen
jedermänniglich, bis ich ausgeredet habe. Und
wann das geschiehr, so sollt ihr dann ein recht
Utteil geben über mich und die Kaiserin." Da
gebot der Kaiser, daß allermänniglich schwiege
und der Sohn hub an zu sagen:

L Von zweien Freunden

war ein Ritter, der hatte einen einigen
Sohn, wie ihr habt, den befahl er einem
Meister. Der führte ihn in fremde Lande, und
zogund lehrte ihnfleißiglich,sodaßerzunahman

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