Allgemeine theologische Bibliothek (3.1775)

72 Predigten des Sebaldus Nothanker.
logie., hofft er viel Gutes, „da (S. 18.) die Erncsti,
Sen-lere, Tellererc.—- mit eben so vielEinsicht als
Muth, die Religion von dem scholastischen Wüste
reinigen.— Hier hab ich auch die beste Beurtheilung
der Bahrdtiscken Übersetzung des neuen Testaments
gelesen.— Besonders muß ich hier, sagt er, des Ver-
dienstes gedenken, das Brckrdt sich um sie (die Re-
ligion) erworben hat. öiel es denn niemand auf,
daß der gemeine Mann und selbst Leute, die sonst
gelehrt, aber nur nickt mit dem Oriente bekannt sind,
ein Buch, das ganz im orientalischen Geschmacks
geschrieben ist, nickt -eicht oder fast gar nicht verste-
hen? War es ccho nickt gut daß ein Mann es so
verdoUmetsckte, und es in eme solche Sprache über-
trug, die allen verständlich ist, weil sie unsre Spra-
che, unsre Art uns auszuorucken ist? , rc.-Ec
glaubt, daß die Ph-'ck ophie, frönen Kürst.' und Re-
ligion, ihre wo llhän'gcn Wi.kungen nicht anders
als durch neue ErzleKmgsanftalken allgemein aus-
breiten können—- Aber freylich von oben herein
muß der Anfang der totalen Verbesserung gemacht
werden. Von den Thronen herab muß sie bis in
die Hütten sich forlpstanzen. Die Fürsten müssen
entweder sich selbst überzeugen , oder von Mentorn,
die den Götzen, und von Ministern, die den Groß-
schlagen und Dahlbergen gleichen, sich überzeugen las-
sen, daß sie deswegen auf den Thronen der Welt si-
tzen, um das Ihrige zur Glückseligkeit des Ganzen
durch Bildung der einzelnen Theile benzutragen.,»
(S- 2).) —
Hätt ich dock bald mein Versprechen, nicktSab-
zuschrcibcn vergessen ! Nur noch etwas weniges von
den Predigten.— Die Wahl der Thema'S, ihre Be-
händ-