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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0107
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einein Vornehmen nahe. Wenn jemand aus
dem. Hause gehet: so fürchtet er nichts mehr als
dieses, daß chm nur keine alte Frau begegnet,
oder daß ec nicht etwa auf eine schlimme Stelle
komme. Reiser dieser Herr über Land; so ist
ihm banger einen Wolf zu sehen, als dessen Zäh-
ne zu fühlen» Und wenn ihm voll ndS ein Hase
über den Weg läuft, so läuft er geschwinde wie-
der nach Hause und denket, daß er diesen Tag
nicht glücklich ist. Wenn er auch bey einem
kränklichen Zufalle Arzney einnehmen soll, als
zum EMmpel Pillen; so muß ihre Anzahl noth-
wendig ungerade als fünfe, eilfe , und so weiter
seyn; sonst schlagen sie, ihrer Msynüng nach,
im Leibe nicht an.
Die Frau Emfälterin weiß auch Mitte!
vor die peinigenden Zahnschmerzen, sie stochert
in den Zähnen mit einem Hölzchen, welches sie
m der Rinde eines grünen Baumes verspünden
!ässet. Ohnlängst har ihr Liebster das drey und
sechzigste Jahr zurück geleget, welches man das
Stufenjahr nennet; da ist er nun deswegen sehr
froh gewesen, und denket nun, daß er nun-
mehro dem Tode aus den Klauen und dem stil-
len Grabe aus dem Rachen entlaufen sey. Nichts
ist so schwer und unmöglich, welches sie nicht
durch Aussprechen gewisser Worte, durch Zei-
chen und Charaktere, abzuwenden hoffen. Brau-
chen sie etliche Kräuter dazu, so müssen sie in ge-
wissen Tagen, zwischen eilf und zwölf Uhr zu
 
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