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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0052
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sy «AW MW
gefähr sechzig spanische Pistolen und etliche Brie-
fe , aus deren Aufschrift ich erfuhr, wie er hieß
und wo er wohnte. Hierauf ließ ich eine Kut-
sche holen, und befahl, ihn nach Hause zu fah-
ren. Da ich alle das Geld des Kaufmanns bey
mir hatte, so überlegte ich Dero Worte: daß
eine ehrliche That einer dürftigen Person mehr
Mitleiden bey einem großmüthigen Menschen er-
regte, als tausend Unglücksfälle. Ich gisng al-
so den folgenden Tag wieder in das Weinhaus,
ließ den Herrn zu mir holen, gab ihm sein Geld
und seine Uhr wieder zurück, nebst einer guten
Erinnerung, die so viel als alle sein spanisches
Gold werth war. Er beschenkte mich reichlich,
und fragte, wo ich wohnte. Er kam und be-
suchte mich oft, machte mir vielmals grosse Ge-
schenke; zulehr aber wollte er mich zu seiner Buh-
lerin haben. Es war nunmehr wieder etwas
Regung der Ehre bey mir zurück gekommen, und
die Nothdürfugkeit, aus der er mich befreyet
hatte zwang mich nicht, einem so großmüchi-
gen Wohlrhäter beyzupflichten. Er gewann mich
um dreier Ursachen willen noch lieber, fuhr fort,
nur sein Vermögen geniessen zu lassen, und ver-
gnügte sich an meinem Umgänge Ich lebte
wohl und vergnügt, wurde von Tage zu Tage
schöner, und endlich verkiekte er sich in mich so
sehr, daß er mich heyrakhcte. Alkes dieses habe
ich nun Ihnen zu danken.
Meine
 
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