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Seelig, Fritz
Hans von Bühel: ein elsässischer Dichter (in: Strassburger Studien. Zeitschrift für Geschichte, Sprache und Literatur des Elsasses. Band 3, Heft 3, Seite 243-335) — Straßburg, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.2402#0003
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HANS VON BÜHEL,

EIN ELSÄSSISCHER DICHTER.
VON

FRITZ SEELIG.

Im Beginne des XY. Jahrhunderts unternahm Hans von
Bühel die poetische Bearbeitung zweier, durch die Weltlitte-
ratur weitverbreiteter Stoffe und schuf ansprechende Gedichte,
die in jener Zeit des Epigonentums mittelhochdeutscher Poesie
mit Auszeichnung genannt zu werden verdienen. So vollen-
dete er nach eigenen Angaben seine ältere Arbeit „von eines
küniges tohter von Frankrich" im Februar 1400 und im
Jahre 1412 sein zweites Werk, genannt „Diocletianus' leben",
welche zusammen etwas mehr als 17 500 Verse enthalten.

Der Stoff des ersteren Gedichtes liegt in der älteren
deutschen Litteratur nur in Mai und Beaflor (aus dem XIII.
Jahrhunderte) vor und kehrt später in prosaischer Form
wieder, im Volksbuche von der geduldigen Helena, ist aber
in andern Sprachen oft behandelt; während das zweite Ge-
dicht, welches die Geschichte von den sieben weisen Meistern
zum Gegenstande hat, eine Wanderung durch die Sprachen
fast aller Völker machte, im Mittelalter vermöge der in das-
selbe eingewobenen Novellen ein sehr beliebtes Unterhaltungs-
buch wurde und alle modernen Litteraturen stofflich be-
fruchtete. Trotzdem schon länger beide Werke des Hans
von Bühel in leicht zugänglichen Abdrücken vorlagen, Hess bis
heute eine eingehende Würdigung des Dichters auf sich warten.

Hierbei kam das ältere Gedicht, weit in zwei Drucken
des XVI. Jahrhunderts vorhanden, erst 26 Jahre später, als
das jüngere zur Neuausgabe und führen diese Textabdrücke
folgende Titel:

Strassb. Studien, III. 3. 17
 
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