Allgemeine theologische Bibliothek (3.1775)

der Jesuiten. 6z
senhaftestcn Treue dem Publikum vor Augen zu le-
gen.— Der Verfasser war weit entfernt, wie in
der Vorrede versichert wird, sich von den Gegnern
der Jesuiten verleiten zu lassen, aus ihrm Schrif-
ten wider diescllen, alles blindlings aufzulescn, was
man diesen Leuten schuld gegeben har. Er hat viel-
mehr ihre Hauptschriftsteller, deren Werth und Recht-
gläubigkeit von dem Orden öffentlich anerkannt wor«
den, selbst gelesn und verglichen. Crhat dieStel-
len, in weichen ihre Jmhümer vorgekragen werden,
unverändert beygebracht, und die Bücher, aus denen
sie genommen sind, sorgfältig angezeigt, damit der Le-
ser bey aufstossenden Zweifeln und Bedenklichkeiten
in den Stand gesetzt würde, sich an die Quelle selbst
zu haken, und der Wahrheit gewiß zu werden. Und
damit eine blosse Sammlung Jesuitischer Maximen
und Grundsätze, gutgesinnten Lesern nicht ermüdend,
und leichtsinnigen Gemüthern nicht verführerisch wer-
den möchte, so hat er überall Betrachtungen ringe-
streut, welche jenen unterhaltend und für diese Vers
wahrend werden sollten-
Wir können im Ganzen genommen die Arbeit
Les Verfassers nicht misbilligen. Die Materialien
stnd Mit Fleiß gesammelt, und in einer ziemlich rei-
nen Schreibart vorgetragen worden. Nur die Schrift-
steller, aus denen der Verfasser schöpft, sind nicht
überall mit gleicher Vorsicht und Strenge gewählt
worden, so daß zuweilen wohl die Frage entstehen
dürfte, ob man um des angebrachten Zeugnisses wil-
len, dem ganzen Orden einen solchen Grundsatz auf-
bürden dürfe. Und was die eingestreuten Betrach-
tungen anbetrifft, so haben sie nach unserm Geschmacke
nicht überall Präcision genug, um dem Leser lehrreich
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