Allgemeine theologische Bibliothek (3.1775)

92 IkeoIoZm OvAlnatico -?o!cmica.
her entschuldigt er sich z, B. Lm Artikel von Gott,
daß er die Lehre von dcr Dreyemigkcit in dem ge,
wöhnlichen Schultoue vorgetragen habe. Aber
warum hat er nicht einen bessern gewählt, da er
wußte, daß dieser unrecht war Hat nicht schon der
so orthodoxe Calov, ohne daß er verketzert worben
ist, gezeigt, daß die Wörter "Hinicas, persona.u. dergl.
Menschcncrsindung,'aus dem r.u.g. Jahrhunderte
sind?—. Zum Beweise der Höllenfahrt Christi
führt er die gewöhnlichen Stellen an, setzt aber hin-
zu: sunc magni nominis 'Icheologi , <^ui alicer —
<le c^uo in praeleÄionilius ^lura. Man sieht cS ihm
also an/ daß er die Höllenfahrt wirklich nicht aus
Ueberzeugung glaubt; aber warum läßt er nicht den
ganzen Plunder weg ?— Bey der Lehre vom drey-
fachen Amte Christi führt er unsers Ernesti vortreff-
lichen pro§i ammaca hierüber an; aber warum hat
er nicht auch darnach gethan? Hier hätte er sich
nun wirklich das wenigste Bedenken machen dürfen.
Da die Sache gar nicht den Lehrsatz, sondern blos
die Genauigkeit des Vortrags betrifft. Bey den so
genannten ackibus grariae ap^IlLacricis stehtS.22Z.
Diegute Erinnerung, daß das ganze Werk -es h. Gei-
stes durch verschiedene tropos ausgedruckt werde, als
voLrms, illummsrio, converllo v. s. w. die alle im
Grunde einerley bedeuteten. Und doch hat ers nicht
so behandelt, aus der Ursache; m sslkemsris orcü-
nem rerinerem.
Doch wir wollten es ihm gern verzeihen, daß
er den einmal hergebrachten Lehrbegriff mit allen itzt
und zu allen Zeiten bestrittnen Lehrsätzen beybehalten
hat; (denn es gehört wirklich viel Geist dazu, das
Bessere einzusehn und viel Herz, er laut zu sagen;)
wenn